FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Montagmittag in einer schwächeren Verfassung. Der DAX verliert gegen 12.40 Uhr 0,9% oder 64 auf 7.428 Punkte. Händler sprechen von einer Gegenbewegung nach den kräftigen Gewinnen vom Freitag. "Die Anleger halten sich wegen der Lage in Griechenland zurück", so ein Händler. Nach einem Treffen von EU-Spitzenbeamten hat das Land eine mögliche Inanspruchnahme des Euro-Rettungsfonds EFSF ins Spiel gebracht.

Die Spekulation um eine Umstrukturierung der griechischen Schulden drückt europaweit auf die Finanztitel. Der Branchen-Index für die Banken an den Börsen der Eurozone fällt um 2,1%. Allerdings legen mehrere ausgewählte DAX-Werte wie MAN deutlich zu. Aus technischer Sicht sei wichtig, dass der DAX nicht mehr nachhaltig unter das Februarhoch bei 7.442 Punkten falle, um keine "Bullenfalle" in Form eines Fehlausbruchs zu schaffen, merkt ein Analyst an. So lange dies nicht geschehe, bleibe das Jahreshoch bei 7.600 Punkten das nächste Ziel.

Deutsche Bank fallen um 1,8% auf 42,39 EUR, und Commerzbank geben um 2,3% auf 4,15 EUR nach. Allianz verlieren 1,8% auf 100 EUR und Munich Re 1,4% auf 110,45 EUR. Wie die Banken halten laut Händlern auch die Versicherer große Bestände an Staatsanleihen. Munich Re hat zudem weitere Eckdaten zum ersten Quartal veröffentlicht, die aber nicht mehr überrascht haben. "Das sieht zwar nicht besonders aus, war wegen der erheblichen Belastungen durch Naturkatastrophen aber zu erwarten", so ein Händler zum Quartalsergebnis. Zudem stehe der Rückversicherer zu seiner Prognose.

Stärkere Verluste erleiden auch E.ON und Bayer sowie die Autotitel BMW, VW und Daimler. Metro und BASF werden ex-Dividende gehandelt.

Auf der Gewinnerseite stehen MAN mit einem Plus von 3,0% auf 99,40 EUR im Blick. Der VW-Konzern hat seine Beteiligung auf gut 30% aufgestockt. VW musste deshalb ein Übernahmeangebot abgeben, es liegt bei 95 EUR je Stammaktie. Allerdings hat VW auch angekündigt, der Konzern kaufe am Montag noch 290.000 MAN-Aktien am Markt dazu.

Gut im Markt liegen auch Technologie-Werte. Infineon steigen um 0,9% auf 7,97 EUR und SAP um 1,2% auf 43,92 EUR. Laut J.P. Morgan steht der MSCI Europe Technology Sector mit einem Plus von 6,4% seit Jahresbeginn auf Platz eins aller Sektoren. "Robuste Gewinnerwartungen und latente Übernahme-Fantasie" macht ein Händler als Kurstreiber aus. Weiter aufwärts geht es auch mit ThyssenKrupp, die um 1,2% steigen auf 32,61 EUR. Mit der Erholung der europäischen Rohstoff-Aktien ziehen K+S um 1,6% an auf 54,02 EUR.

Besser als der DAX halten sich TecDAX und MDAX, die sich auf den Freitag-Ständen behaupten. Im MDAX tendieren die Aktien von Tognum nach den Quartalszahlen des Unternehmens wenig verändert. IVG gewinnen nach einer Kaufempfehlung durch equinet 1,2% auf 5,83 EUR. Die Analysten der Citigroup haben ProSieben auf ihre Kaufliste genommen, der Kurs steigt in der Folge um 1,7% auf 18,84 EUR.

Im TecDAX ziehen Gigaset nach ihren Zahlen um 3,5% auf 4,40 EUR an. "Mit einem EBIT von 13,5 Millionen Euro hat Gigaset bereits im ersten Quartal mehr als die Hälfte des von uns prognostizierten EBIT in diesem Jahr erwirtschaftet", sagt ein Händler. Positiv sei auch, dass der Free-Cashflow mittlerweile positiv sei.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/cln

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