Alt 17.05.11, 17:47
Standard XETRA-SCHLUSS/Gewinnmitnahmen drücken DAX auf Vierwochentief
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verluststrecke am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstag ausgeweitet. Der DAX gab zum fünften Mal in Folge nach und fiel im Tagestief auf den niedrigsten Stand seit vier Wochen. Schwache US-Konjunkturdaten und die um eine Woche verlängerte Prüfung des griechischen Sparprogramms durch den Internationalen Währungsfonds, die Europäische Zentralbank und die Europäische Union lasteten auf den Kursen. Der DAX schloss 1,8% oder 131 Punkte tiefer bei 7.257 und damit nur drei Punkte über seinem Tagestief.

Griechenland müsse die Anstrengungen verstärken, um die vereinbaren Fiskalziele zu erreichen, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen am Nachmittag in Brüssel. Bisher habe Griechenland "noch nicht mal für einen Euro privatisiert", ergänzte Asmussen mit Blick auf potenzielle Erlöse aus Privatisierungen.

In den USA blieben Zahlen vom US-Immobilienmarkt, aus der Industrie und aus dem Einzelhandel sämtlich hinter den Erwartungen zurück. Waren bereits am Vormittag Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt zu beobachten, so weiteten diese sich angesichts der unschönen Nachrichtenlage am Nachmittag aus.

Die Umsätze waren rückläufig. Gehandelt wurden in den 30 DAX-Titeln auf Xetra rund 108,2 Mio Aktien im Wert von rund 3,38 Mrd EUR. Am Montag wechselten 152,5 Mio Aktien im Wert von rund 3,67 Mrd EUR die Besitzer.

Gewinne nahmen Anleger beispielsweise bei den jüngst überdurchschnittlich gut gelaufenen Chemiewerten mit. So büßten BASF 3,1% auf 62,40 EUR ein und Linde 2,3% auf 116,75 EUR. Lanxess verloren 3% auf 58,50 EUR. Auch bei Pharma-Aktien wie Bayer, FMC und Fresenius wurden Gewinne realisiert. Alle drei Titel gaben um mehr als 2% nach. Deutsche Börse, am Montag noch fast 4% fester, verloren 4,3% auf 53,95 EUR.

SAP schlossen 1,8% tiefer bei 43,60 EUR. Auf das Unternehmen kommen möglicherweise Schadenersatzzahlungen zu. Ein US-Gericht hat am Freitag entschieden, SAP habe Patentrechte der Versata Software Inc verletzt und müsse dem US-Konzern insgesamt 345 Mio USD zahlen. Als Belastung für den Technologiewerte machten Händler zudem vorsichtige Aussagen von Hewlett-Packard zum laufenden Quartal aus. Infineon fielen um 3,9% auf 7,86 EUR zurück.

ThyssenKrupp büßten nach einer Abstufung auf "Halten" von "Kaufen" durch die Société Générale 3,8% auf 32,23 EUR ein. Ein negativer Kommentar der Citigroup zur Aktie der Merck KGaA drückte diese um 1,5% auf 75,50 EUR. Nach den hohen Kurseinbußen der vergangenen Monate schlossen Commerzbank leicht im Plus.

Auch bei den Nebenwerten machten Anleger nach Aussage von Händlern "Kasse". So verloren die seit Mitte März von 130 auf fast 170 EUR gestiegenen Aktien von Wacker Chemie 5,9% auf 155,50 EUR. Hugo Boss gaben nach der Kurs-Rally der vergangenen Monate um 3,7% auf 64,15 EUR nach.

Kabel Deutschland und Continental waren laut Händlern die Gewinner einer Index-Anpassung. Die Gewichte der beiden Unternehmen in den globalen Aktien-Benchmarkindizes MSCI nehmen zur turnusmäßigen Anpassung Ende Mai deutlich zu. Aktien von Kabel Deutschland stiegen um 1,3% auf 43,35 EUR, Continental gaben nur leicht nach.

Puma werden dagegen aus den MSCI-Indizes entfernt. Die Aktie verlor 3,8% auf 220 EUR. Aixtron hat vom LED-Hersteller Samsung einen weiteren Auftrag zur Lieferung von Anlagen zur Herstellung von Licht emittierenden Dioden erhalten. Die Aktie rückte um 1,4% auf 27,46 EUR vor.

-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 219, benjamin.krieger@dowjones.com DJG/bek/ros

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