Alt 24.10.11, 14:35
Standard XETRA-MITTAG/DAX gibt Gewinne wieder ab - Gipfel-Skepsis steigt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt gibt bis zum Montagmittag seine Gewinne aus dem frühen Handel wieder vollständig ab und fällt ins Minus. Bis 12.59 Uhr MESZ verliert der DAX 0,5% bzw 29 auf 5.942 Punkte nach und notiert damit nur knapp über Tagestief. Nachdem gute Konjunkturdaten aus China den DAX im frühen Geschäft um gut 1% haben steigen lassen, setzt sich nun zunehmend die Skepsis hinsichtlich der Ergebnisse der zweiten Etappe des EU-Gipfels am Mittwoch durch. "Die Vorgaben von Wall Street und aus Asien sind eingearbeitet, jetzt preist der Markt ein, dass es bei dem ersten Treffen außer leeren Versprechungen und durchsickerndem Altbekannten nichts gegeben hat", sagt ein Händler.

Von der ersten Etappe des EU-Gipfels am Wochenende, der einen Masterplan für die Lösung der Banken- und Staatsschuldenkrise im Gemeinsamen Währungsgebiet erarbeiten soll, ist Händlern zufolge kaum Neues zu hören gewesen. "Ein Schuldenverzicht für die Banken von 60%, eine Pflichtrekapitalisierung für die Kreditinstitute im Bereich von 110 Mrd EUR sowie keine Hebelung der EFSF über die EZB - alles bekannt und eingepreist", so ein Marktteilnehmer. Nach anfänglichen Gewinnen verlieren Commerzbank am Mittag 1% auf 1,68 EUR und Deutsche Bank geben um 0,8% auf 27,59 EUR nach.

Der Einkaufsmanagerindex für China stieg im Oktober auf 51,1 von 49,9 Punkten im Vormonat an. Werte über 50 Punkten lassen auf Wirtschaftswachstum schließen. "Damit ist das Risiko einer harten Landung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt deutlich gesunken", so ein Börsianer. Da China mittlerweile für Deutschland ein ebenso wichtiger Handelspartner wie die USA sei, stützte dies zunächst den deutschen Aktienmarkt. Gewinner der positiven Daten aus China sind die zyklischen Titel. So gewinnen ThyssenKrupp 1,6% auf 20,28 EUR und VW legen um 1,3% zu.

Deutsche Telekom geben um 1,9% auf 9,08 EUR nach. Händler verweisen auf einen Bericht der "WirtschaftsWoche", dem zufolge die Bonner Umsatzausfälle aus einem schwachen Neukundengeschäft durch Kosteneinsparungen auffangen wollen. "Beim Neukundenzuwachs liegen wir unter Plan. Das liegt an der zunehmenden Marktsättigung", sagte der Deutschland-Chef Niek Jan van Damme. Dies sorge für Spekulationen, ob die Jahresprognose des Unternehmens noch zu halten sei, heißt es im Handel.

Der personelle Aderlass an der Spitze namhafter Beteiligungen der Haniel-Gruppe könnte indes weitergehen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, will der Finanzvorstand von Celesio, Christian Holzherr, das Unternehmen verlassen. Spätestens mit Bekanntgabe der Drittquartalszahlen des Pharmagroßhändlers am 10. November werde der Finanzchef aus seinem Amt ausscheiden. Anleger mögen den personellen Wechsel in einer Unternehmensführung nicht, die Celesio-Aktie notiert kaum verändert bei 11,02 EUR.

DJG/thl/ros

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