Alt 10.05.11, 12:15
Standard XETRA-MITTAG/Fest - Aussicht auf Hilfe für Griechenland beflügelt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Erste konkrete Zahlen zu einem möglichen zweiten Hilfspaket für Griechenland und eine hohe Nachfrage nach Schuldtiteln der Hellenen sorgen am Dienstagmittag für kräftige Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt. Bis 12.41 Uhr zieht der DAX um 1,5% oder 113 auf 7.523 Punkte an. Charttechnisch liegen die nächsten Hürden für den Leitindex auf dem Niveau von 7.550 Punkten. Unterstützungen finden sich im Bereich von 7.400 Punkten. Der MDAX legt um 0,9% oder 96 auf 10.810 Punkte zu, für den TecDAX geht es um 0,5% oder 4 auf 933 Punkte nach oben.

Griechenland könnte einem hochrangigen Regierungsvertreter zufolge bereits im kommenden Monat ein neues Hilfspaket mit einem Volumen von knapp 60 Mrd EUR abschließen. Diese Mittel würden den Finanzbedarf des Landes bis in das Jahr 2013 decken. Bereits beim regulären Treffen der EU-Finanzminister am Montag und Dienstag kommender Woche werde über eine Verlängerung der bestehenden Darlehen oder neue Kredite gesprochen. "Das besänftigt die zuletzt hochgekochte Sorge vor einer Restrukturierung der Schulden etwas", sagt ein Händler.

Auch die gute Aufnahme von Schuldtiteln der Hellenen wird erleichtert zur Kenntnis genommen. Am Vormittag hat die griechische Schuldenagentur Schatzwechsel mit einer Laufzeit von 26 Wochen im Volumen von 1,625 Mrd EUR unter die Anleger gebracht. Es sei gelungen, die Rendite nach den jüngsten "sehr schlechten Nachrichten" mit 4,88% unter der Marke von 5,00% zu halten, kommentiert Commerzbank-Stratege David Schnautz. Am Montag hat die Rating-Agentur Standard & Poor's die Bonität Griechenlands abermals herabgestuft. Von diesen Nachrichten aus der Peripherie des gemeinsamen Währungsgebiets profitieren vor allem die Finanzwerte. Munich Re ziehen um 2,7% an, Allianz um 1,9%.

Die Agenda der Konjunkturdaten ist hingegen nicht nur dünn bestückt, sondern die avisierten makroökonomischen Kennziffern stammen noch dazu aus der bestenfalls zweiten Reihe. Auf dem Programm stehen aus den USA die Importpreise für den Monat April, Volkswirte rechnen mit einem Plus von 1,7% binnen Monatsfrist. Darüber hinaus werden die Lagerbestände im Großhandel im März erwartet. Hier lautet der Ökonomenkonsens auf einen Anstieg von 1,0% gegenüber Februar.

Einer der großen Gewinner unter den Standardwerten aus dem DAX sind bislang Deutsche Post. Für die Aktien des Logistikers geht es nach den am Morgen vorgelegten Zahlen für das erste Quartal um 2,6% auf 13,84 EUR nach oben. "Sorgen, dass die Cash Cow Briefgeschäft schwächeln könnte, haben sich damit zerschlagen", sagt Analyst Heino Ruland von Ruland Research.

Infineon verteuern sich um 2,5% auf 8,19 EUR. Der Halbleiterhersteller setzt sein im Februar von den Aktionären gebilligtes Aktienrückkaufprogramm in die Tat um. Bis März 2013 sollen bis zu 300 Mio EUR für "Maßnahmen der Kapitalrückgewähr" aufgewendet werden. Auf Basis des aktuellen Kursniveaus könnten damit bis zu 4% des Grundkapitals erworben werden.

Im MDAX rücken Aareal Bank um 1,0% auf 21,63 EUR vor. Die Risikovorsorge des Immobilienfinanzierers lag im ersten Quartal mit 18 Mio EUR deutlich unter der Erwartung des Marktes von 23 Mio EUR. TUI legen um 1,8% auf 8,29 EUR zu. Die in Großbritannien gelistete TUI Travel hat im ersten Halbjahr einen etwas niedriger als befürchtet ausgefallenen operativen Verlust ausgewiesen.

Für centrotherm geht es nach dem Bericht zur Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten um 4,2% auf 38,88 EUR nach oben. In diesem Zeitraum übertraf das Photovoltaikunternehmen aus dem TecDAX sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Ergebnisseite die Konsensprognosen.

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