Alt 12.05.11, 18:45
Standard XETRA-SCHLUSS/Leichter - DAX dank US-Börsen deutlich erholt
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FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter, aber deutlich vom Tagestief erholt, ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Dank einer kräftigen Erholung der US-Börsen konnte der DAX seine Verluste halbieren. Der Leitindex verlor 0,7% oder 51 auf 7.444 Punkte. Händler verwiesen auf die Verteidigung der wichtigen Unterstützung von 1.330 Punkten im S&P-500-Index. Dies habe zu Eindeckungen von Leerverkäufen geführt und die Börsen global nach oben gebracht.

Der auslaufende Verkaufsdruck zeichnete sich schon am Nachmittag im Euro ab: Die Gemeinschaftswährung fiel noch am Mittag bis fast 1,41 USD, sprang am frühen Abend aber auf über 1,42 USD. "Das spricht dafür, dass US-Anleger mit ihren Verkäufen fertig sind", sagte ein Händler.

Stützend wirkten ferner die US-Konjunkturdaten: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen im erwarteten Rahmen, die Einzelhandelsumsätze belasteten nicht. "Die April-Daten im Einzelhandel liegen zwar leicht unter Erwartung, der Vormonat wurde aber kräftig hochrevidiert, das Gesamtbild ist gut", so ein Händler. Ebenfalls entspannt schauten die Analysten der Helaba auf die US-Preisdaten. Die Kernrate der US-Erzeugerpreise zeichne noch immer ein moderates Inflationsumfeld, kommentierten die Analysten die Daten. Für die US-Notenbank zeige dies keine Notwendigkeit, eine schnelle Zinswende einzuleiten.

Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 140,8 (Vortag: 116,9) Mio Aktien im Wert von rund 5,16 (Vortag: 4,04) Mrd EUR.

Neben den Konjunkturdaten musste sich der Markt mit einer Fülle an Quartalszahlen befassen. Der Energiekonzern RWE hat zum Jahresbeginn unter anderem wegen des schwachen Gasgeschäfts weniger verdient. Die Ergebnisrückgänge fielen allerdings geringer aus als von Analysten befürchtet. Der Konzern hat zudem seine Ergebnisprognose für 2011 bekräftigt. RWE verloren 1,4% auf 43,23 EUR. E.ON gaben 2,6% auf 20,90 EUR ab. "Hier gab es Umschichtungen in RWE, weil E.ONs Atomrisiko höher ist", sagte ein Händler.

Die endgültigen Zahlen der Allianz bewegten sich im Rahmen der Erwartungen, doch schwache Zahlen der niederländischen Aegon belasteten den Versicherungssektor und damit auch die Aktien der Allianz. Diese ermäßigten sich um 1,4% auf 100,20 EUR. Die fallenden Rohstoffnotierungen brachten Titel aus dem Sektor etwas unter Druck. Bei K+S, die um 2,7% oder 1,48 EUR auf 52,46 EUR nachgaben, war allerdings der Dividendenabschlag von 1,00 EUR zu beachten.

Deutsche Telekom kletterten sogar um 0,3% auf 11,32 EUR. Händler berichteten von Dividendenkäufern. Am Freitag schüttet das Unternehmen 0,70 EUR Dividende aus.

Der Großteil der am Berichtstag veröffentlichten Geschäftszahlen kam von MDAX-Unternehmen. Beflügelt vom fortgesetzten wirtschaftlichen Aufschwung hat der Stahlkonzern Salzgitter im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und seine Erwartungen für das Gesamtjahr angehoben. Die guten Zahlen wurden jedoch zu Gewinnmitnahmen genutzt, Salzgitter verloren 3% auf 52,44 EUR.

Stada mussten nach dem Anstieg der vergangenen Wochen einen Abschlag von 6,6% auf 29,16 EUR hinnehmen. Der Generikahersteller hat ordentliche Zahlen vorgelegt, die allerdings nicht reichen, den Kurs zu beflügeln. Gleiches galt für ElringKlinger, die um 3,9% auf 23,32 EUR nachgaben.

Schwach fiel das Zahlenwerk von Celesio aus. Hier belasteten Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen. Die Aktie sank um 0,2% auf 17,18 EUR.

Sky sprangen um 7,8% auf 3,45 EUR. Der Bezahlsender hat zum Jahresauftakt durch seine Programme in HD-Qualität deutlich mehr Neukunden angelockt. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

Fraport legten 0,1% zu auf 54,03 EUR. "Die Zahlen von Fraport zum ersten Quartal zeigen, dass das Unternehmen auf dem erwartet starken Wachstumspfad ist", sagt UniCredit-Analyst Uwe Weinreich.

Q-Cells brachen wegen eines schwachen Ausblick um 8,9% auf 2,35 EUR ein. Solarworld hatte hingegen im ersten Quartal von einem starken Auslandsgeschäft vor allem in den USA profitiert und damit den Nachfragerückgang auf dem Heimatmarkt ausgeglichen. Die Aktie rückte um 1,2% auf 10,54 EUR vor. United Internet verloren trotz eines Zuwachs bei Kundenverträgen 2,4% auf 13,42 EUR. Drillisch schlossen nach Veröffentlichung solider Geschäftszahlen unverändert.

DJG/mod/cln

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