Alt 29.10.12, 11:51
Standard Sandy drückt Versicherungs-Aktien ins Minus
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An den europäischen Aktienmärkten geben die Kurse weiter nach. Der DAX verliert am Montagmittag 0,7 Prozent oder 50 auf 7.181 Punkte. Der Euro-Stoxx fällt um 0,9 Prozent. Angeführt wird der Abschwung von den Aktien der Versicherer. Sie werden vom Wirbelsturm Sandy belastet.

An der Wall Street bleiben die Börsen am Montag geschlossen. US-Präsident Barack Obama hat am Sonntagabend wegen des nahenden Hurrikans Sandy den Notstand für zahlreiche Bundesstaaten entlang der amerikanischen Ostküste ausgerufen, darunter auch für New York. Hunderttausende von Bewohnern werden aus der Stadt evakuiert, fast 8.000 Flüge wurden gestrichen, das öffentliche Nahverkehrssystem liegt still und der Aktien- und Optionshandel in den USA wird komplett ausgesetzt.

Allerdings gibt es auch gelassene Stimmen: "Die Schäden sollten beherrschbar sein", meint Jay Gelb, Analyst von Barclays. Er rät dazu, die Aktien der US-Sach- und Krankenversicherer in der Schwäche zu kaufen. Vermutlich dürften viele Schäden aufgrund von Überflutungen auftreten und diese seien nicht versichert, meint er.

Am deutschen Markt verlieren die Aktien der Munich Re 2,0 Prozent auf 121,85 Euro und die der Hannover Rück 2,9 Prozent auf 53,14 Euro. Der Kurs der Swiss Re gibt um 2,6 Prozent nach. Der Index der europäischen Versicherungsaktien fällt um 1,5 Prozent.

Größter Verlierer am deutschen Markt ist mit einem Abschlag von 3,4 Prozent die Aktie von ThyssenKrupp. Im Handel wird zur Begründung auf einen Bloomberg-Artikel verwiesen. Danach hat ThyssenKrupp die Bieter für das Amerika-Geschäft aufgefordert, bis Freitag neue Gebote einzureichen. Die bisherigen Offerten seien zu niedrig. "Die Anleger befürchten nun, dass sich der Verkauf noch länger hinziehen wird als bislang erwartet", sagt ein Händler.

Linde nach Zahlen deutlich im Plus

Auf der anderen Seite legen Linde-Aktien nach dem Quartalsbericht 2,6 Prozent zu. Für Analyst Peter Spengler von der DZ-Bank sind die Linde-Zahlen "etwas besser als erwartet" ausgefallen. Positiv ist für Spengler auch die Bestätigung des Ausblicks. Die DZ-Bank empfiehlt die Linde-Aktien mit einem Kursziel von 144 Euro zum Kauf.

Telefonica Deutschland hat die Spanne für den Börsengang weiter verengt. Die Aktien können nun zwischen 5,50 und 5,60 Euro gezeichnet werden. Im Handel per Erscheinen bei Lang & Schwarz werden derzeit bis zu 5,70 Euro für die Titel bezahlt. Die Zeichnungsfrist endet am Montag, der Börsenhandel startet am Dienstag.

Neben dem Sturm Sandy drückt auch die Entwicklung in der Euro-Krise auf die Kurse. "Die schwelende Krise in der Eurozone sowie die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen in den USA belasten die Stimmung", sagt Kintai Cheung von der Credit Agricole. Der IWF fordert laut einem "Spiegel"-Bericht einen erneuten Schuldenschnitt in Griechenland. Überraschend kämen die Forderungen nicht, sagt ein Händler. Das Thema werde seit Wochen auf die lange Bank geschoben. Mit der baldigen Veröffentlichung des Troika-Berichts zu Griechenland, der vermutlich kein rosiges Bild zeichnen werde, nehme der Entscheidungsdruck aber zu.

Bislang sperrt sich Deutschland gegen einen Schuldenschnitt, denn dann müsste Berlin eingestehen, dass die an Griechenland vergebenen Kredite zumindest teilweise abgeschrieben werden müssen. Die Staatsanleihen aus der Europeripherie tendieren zunächst leichter, die Bundesanleihen profitieren von der aktuellen Entwicklung. Der Euro reagiert auf die Nachricht mit Abschlägen gegenüber dem Dollar und notiert bei 1,29.

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