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NEW YORK (Dow Jones) - Nachdem die Kurse an Wall Street am Freitag zunächst zwischen deutlichen Verlusten und leichten Gewinnen gependelt hatten, setzte sich im späten Handel eine moderate Abwärtstendenz durch. Auch auf den ersten Blick überraschend robuste Zahlen vom US-Arbeitsmarkt sorgten nicht für Entspannung. Der Dow-Jones-Index (DJIA) verlor 1,3% bzw 140 Punkte auf 10.380. Für den S&P-500-Index ging es um 1,5% oder 17 Zähler auf 1.111 nach unten und der Nasdaq-Composite-Index büßte 2,3% bzw 54 Punkte auf 2.266 ein.
Auf Wochensicht fielen der DJIA um 5,7% und der S&P um 6,4%, der Nasdaq-Composite büßte seit dem 26. April 10,2% ein. Umgesetzt wurden am Berichtstag 2,14 (Donnerstag: 2,14) Mrd Aktien. Den 889 Kursgewinnern standen dabei 2.242 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 71 Titel. Die hohe Volatilität sei Ausdruck der Verunsicherung, hieß es im Handel mit Blick auf die Handelsspanne von über 300 Zählern. Die unbeantwortete Frage nach dem Grund für den historischen Einbruch und die ebenso schnelle Erholung am Vortag habe sich mit den Sorgen über die Schuldenkrise in Europa gemischt, so Stimmen aus dem Handel. "Die Saison der Quartalsberichte ist weitgehend abgeschlossen und fällt als Kursstütze weg. Die Sorgen um den Fortbestand der Eurozone sind aber virulent", sagte ein Händler. Daher kämen die europäischen Aktienmärkte auch deutlich stärker unter Druck als Wall Street. "Wir befinden uns in einer sehr technisch geprägten Situation. Die fundamentale Lage ist äußerst positiv, aber der Markt schaut sehr entschieden auf die Vorgänge in Europa", ergänzte ein Marktteilnehmer. "Investoren wollen Risiken zurückfahren und Bares sehen", fügte ein weiterer Händler hinzu. Diskutiert wurde im Handel der historische Einbruch und die fast ebenso rasante Erholung der Kurse am Vorabend. Die US-Börsenaufsicht SEC und die für die Future- und Optionsmärkte zuständige CFTC untersuchen mit den Börsen und anderen Regulierungsbehörden die "ungewöhnlichen Handelsaktivitäten". Sobald Ergebnisse vorlägen, würden diese zusammen mit Handlungsempfehlungen öffentlich gemacht, sagten Mitarbeiter der Behörden. Im Mittelpunkt der Spekulationen stand die Aktie von Procter & Gamble, die am Donnerstagabend von einem auf den anderen Moment auf unter 40 USD abstürzte, nachdem sie zuvor noch um 60 USD notiert hatte. Laut einem Händler sorgte eine zeitlich gestreckte Kursstellung der P&G-Aktien an der NYSE dafür, dass statt des NYSE-Kurses ein extrem niedriger Geldkurs für P&G an der Börse Nasdaq plötzlich als Kurs angezeigt wurde. Procter & Gamble verloren am Berichtstag 0,7% auf 60,31 USD. Angesichts der Fokussierung auf die Schuldenkrise in Europa und der ungeklärten Turbulenzen vom Vortag wurde den positiven Arbeitsmarktdaten nur geringes Stützungspotenzial eingeräumt. Im April war die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 290.000 gestiegen. Erwartet worden war lediglich ein Plus von 180.000 Stellen. Zudem wurde der Anstieg vom März auf 230.000 von ursprünglich 162.000 neuen Stellen nach oben revidiert. Allerdings stieg die separat ermittelte Arbeitslosenquote an, obwohl mit einer Stagnation gerechnet worden war. Überdurchschnittlich schwach tendierten Technologiewerte. So büßten Cisco 3,1% auf 24,71 USD und Hewlett Packard 3,3% auf 46,73 USD ein. American Express sanken als Schlusslicht unter den Standardwerten um 4,5% auf 40,60 USD. Jüngsten Daten vom Freitag zufolge fiel der Gebrauch von Kreditkarten in den USA im März den 18. Monat in Folge. Am anderen Ende des Tableaus standen Kraft Foods mit einem Aufschlag von 2,9% auf 30,07 USD. Der Lebensmittelkonzern hat im ersten Quartal unter anderem dank der Marken der übernommen britischen Cadbury mehr verdient als erwartet. Kraft steigerte den Nettogewinn auf 1,88 Mrd USD von noch 660 Mio USD im Vorjahr. Der Konzernumsatz kletterte dank Cadbury um 26% auf 11,32 Mrd USD. American International Group (AIG) legten um 5,3% auf 38,70 USD zu. Der Versicherer hat im ersten Quartal mehr verdient als von Analysten erwartet. Las Vegas Sands fielen trotz eines Rekordumsatzes im ersten Quartal um 2,1% auf 21,19 USD und zeigten sich dabei ähnlich wie der Gesamtmarkt extrem volatil. Der Betreiber von Hotels und Spielcasinos hat in den ersten drei Monaten erstmals seit zwei Jahren wieder einen Gewinn ausgewiesen. DJG/DJN/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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