Alt 03.12.10, 18:02
Standard XETRA-SCHLUSS/Knapp behauptet -Test von 7.000 Pkt weiter möglich
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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Freitag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX verlor 0,1% oder 10 auf 6.948 Punkte. Für den MDAX ging es dagegen um 0,2% bzw 24 auf 9.784 Punkte nach oben, damit markierte der MDAX ein neues Jahreshoch. Der TecDAX stieg um 0,4% oder 3 auf 804 Punkte. Im DAX sprachen Händler von kleinen Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende, verwiesen aber auch darauf, dass der DAX nur relativ knapp unter seinem neuen Jahreshoch vom Mittag bei 6.978 Punkten aus dem Handel ging.

Ein besseres Abschneiden verhinderte der schwache US-Arbeitsmarktbericht, der den DAX am Nachmittag vorübergehend deutlich drückte. In den USA sind im November statt der erhofften 144.000 nur 39.000 neue Stellen geschaffen worden. Der DAX konnte die Delle dann aber fast wieder ausgleichen: "Wichtig ist, dass sich der Arbeitsmarkt tendenziell immer noch erholt", so ein Marktteilnehmer. Die Dynamik der Erholung sei so gering, dass die lockere Geldpolitik der US-Notenbank beibehalten werde: "Die Zweifel darüber sollten nun nachlassen", ergänzte der Händler.

Damit sehen Händler gute Chancen, dass sich die Jahresendrally in der kommenden Woche fortsetzt. "Der DAX könnte die 7.000er Marke testen und auch überwinden", so ein weiterer Händler. Der nächste technische Widerstand liege im Bereich von 7.200 Punkten. Unterstützt sei der DAX im Bereich der ehemaligen Jahreshochs bei etwa 6.900 Punkten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 98,0 (Vortag: 129,2) Mio Aktien im Wert von rund 3,33 (4,21) Mrd EUR.

Gesucht waren am deutschen Aktienmarkt weiter vor allem Automobil- und Technologiewerte, als defensiv geltende Aktien aus dem Versorger- und Pharmasektor wurden hingegen unverändert gemieden. Tagesgewinner im DAX waren VW mit einem Plus von 3,8% auf 135,15 EUR. "Die Neubewertung setzt sich fort", so ein Marktteilnehmer, Anleger hofften auf einen höheren Wert eines neuen VW-Konzerns mit den integrierten Unternehmen Porsche, MAN und Scania. Deutsche Börse stiegen um 1,4% auf 49,18 EUR. Die zuletzt wieder gestiegene Nervosität der Anleger hat dem Börsenbetreiber im vergangenen Monat ein gutes Geschäft beschert. Aus dem Technologiesektor ging es für Infineon um 2,8% auf 7,38 EUR nach oben, SAP rückten um 1% auf 36,66 EUR vor.

Auf der anderen Seite gaben HeidelbergCement um 2,9% auf 44,33 EUR nach. Die Aktie des Zementherstellers hatte zuletzt überdurchschnittlich hinzugewonnen. Auch BASF und adidas litten mit Abschlägen von 1,3% bzw 1,7% unter Gewinnmitnahmen.

In der zweiten Reihe legten Demag Cranes um 1,4% auf 37,37 EUR zu. Der Kranhersteller veröffentlicht am Dienstag den Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr. Aurubis verloren dagegen 1,1% auf 39,15 EUR. Der vorübergehende Ausfall von Kapazitäten diente laut Händlern als Anlass für Gewinnmitnahmen bei Aurubis. Ein defekter Schmelzofen könnte die Produktion für zwei Wochen bremsen. "Nach dem Kursanstieg sind schlechte Nachrichten nicht so einfach wegsteckbar", so ein Händler. Ein weiterer Marktteilnehmer verweist auf die Technik: "Der Kurs hängt unter dem Widerstand bei 40 EUR fest", so der Händler. Solange der Aufwärtstrend bei etwa 38 EUR nicht gebrochen werde, bleibe die Konsolidierung Trend bestätigend.

Im SDAX standen Deutz im Blick mit einem Abschlag von 9,7% auf 5,31 EUR. Großaktionär Same hat wegen einer guten Nachfrage 20% statt nur 10% an Deutz platziert. Die Stücke seien zu 5,30 EUR platziert worden und damit am unteren Rand der Spanne von 5,30 EUR zu 5,60 EUR. Der Titel habe nun Chancen auf einen Aufstieg in den MDAX, hieß es. Deutz könne bereits im März auf die Kandidatenliste kommen, so ein Marktteilnehmer.


-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires;
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
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