Alt 30.11.10, 18:39
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX schließt nach volatilem Handel knapp behauptet
Beitrag gelesen: 414 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem erneut äußerst volatilen Verlauf ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag knapp behauptet aus dem Handel gegangen. Auch am Berichtstag stand die Schuldenkrise in der Eurozone im Fokus der Märkte. Der DAX ging mit einem Abschlag von 0,1% oder 9 auf 6.688 Punkten aus dem Markt. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 131,3 (Vortag: 123,0) Mio Aktien im Wert von rund 4,06 (3,88) Mrd EUR.

Die Spreads auf Anleihen aus der Peripherie markierten auch am Berichtstag neue Höchststände. Allerdings gerieten auch die Anleihemärkte des Zentrums, also Deutschlands und Frankreichs, zunehmend unter Abgabedruck. "Die Krise rückt näher", kommentierte ein Teilnehmer die Entwicklung. Mit der sich ausweitenden Krise in der Peripherie werde auch die Kreditqualität des Zentrums zunehmend in Frage gestellt.

Unter Kreditanalysten wird nicht ausgeschlossen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) verstärkt am europäischen Anleihemarkt eingreifen wird, um diesen zu stabilisieren. Für etwas Erleichterung sorgten am Nachmittag besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten. Sowohl der Einkaufsmanager-Index Chicago als auch das Verbrauchervertrauen entwickelten sich besser als prognostiziert.

Der Chicago-Einkaufsmanagerindex deute an, dass der ISM-Index "solide" ausfallen werde, sagte ein Analyst. Auch das Verbrauchervertrauen hat sich besser entwickelt als erwartet. Mit einem Wert von 54,1 bewege es sich aber immer noch auf einem "äußerst moderaten Niveau". Die Höchststände seien um 140 markiert worden, hieß es.

Gemieden wurden weiterhin Finanzwerte, die aufgrund ihres starken Engagements an den europäischen Anleihemärkte weiterhin von den Anlegern als sehr riskant eingestuft werden. Deutsche Bank gaben 1,4% auf 36,59 EUR nach, für Commerzbank ging es 1,8% auf 5,61 EUR nach unten. Allianz büßten 1,3% auf 84,50 EUR ein und Munich Re 2,3% auf 107,00 EUR.

Auf der Gewinnerseite standen BASF mit einem Plus von 2,2% auf 57,50 EUR. Ein Gemeinschaftsunternehmen von BASF mit der britischen Ineos Industries Holdings für Styrolution wurde von den Anlegern begrüßt. Das gemeinsame Unternehmen werde die Kosten senken und dürfte für mehr Preissetzungsmacht sorgen, so die Commerzbank. Die Nachfrage für die Angebotspalette der Gesellschaft entwickle sich sehr gut.

Weiterhin guter Nachfrage erfreuten sich K+S; das Papier gewann 1,8% auf 51,41 EUR. Deutsche Telekom hielten sich mit unveränderten Notierungen etwas besser als der Gesamtmarkt. Positiv wurde die Entscheidung der Netzagentur zu den Terminierungsentgelten zur Kenntnis genommen. Das Entgelt, das die Telekom in Zukunft für die Nutzung ihrer Netze enthält, wird bei 3,36 Cent je Minute liegen. Bislang lag dieses bei 6,59 Cent. "Offenbar haben einige Teilnehmer eine noch stärkere Senkung erwartet", hieß es im Handel.

ThyssenKrupp verloren 0,5% auf 29,42 EUR. Der am Morgen veröffentlichte Geschäftsausblick des Stahlherstellers wurde von Marktteilnehmern und Analysten tendenziell positiv beurteilt und die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr entsprachen den Erwartungen. Händlern zufolge litt die Aktie aber unter Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs seit Anfang Oktober um mehr als 20% zugelegt hat. "Da gibt es Verkäufe nach dem Motto 'sell the facts'", sagte ein Händler.

Im MDAX waren Hochtief mit einem Aufschlag von 2% auf 57,05 EUR gesucht. Am Markt wurde zur Erklärung auf die Genehmigung des Übernahmegebots von ACS für Hochtief durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vom Vorabend verwiesen. Lanxess stiegen 4,6% auf 54,27 EUR. Möglicherweise half hier auch die Aufnahme der Aktie in den MSCI-Index.

DJG/mpt/flf

Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 10:09 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]