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NEW YORK (Dow Jones)--Nach Auslaufen der "Omikron"-Rally am Vortag hat die Wall Street am Donnerstag mit Abgaben geschlossen. Anleger tat sich schwer, die Schlagzeilen rund um die Omikron-Variante des Coronavirus einzuordnen. Es gebe positive Nachrichten, aber eben auch eher negative zur Wirkung der Impfstoffe im Hinblick auf Omikron, hieß es. In einer japanischen Studie war die Rede davon, dass die Omikron-Variante viermal so übertragbar sei wie die Delta-Mutation. Zudem stiegen die Sorgen mit Blick auf die chinesische Konjunktur. Nachdem das Wachstumsziel bereits gesenkt worden war, verunsicherte nun die Senkung der Bonitätsnote von Fitch für den wankenden Immobilienriesen China Evergrande auf "Restricted Default". Das Unternehmen hatte fällige Zinszahlungen nicht geleistet.
Der Dow-Jones-Index verlor knapp einen Punkt auf 35.755 Zähler, S&P-500 und Nasdaq-Composite fielen dagegen deutlicher um 0,7 bzw. 1,7 Prozent. Auf 945 (Mittwoch: 2.081) Kursgewinner an der Nyse fielen 2.407 (1.290) -verlierer. Unverändert schlossen 120 (121) Titel. "Für längerfristig orientierte Anleger können negative Schlagzeilen und die damit verbundenen Marktturbulenzen Gelegenheiten bieten, ihr Risikoengagement in einigen zyklischen Sektoren zu erhöhen und bei wachstumsorientierteren Sektoren wie dem Technologiesektor zurückzustecken", erläuterte Investmentstrategin Nanette Abuhoff Jacobson von Hartford Funds passend zu den Verlusten der technologielastigen Nasdaq die Strategie. Im Dow zählten Intel (-2,5%) und Microsoft (-0,6%) zu den größten Verlierern. Mit Blick auf die US-Verbraucherpreise am Freitag fiel die Kauflaune aber deutlich gedämpft aus, denn eine Beschleunigung des geldpolitischen Straffungskurses dürfte die Aktienmärkte belasten. Angesichts der Verschiebung des US-Notenbankfokus weg vom Arbeitsmarkt und hin zu den Inflationsgefahren gewönnen die Preisdaten aus Marktsicht an Bedeutung, so Händler. Daher spielten die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten auch kaum eine Rolle. Die Erstanträge gingen stärker zurück als erwartet und sanken auf den niedrigsten Stand seit 52 Jahren. Ölpreise geben deutlich nach - Dollar erholt Die Ölpreise sanken nach drei Gewinntagen deutlich. Grund waren die von einigen Ländern beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Omikron-Variante. Dies könnte Konjunktur und Erdölnachfrage belasten. Auch der bange Blick gen China habe die Preise gedrückt, hieß es. China ist einer der größten Mineralölverbraucher der Welt. Nach dem kräftigen Rücksetzer des Vortages erholte sich der Dollarindex um 0,4 Prozent. Der Greenback schwanke weiter zwischen Risikofreude und -aversion, sagte ein Analyst. Am Vortag habe der Dollar als vermeintlich sicherer Hafen gelitten, nachdem Biontech und Pfizer mitgeteilt hatten, eine dritte Impfung mit ihrem Impfstoff neutralisiere die Corona-Virusvariante Omikron, so die ING. Doch der Blick auf die hohe Inflation spreche für den Dollar, weil die Fed zu einer forscheren Gangart bei den geldpolitischen Straffungen gedrängt werden könnte, hieß es im Handel. Mit der gestiegenen Vorsicht erholte sich der Rentenmarkt etwas, die Renditen gaben nach ihren Vortagesgewinnen etwas ab. Teilnehmer verwiesen auf die zunehmenden Unsicherheiten durch die Omikron-Variante. Der Goldpreis gab leicht nach - belastet vom festen Dollar und Spekulationen über eine beschleunigte Straffung der US-Geldpolitik. Pfizer trotzen Negativtrend Unter den Einzelwerten zogen Pfizer um 1,3 Prozent an, die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte die Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer für 16- bis 17-Jährige genehmigt. Biontech verloren allerdings 2,5 Prozent. Amazon sanken 1,1 Prozent. Der Online-Händler soll in Italien eine Strafe von mehr als 1,13 Milliarden Euro zahlen, weil er seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt haben soll. Der US-Konzern kündigte an, die Entscheidung anzufechten. American Airlines ermäßigten sich um 0,5 Prozent. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, die Fluggesellschaft wolle ihre internationalen Flüge zusammenstreichen, weil Boeing die 787 Dreamliner nicht rechtzeitige liefere. Boeing verloren 1,6 Prozent. Gamestop brachen um 10,3 Prozent ein. Der Einzelhändler für Digitalspiele hatte den Verlust im abgelaufenen Quartal deutlich ausgeweitet und zudem ein schwaches Umsatzwachstum verzeichnet. RH kletterten nach überzeugenden Geschäftszahlen und einen verbesserten Ausblick des Einzelhändlers um 5,5 Prozent. Rent the Runway (-4,2%) meldete einen größeren Nettoverlust im dritten Quartal. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires December 09, 2021 16:12 ET (21:12 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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