Alt 19.10.11, 17:15
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX mit EFSF-Hoffnung und US-Konjunkturdaten hoch
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FRANKFURT (Dow Jones) - Zeitungsberichte über eine massiv erhöhte Feuerkraft des Euro-Rettungsschirms EFSF und günstige Wirtschaftsdaten aus den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch weiter nach oben getrieben. Der DAX gewann 0,6% oder 36,12 auf 5.913,53 Punkte. In der zweiten Reihe war die Tendenz allerdings uneinheitlich: Während der MDAX um 0,4% nachgab, zog der TecDAX um 1,7% an.

Auch im DAX war die Tendenz eher uneinheitlich. "Viele Titel zeigen nach der jüngsten Rally Konsolidierungsbedarf und haben eine Verschnaufpause eingelegt", sagte ein Händler. Dass der DAX trotzdem stieg, lag vor allem an den Finanztiteln, die von der Hoffnung auf eine Entspannung in der Schuldenkrise profitierten. Die "Financial Times Deutschland" schreibt, dass das Volumen des Euro-Rettungsfonds über eine Versicherungskonstruktion auf bis zu 1 Bill EUR aufgepumpt werden solle. Der britische "Guardian" nennt gar 2 Bill EUR.

Der Umsatz war allerdings abermals dünn: "Angesichts der politischen Börse halten sich Anleger zurück", so ein Händler. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 136,5 (Vortag: 153,0) Mio Aktien im Wert von rund 2,73 Mrd EUR.

Allianz stiegen um 4,3% auf 79,62 EUR, Commerzbank um 4,7% auf 1,63 EUR, Deutsche Bank um 4,2% auf 27,53 EUR und Munich Re um 1,3% auf 97,15 EUR. "Die Finanztitel sind die neuen Zugpferde am Markt", so ein Händler mit Blick darauf, dass Banken und Versicherungen besonders stark von einer Entspannung bei Staatsanleihen im Zuge einer Lösung der Finanzkrise profitieren sollten.

Daneben verhinderten gute US-Daten eine stärkere Konsolidierung. Die Verbraucherpreise sind bereinigt um die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise im September kaum noch gestiegen, das könnte der Notenbank laut Händlern Spielraum für eine lockerere Geldpolitik geben. Die Baubeginne wiederum haben im September stark zugelegt, das schürt die Hoffnung auf eine Bodenbildung am US-Immobilienmarkt. Neue Impulse könnten nun vom Konjunkturbericht der US-Notenbank am Abend ausgehen, dem sogenannten Beige Book. Und auf der Unternehmensseite legt am Abend mit Microsoft der nächste Technologie-Gigant seinen Quartalsbericht vor.

Etwas unter Druck standen einige zyklische Werte, so BASF, Daimler und Siemens mit Abschlägen zwischen 1,0% und 1,5%.

Für den iPhone-Zulieferer Dialog Semiconductor ging es um 3,3% auf 13,90 EUR nach unten. Wegen eines schwächeren iPhone-Absatzes hat der Hersteller Apple im vierten Geschäftsquartal weniger als erwartet verdient. Auch bei den Umsätzen blieb das Unternehmen unter den Markterwartungen.

Software AG rückten dagegen um 12,0% auf 30,45 EUR vor. Das Unternehmen hatte am Dienstag nach Börsenschluss den Geschäftsbericht für das dritte Quartal vorlegt. "In den Kernkennzahlen besser als erwartet", sagt Analyst Ulrich Trabert vom Bankhaus Metzler. Damit habe das Unternehmen das am Markt befürchtete zweite schwache Vierteljahr in Folge vermieden.

Singulus verteuerten sich nach Zahlen für das dritte Quartal um 10,3% auf 2,99 EUR. Der Anlagenbauer habe trotz des sich eintrübenden Umfelds für die Solarindustrie den Turnaround auf operativer Ebene geschafft, sagt Veysel Taze, Analyst bei Close Brothers Seydler. Eine Quersubventionierung durch das zweite Standbein, den Disc-Bereich, sei daher nicht notwendig. Damit sei die Grundlage geschaffen worden, dass Singulus am Ende des Jahres ein positives Ergebnis abliefern könne.

Hochtief stiegen um 3,7% auf 52,98 EUR. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktien des Baukonzerns auf ihre Liste der Kaufempfehlungen gesetzt.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
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