Alt 20.10.11, 14:24
Standard XETRA-MITTAG/DAX von Tagestiefs erholt - Verfall an Optionsbörse
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FRANKFURT (Dow Jones) - Eine Erholung von den frühen Tagestiefs erleben am Donnerstagmittag die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Aussagen aus dem Bundesfinanzministerium zum Euro-Rettungsschirm stimmen die anfangs verunsicherten Anleger etwas zuversichtlicher. Zahlreiche Kurse haben nach teils herben Verlusten zu Anfang wieder ins Plus gedreht. Gegen 12.55 Uhr handelt der DAX nur noch mit 0,4% oder 21 Punkten im Minus bei 5.893. Im Tagestief von 9.30 Uhr hatte der Index 2% niedriger gehandelt.

Finanz-Staatssekretär Steffen Kampeter hat Meldungen über einen angeblichen "Streit" zwischen Deutschland und Frankreich in der Frage möglicher Hebelwirkungen für den Euro-Rettungsfonds EFSF zurückgewiesen. Konflikte bestünden eher mit Ländern an der Peripherie des Euroraumes, sagte Kampeter. Die Sorge über eine zunehmende Diskrepanz zwischen Deutschland und Frankreich in Sachen EFSF hatte die Börsen im frühen Handel stark belastet.

"Auch wenn Kampeter substanziell nichts Neues gesagt hat, nimmt das doch etwas die Verspannung aus den Märkten", kommentiert ein Händler. Man dürfe jedoch nicht außer Acht lassen, dass die Aktienmärkte kurz vor dem Verfalltermin an der Optionsbörse Eurex am Freitag stark technisch getrieben seien. "Das macht die Kursbewegungen heute fundamental schwer zu erklären", sagt der Händler.

Papiere der Deutsche Börse steigen um 1,1% auf 41,43 EUR. Im dritten Quartal hat der Börsenbetreiber einen Gewinn von 245 Mio EUR erzielt. Analysten hatten im Konsens lediglich mit 230 Mio EUR gerechnet. Als "zusätzliches Bonbon" wertet Christian Muschick von Silvia Quandt Research einen Sonderertrag von 94 Mio EUR aus dem Kauf der Termin- und Optionsbörse Eurex.

Siemens verbilligen sich um 0,6% auf 72,94 EUR. Im Tagestief lag die Aktie mehr als 3% im Minus. Bröckelnde Margen bei der französischen Schneider Electric, die operativ ähnlich aufgestellt ist wie Siemens, lasten auf dem Aktienkurs. In Paris büßen Schneider Electric mehr als 3% ein.

Mit E.ON und RWE fallen die Kursgewinner vom Mittwoch wieder zurück. E.ON verbilligen sich um 2,4% und RWE um 1,7%. Uneinheitlich ist die Tendenz der Finanzwerte: Während Deutsche Bank um 2,4% fallen, legen Commerzbank um 2,6% zu und Allianz um 1,1%. Händler schließen nicht aus, dass der Optionsverfall an der Eurex bereits für Bewegung der Aktien am Kassamarkt sorgt.

Daimler verlieren 0,7% auf 35,87 EUR. Die britische Bank HSBC hat die Aktie auf "Neutral" von "Übergewichten" abgestuft. ThyssenKrupp verlieren 1,8% auf 19,84 EUR. Bereits in Tokio hatten Stahlschwergewichte wie Nippon Steel, Sumitomo Metal und Kobe Steel zwischen 2% und 3% verloren. Laut Händlern lasten fallende Stahlpreise auf der Branche.

Eine beeindruckende Hausse legen die Aktien des Netzwerkausrüsters ADVA Optical hin. Das Unternehmen hat im dritten Quartal den Gewinn dank eines Steuerertrags und Wechselkursgewinnen vervierfacht. Vor allem aber die Aussicht auf steigende Gewinnmargen lässt die Aktie um 13% auf 4,13 EUR nach oben schießen.

-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 219,
benjamin.krieger@dowjones.com
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