FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Jahresendrally am Dienstag fortgesetzt. Der DAX gewann 0,7% oder 47,53 auf 7.001,91 Punkte und schloss damit erstmals seit dem 2. Juni 2008 wieder über der "psychologisch" wichtigen Marke von 7.000 Punkten. Getrieben wurden die Kurse unter anderem von Umschichtungen aus Anleihen in Aktien, am Rentenmarkt legten die Renditen mit den Verkäufen deutlich zu.

Gestützt wurde die Stimmung auch von den günstigen Vorlagen der Auslandsbörsen nach einer Einigung in den USA um die Steuerpolitik. Die Steuererleichterungen für US-Bürger werden für zwei weitere Jahre verlängert. Darüber hinaus habe der Marsch des DAX in Richtung der "runden" Marke von 7.000 Punkten immer neue unter Performance-Druck stehende Investoren an den Aktienmarkt gezogen. "Die Hausse hat die Hausse genährt", so ein Börsianer.

Andererseits gab der DAX im späten Geschäft tendenziell nach: "Es gibt einige Anzeichen, dass der Markt heiß gelaufen ist", so ein Marktteilnehmer. Händler sprachen von Basket- und Future-Verkäufen im späten Geschäft. "Möglicherweise werden schon Positionen für den Verfallstag an den Terminbörsen am übernächsten Freitag aufgebaut", so ein Händler. Der Kampf um die 7.000er Marke sei möglicherweise noch nicht gewonnen. Das Tageshoch bei 7.043 Punkten wird nun als Widerstand gesehen. Unterstützt ist der DAX laut Händlern um 6.900 Punkte.

"Kurzfristig ist eine Verschnaufpause möglich, darüber hinaus sollte sich die Jahresendrally aber fortsetzen", so ein weiterer Händler. Anleger schichteten von Anleihen in Aktien um, das sollte den Markt weiter stützen, meinte er. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 104,8 (Vortag: 82,7) Mio Aktien im Wert von rund 3,35 (Vortag: 2,6) Mrd EUR.

Dass der Markt kurzfristig etwas überhitzt sein könnte, zeigt laut Händlern auch der Blick auf einige Einzeltitel. So gewannen VW nur noch 0,4% auf 136,90 EUR, nachdem die Aktie am Morgen noch Richtung 139 EUR gestiegen war. Infineon gaben nach einem frühen Jahreshoch von 7,70 EUR sogar um 3,5% auf 7,30 EUR nach. Dagegen stiegen HeidelbergCement um 3,0% auf 45,85 EUR, BMW um 1,9% auf 63,98 EUR, BASF in gleichem Maß auf 61,15 EUR und Siemens um 1,7% auf 91,59 EUR.

Ansonsten machten geänderte Analysteneinstufungen die Kurse. So legten Bayer um 0,9% auf 58,12 EUR zu. Die Credit Suisse hat die Anlageempfehlung auf "Outperform" von "Neutral" angehoben. Henkel fielen hingegen um 2,9% auf 46,85 EUR zurück. Die Analysten von Morgan Stanley haben ihre Einschätzung auf "Equalweight" von zuvor "Overweight" gesenkt.

In der zweiten Reihe ging es für Hochtief um 3,4% auf 64,62 EUR nach oben. Dem Bericht einer Nachrichtenagentur zufolge will der australische Fonds Hastings seine Anteile an vier Flughäfen verkaufen, an denen der Baukonzern maßgeblich beteiligt ist. Dies könne den geplanten Verkauf oder Börsengang der Beteiligungstochter Concessions erleichtern, sagt ein Analyst. Der MDAX und TecDAX stiegen um jeweils 0,8%.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217,
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