Alt 27.04.10, 23:42
Standard Wall Street schließt sehr schwach - DJIA fällt unter 11.000 Punkte
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Abstufung der Kreditwürdigkeit von Griechenland und Portugal durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat am Dienstag die Aktienkurse an Wall Street belastet und den Dow-Jones-Index unter die Marke von 11.000 Punkten fallen lassen. Im späten Handel weiteten die Notierungen die Verluste nochmals deutlicher aus. Auch hätten sich die Anleger im Vorfeld der Bekanntgabe der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch zurückgehalten. Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten traten mit der Entwicklung um Portugal und Griechenland in den Hintergrund.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduzierte sich um 1,9% bzw 213 Punkte auf 10.992. Es war der punktmäßig größte Verlust des DJIA seit dem 4. Februar. Der S&P-500 rutschte unter die wichtige Unterstützung bei 1.200 Punkten und schloss mit einem Abschlag von 2,3% bzw 28 Punkten bei 1.184. Der Nasdaq-Composite fiel um 2,0% bzw 51 auf 2.471 Punkte. Umgesetzt wurden 1,68 (Montag: 1,22) Mrd Aktien. Den lediglich 500 Kursgewinnern standen 2.604 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 89 Titel.

Die Ratingagentur S&P hat die Einstufung von Portugal gleich um zwei Stufen auf "A-" von "A+" gesenkt und dies mit den fiskalpolitischen Problemen des Landes begründet. Zugleich wurde die Bonität Griechenlands auf "BB+/B" mit negativem Ausblick und damit auf "Junk-Status" gesenkt. "Die Reaktion des Marktes ist eine steigende Unsicherheit, welche Auswirkungen dies nun in der EU haben wird", sagte ein Teilnehmer. "Die Anleger denken nun verstärkt über das Undenkbare in Europa nach", so ein weiterer Beobachter. Mit den Abstufungen von S&P kam auch der Euro unter Druck und fiel am Abend unter die Marke von 1,32 USD und damit auf den niedrigsten Stand seit April 2009.

Die Konjunkturdaten des Tages wurden dagegen vollkommen in den Hintergrund gedrängt, obwohl sie das Sentiment im frühen Verlauf noch gestützt hatten. Der vom US-Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Index für das Verbrauchervertrauen hat mit 57,9 Punkten die Konsenserwartung von 54 Punkten übertroffen. Die Hauspreise in den USA haben ihr Vorjahresniveau im Februar, gemessen am Case-Shiller-Hauspreisindex, erstmals seit dem Jahr 2006 wieder überschritten.

Vor allem die zyklischen Werte und Finanztitel zeigten sich mit Abgaben. Caterpillar verloren 4,4% auf 68,53 USD und führten damit die Liste der Verlierer im DJIA an. Daneben fielen Alcoa um 4,3% auf 13,44 USD und Chevron gaben mit dem weiter zurückgehenden Ölpreis um 2,9% auf 80,23 USD nach. Bei den Finanzwerten fielen Bank of America um 3,2% auf 17,47 USD, die Aktien von J.P.Morgan reduzierten sich um 3,4% auf 42,41 USD und American Express fielen um 2,9% auf 45,79 USD.

Die Aktien des Mischkonzerns 3M waren dagegen der einzige Gewinner im DJIA. Die Titel stiegen um 0,6% auf 87,97 USD, lagen damit aber deutlich unter ihrem Tageshoch von 90,25 USD. Das Unternehmen hat nach einem starken ersten Quartal die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr erhöht. Der Gewinn je Aktie stieg um 74% auf 1,29 USD, der Umsatz erhöhte sich um 25% auf 6,35 (5,09) Mrd USD.

Gegen den Trend bei den Finanzwerten verbesserten sich Goldman Sachs um 0,7% auf 153,04 USD. Goldman Sachs hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Immobilienkrise in den USA für lukrative Geschäfte genutzt und so die Finanzkrise verschärft zu haben. Das Institut reagierte mit der Erklärung auf die Veröffentlichung von internen E-Mails durch einen Ausschuss des US-Senats. In diesen ist davon die Rede, dass die Investmentbank von der Immobilienkrise und dem damit zusammenhängenden Kreditmarkt profitierte.

Zudem standen Ford im Blick der Anleger. Der Autokonzern hat im ersten Quartal mehr verdient als Analysten erwartet hatten. Das Nettoergebnis stieg auf 2,09 Mrd USD oder 0,50 USD je Aktie, verglichen mit einem Verlust von 1,4 Mrd USD bzw 0,60 USD je Aktie im Vorjahreszeitraum. Die Konsensschätzung der Analysten hatte auf ein Ergebnis je Aktie von 0,31 USD gelautet.

Allerdings konnte die Aktie nicht von den guten Zahlen profitieren, sie gab mit den zyklischen Werten um 6,2% auf 13,57 USD nach. Gleiches galt auch für DuPont. Trotz guter Zahlen für das erste Quartal und einem positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr konnten DuPont das Anfangsplus nicht verteidigen und fielen um 3,8% auf 39,40 USD. Texas Instruments reduzierten ich um 2,3% auf 26,54 USD. Die Aktien profitieren damit nicht von dem starken ersten Quartal und dem angehobenen Ausblick des Unternehmens.

DJG/DJN/ros

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