Alt 09.05.11, 22:18
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwächer - Neue Sorgen um Griechenland belasten
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FRANKFURT (Dow Jones)--Neue Sorgen um Griechenland haben den deutschen Aktienmarkt am Montag unter Druck gebracht. Die Befürchtungen reichten von einem unmittelbar bevorstehenden Schuldenschnitt bis hin zum Austritt des Landes aus der Euro-Zone. Sie erhielten zusätzliche Nahrung, als die Rating-Agentur S&P erneut die Bonität des Landes senkte und den Ausblick als unverändert negativ bezeichnete. Der DAX verlor 1,1% oder 82 auf 7.411 Punkte. Unter Druck standen vor allem Finanzwerte. Die optisch hohen Verluste von BASF und Metro lagen indes nur am Dividendenabschlag.

Händler sprachen von einem "seltsam zweigeteilten" Markt. Während das Griechenland-Thema den Euro unter 1,43 USD drückte und Versicherungen und Banken europaweit nachgaben, hätten sich konjunktursensible Werte eher stabil gehalten. Dies habe abermals dafür gesprochen, dass es sich bei den Verlusten um reine Gewinnmitnahmen handelte. Einige Händler werteten die Nachrichtenlage um Griechenland auch als "reines Austesten der Marktreaktionen". "Es wirkt alles so, als ob der Markt auf einen Schuldenschnitt in Griechenland vorbereitet werden soll", sagte ein Händler. Der ständige Wechsel zwischen Gerücht und Dementi sowie Fakten wie die Abstufung durch S&P bewirkten, dass sich die Märkte mental immer mehr auf das Thema einstellen könnten. Unterstützt ist der DAX beim Februar-Hoch bei 7.442 Punkten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 108,2 (Vortag: 173,5) Mio Aktien im Wert von rund 4,10 (Vortag: 6,23) Mrd EUR.

Deutsche Bank verloren 2,2% auf 42,23 EUR, Commerzbank 3,2% auf 4,12 EUR und Allianz 2,4% auf 99,45 EUR. Wie die Banken halten laut Händlern auch die Versicherer große Bestände an Staatsanleihen.

Munich Re gaben 1,7% nach auf 110,10 EUR, nachdem das Unternehmen Eckdaten zum ersten Quartal veröffentlicht hatte. "Das sieht zwar nicht besonders aus, war wegen der erheblichen Belastungen durch Naturkatastrophen aber zu erwarten", so ein Händler zum Quartalsergebnis. Zudem stehe der Rückversicherer unverändert zu seiner Prognose.

Ein Übernahmeangebot durch VW schickte MAN um 1,5% nach oben auf 97,99 EUR. Der VW-Konzern hat seine Beteiligung auf über 30% aufgestockt. VW musste deshalb ein Übernahmeangebot abgeben, es liegt bei 95 EUR je Stammaktie. Die anderen Autowerte litten abermals unter Gewinnmitnahmen. VW fielen um 2,2%, BMW um 2,5% und Daimler um 1,2%.

Gut im Markt lagen die Technologie-Werte. Infineon stiegen um 1,1% auf 7,995 EUR und SAP um 0,7% auf 43,69 EUR. Laut J.P. Morgan steht der MSCI Europe Technology Sector mit einem Plus von 6,4% seit Jahresbeginn auf Platz eins aller Sektoren. "Robuste Gewinnerwartungen und latente Übernahme-Fantasie" machte ein Händler als Kurstreiber aus. Weiter aufwärts ging es auch mit ThyssenKrupp, die um 1% auf 32,545 EUR zulegten.

Besser als der DAX hielten sich viele Nebenwerte im TecDAX, MDAX und SDAX. Hier überwogen gute Zahlen und erhöhte Prognosen. Tognum gaben nach den Quartalszahlen des Unternehmens 0,3% nach auf 26,12 EUR, Wacker Neuson stiegen nach erhöhter Prognose um 2,6% auf 12,92 EUR, Kuka nach einer besseren Umsatzprognose um 2,3% auf 18,34 EUR.

Jenoptik im TecDAX nahmen ebenfalls den Ausblick nach oben und den Kurs um 4,2% auf 5,88 EUR. QSC legten nach Zahlen 1,8% auf 2,80 EUR zu. Gigaset zogen nach ihren Zahlen um 4,7% auf 4,46 EUR an.

Im SDAX sprangen Elexis nach einem Übernahmeangebot der SMS GmbH um knapp 15% auf 19,52 EUR. Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe bezeichnete es als "eindeutig zu niedrig". Immerhin seien 2012 Rekordergebnisse zu erwarten und als strategischer Investor sollte SMS bereit sein, auch 24 bis 25 EUR für Elexis zu zahlen. Gebotenen werden von SMS bislang 19 EUR.

DJG/mod/cln

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