Alt 21.05.11, 00:18
Standard Wall Street schließt leichter - Euro-Schuldenkrise belastet
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NEW YORK (Dow Jones)--Die europäische Schuldenkrise hat am Freitag die US-Aktienmärkte belastet. Die Ungewissheit um eine mögliche Umschuldung Griechenlands habe die Stimmung gedämpft, sagten Händler. Enttäuschende Geschäftsberichte einiger Einzelhändler hätten zudem die Befürchtung geweckt, dass der für die US-Wirtschaft so wichtige Konsum zurückgehen könnte.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,7% bzw 93 Punkte auf 12.512. Der S&P-500 verlor 0,8% bzw 10 Punkte auf 1.333. Der Nasdaq-Composite gab um 0,8% bzw 20 Punkte auf 2.803 nach. Umgesetzt wurden 1,00 (Donnerstag: 0,87) Mrd Aktien. Den 1.019 Kursgewinnern standen 1.965 -verlierer gegenüber; unverändert schlossen 120 Titel.

Der Markt geriet vorübergehend stärker unter Druck, nachdem die Ratingagentur Fitch Griechenland auf "B+" von "BB+" zurückgestuft hatte. Nach Meinung der Analysten muss das Land noch mehr sparen, um sein Defizitziel in diesem Jahr zu erreichen. Schon vor der Herabstufung durch Fitch waren die Renditen auf griechische und spanische Anleihen deutlich gestiegen. Die Anleger flüchteten sich in deutsche Bundesanleihen, weil die Angst vor einer Umschuldung Griechenlands zunahm. Zudem finden am Wochenende in Spanien Kommunal- und Regionalwahlen statt, vor denen viele Investoren kein Risiko eingehen wollten.

Am Aktienmarkt standen besonders Industriewerte sowie Aktien rohstoff- oder konsumnahmer Unternehmen unter Druck. General Electric gaben um 1,7% auf 19,62 USD nach und Johnson & Johnson um 1,1% auf 65,69 USD. Alcoa ermäßigten sich um 2,5% auf 16,26 USD.

Im Finanzsektor büßten J.P. Morgan 2% auf 43,13 USD ein. Goldman Sachs verloren 3,1% auf 134,99 USD. Die Führung der Bank rechnet damit, bald von der US-Staatsanwaltschaft wegen ihrer Hypotheken-Geschäfte vorgeladen zu werden.

Die eigentlich als defensiv geltenden Pharmawerte blieben ebenfalls nicht verschont. Pfizer gaben um 1,6% auf 20,69 USD nach und Merck & Co um 0,9% auf 37,06 USD. Gegen den Trend stemmten sich im DJIA lediglich Walt Disney (+0,3% auf 41,50 USD) und Kraft Foods (+0,7% auf 35,23 USD).

Im Einzelhandelssektor brachen die Aktien der Bekleidungskette Gap um rund 17% auf 19,22 USD ein. Das Unternehmen leidet nach eigenen Angaben unter den rapide steigenden Rohstoffpreisen. Diese Preissteigerungen könnten nicht im gleichen Umfang an die Kunden weitergegeben werden, was sich in einer schlechteren Ertragslage bemerkbar machen werde. Aeropostale (-14,3% auf 18,30 USD) hat im ersten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang um 64% verzeichnet und für das laufende Quartal eine enttäuschende Prognose gegeben.

Die Aktien der Buchhandelskette Barnes & Noble verteuerten sich um rund 30% auf 18,33 USD, nachdem Liberty Media 1,02 Mrd USD für das Unternehmen geboten hat. Barnes & Noble bietet sich schon seit dem vergangenen Jahr zum Verkauf an, hatte bislang aber wegen der ungünstigen Aussichten für traditionelle Buchhändler keinen Käufer gefunden.

DJG/DJN/cln

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