Alt 20.07.10, 14:11
Standard Wall Street leichter erwartet - IBM und Goldman drücken
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit schwächerem Start an Wall Street rechnen Händler am Dienstag. Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Goldman Sachs seien eine große Enttäuschung, heißt es im Handel. Dies setze die Reihe von Umsatzenttäuschungen wie zum Beispiel bei IBM und General Electric fort. Darauf deuten auch die vorbörslichen Kurse der US-Terminkontrakte. Der Futures auf den S&P-500 fällt gegen 14.48 Uhr MESZ um 0,8%, auch der Nasdaq-Futures gibt um 0,8% nach.

Händler sehen die vorherrschende Marktstimmung eindeutig auf fallende Kurse ausgerichtet. "Es ist nicht ganz klar, ob der Markt die Zahlen und Umsätze der Unternehmen wirklich negativ sieht oder nur als Vorwand benutzt", sagt ein Händler. Auf jeden Fall sei die vorbörsliche Entwicklung der Futures nicht gut: Der Unterstützungsbereich um 1.060 Punkten sei im S&P-500-Futures bereits gebrochen worden, so dass mit weiteren Abverkäufen zu rechnen sei. Technisch sei ein Rückfall auf bis zu 1.035 Punkte zu befürchten.

Fundamental gestützt werde dies durch die schwachen US-Baubeginne im Juni. Sie bestätigten das Bild des NAHB-Index der nationalen Hausbauer vom Vortag. Die Baubeginne gingen im Juni um 5% zurück, obwohl nur ein Rückgang von 3,2% erwartet worden war. Zudem wurden die Zahlen für Mai noch einmal deutlich nach unten revidiert. Tatsächlich brachen sie um 14,9% nach vorläufig minus 10,0% ein. Grund der stark rückläufigen Baubeginne ist das Auslaufen der Steuererleichterungen für Erstkäufer von Häusern.

Banken und Finanzwerte werden nach den Quartalszahlen von Goldman Sachs schwächer erwartet. Vor allem die Umsätze im Kernbereich Investmentbanking wurden im Handel als "enttäuschend gering" bezeichnet. Die US-Investmentbank hatte im zweiten Quartal 2010 unter dem schlechteren Marktumfeld gelitten und deutlich weniger verdient als im Vorjahresquartal. Die Einnahmen schrumpften auf 8,84 (13,76) Mrd USD, der den Stammaktionären zuzurechnende Gewinn ging auf 453 Mio USD von 2,72 Mrd USD zurück. Der verwässerte Gewinn je Stammaktie sank auf 0,78 nach 4,93 USD. Die Aktie fällt vorbörslich um 2,3% auf 142,31 USD.

Auch IBM und Texas Instruments werden nach ihren nachbörslichen Zahlen vom Montagabend schwächer erwartet. Vor allem bei IBM war der Umsatz unter Erwarten ausgefallen. Er stieg im zweiten Quartal nur um rund 2% auf 23,7 Mrd USD, da es zu einem starken Rückgang im wichtigen Servicegeschäft gekommen war. Der Gewinnanstieg von rund 9% sei nur auf Kostensenkungen zurückzuführen, hieß es weiter. IBM fallen vorbörslich um 4,9% auf 123,47%

Der US-Chiphersteller Texas Instruments hat indes seinen Umsatz und Gewinn kräftig erhöht. Der Umsatz kletterte nach Angaben des Konzerns vom Montag um 42% auf 3,5 Mrd USD, der Gewinn verdreifachte sich auf 796 nach zuvor 260 Mio USD. Allerdings hatten Analysten den Gewinnsprung bereits eingeplant. Händler rechnen daher mit Gewinnmitnahmen in der Aktie. Vorbörslich notiert sie 5,3% tiefer bei 24,19 USD.

Zahlen hatten im Tagesverlauf zudem Pepsi, Bank of New York Mellon, Harley-Davidson und Johnson & Johnson vorgelegt. Im Marktfokus stehen allerdings die Zahlen von Apple, die am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlicht werden.

DJG/mod/gei

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