Alt 02.12.10, 14:57
Standard XETRA-MITTAG/Kurz vor EZB-Sitzung geht dem DAX die Puste aus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Kurz vor dem Ergebnis der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) beruhigt sich am Donnerstagmittag das Aktiengeschäft am deutschen Markt. Der DAX, der gegen 10.48 Uhr MEZ noch auf ein marginales Jahreshoch von 6.907,9 Punkten gestiegen ist, hat von diesem wieder etwas nachgegeben. Gegen 13.08 Uhr handelt der DAX 4 Punkte höher bei 6.870. Automobilaktien stützen den DAX, sind aber gleichfalls von ihren Tageshöchstständen wieder etwas zurückgekommen.

Der MDAX der 50 größeren deutschen Nebenwerte ist auf ein neues Jahreshoch von 9.628 Punkten gestiegen und kann die Gewinne im Gegensatz zum DAX auch halten. Auch der SDAX der 50 kleineren Nebenwerte ist auf ein neues Jahreshoch gestiegen.

Gegen 13.45 Uhr dürfte ein Sprecher der Europäischen Zentralbank mitteilen, dass die Notenbank den Leitzins unverändert bei 1,00% belässt. Spannend dürfte es aber erst gegen 14.30 Uhr werden, wenn der EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sich zur künftigen geldpolitischen Strategie der Notenbank äußert.

Die Hoffnung, dass die Notenbank am europäischen Anleihemarkt interveniert, hatte am Vortag eine Rally an den Kreditmärkten und Aktienbörsen ausgelöst. Angesichts drohender Ansteckungsgefahren in andere Länder der Peripherie sei es schwer, sich diesem Druck zu entziehen, schätzen Händler die Lage ein.

"In Anbetracht der schwelenden Schuldenkrise in der Europäischen Währungsunion dürften die Währungshüter zumindest eine Verlängerung der Vollzuteilung bei den Wochen- und Monatstendern anpeilen", prognostiziert das Bankhaus Metzler. Mittels dieser Tender versorgt die EZB die Banken mit Euro-Liquidität. Zu groß seien derweil die Probleme auf Staats- und Bankenebene in einigen Mitgliedsländern.

Charttechnisch ist der DAX auf Tagessicht bei 6.785 Punkten unterstützt, nach oben bildet das Niveau vom 6.950 neben dem Jahreshoch einen Widerstand.

BMW hat im November in den USA den Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,1% gesteigert. Die Aktie steigt daraufhin um 1,4% auf 61,72 EUR. VW ziehen um 2,3% auf 130,75 EUR an. Die Wolfsburger haben in den USA auf Jahressicht 24,2% mehr abgesetzt und die Tochter Audi sogar 37,5% mehr Pkw verkauft.

Den stärksten Anstieg meldete Porsche, das Plus von 49% lässt die Vorzugsaktien von Porsche um 2,4% auf 62,90 EUR anziehen. Bei Mercedes-Benz lautet das Plus auf 13,3%, Daimler gewinnen 0,8% auf 52,35 EUR. Continental als Zulieferer verteuern sich um 3,5% auf 62,40 EUR.

Lufthansa steigen um 2,8% auf 17,39 EUR, nachdem die Citigroup das Kursziel für die Aktie um 6,50 EUR auf 25,50 EUR erhöht und mit "Kaufen" bestätigt hat. Am Mittwoch hatte Goldman Sachs die Aktie auf "Kaufen" erhöht. Siemens tendieren etwas fester. UBS hat das Kursziel für die Siemens-Aktie auf 100 von 95 EUR erhöht und rät weiter zum Kauf.

Eine Klage des Insolvenzverwalters von Qimonda gegen Infineon wegen potenzieller Ansprüche von Qimonda an den ehemaligen Mutterkonzern Infineon belastet deren Aktie nicht. Ein Gerichtsverfahren könnte sich über Jahre hinziehen, heißt es im Handel. Infienon steigen um 0,8% auf 7,10 EUR.

Hochtief gewinnen 1% auf 58,77 EUR. Die australische Tochter Leighton Holdings hat aus Indien einen 20-Jahres-Vertrag im Wert von rund 4 Mrd EUR zum Abbau von Kohle erhalten und hofft auf Folgeaufträge.

Krones ziehen um 1,5% auf 43,67 EUR an. Der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen wird das Vorkrisenniveau wohl deutlich schneller wieder erreichen als gedacht. "2011 wird ein Übergangsjahr, in dem die Verbesserung der Erlösqualität mehr als Volumenwachstum zählt", sagte Vize-Vorstandschef Hans-Jürgen Thaus im Interview mit Dow Jones Newswires.

TUI legen nach Geschäftszahlen der Tochter TUI Travel um 4% auf 8,61 EUR zu. Stefan Kick von Quandt Research spricht von guten Buchungszahlen für die Wintersaison 2010/2011 in wichtigen Absatzregionen von TUI Travel. In London ziehen TUI Travel um 6% an.

Bei QSC-Aktien, die am Freitag zum ersten Mal seit September 2008 über die Marke von 2 EUR ausgebrochen sind, springen nun technisch orientierte Käufer auf den Zug auf und treiben die Aktie um weitere 7,7% nach oben auf 2,51 EUR.

DJG/bek/mpt/raz

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