Alt 10.08.22, 23:30
Standard Aktien von Zins- und Rezessionssorgen belastet
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Vor den mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten sind Aktien an den asiatischen Börsen nicht gefragt gewesen. Die allermeisten Handelsplätze wiesen am Mittwoch Abschläge auf. Sollten die nach Börsenschluss in Asien anstehenden Verbraucherpreisdaten der US-Notenbank Handlungsspielraum für eine forschere Gangart bei künftigen Zinserhöhungen einräumen, ginge dies auch zulasten asiatischer Aktienmärkte, hieß es im Handel. Die klar über Erwartung gestiegenen Lohnstückkosten in den USA lieferten bereits ein mögliches Indiz, dass auch die US-Teuerung höher als erwartet ausfallen könnte.

In Australien gewann die Diskussion über Zinserhöhungen ebenfalls wieder an Fahrt. Leitzinsen oberhalb von 3 Prozent, wie es sie zuletzt 2013 gegeben hatte, sind nach den Worten von Matt Comyn, CEO der Commonwealth Bank of Australia, keineswegs außerhalb des Denkbaren.

Die Bank of Thailand erhöhte unterdessen den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent.

Zur trüben Stimmung am Aktienmarkt gesellten sich zudem immer deutlichere Signale für eine konjunkturelle Eintrübung in China. So hatte die Ratingagentur Fitch die BIP-Prognose 2022 für die wichtige Sonderwirtschaftszone Hongkong gesenkt: Sie rechnet nun mit einem Rückgang um 0,5 Prozent statt eines Wachstums von 1,0 Prozent. Wenig verwunderlich stellte Hongkong die schwächste Börse der Region, der HSI rutschte im späten Geschäft um 2,5 Prozent ab.

Damit befand sich der HSI auf dem Weg zum niedrigsten Schlussstand seit drei Monaten - auch belastet von chinesischen Inflationsdaten. Unter den Einzelaktien verloren Lenovo 1,6 Prozent. Der Rechnergigant hatte das Ergebnis um 11 Prozent gesteigert und eine Rekordmarge. Der Umsatz stagnierte dagegen. Cathay Pacific Airways zogen um 1,3 Prozent an, die Fluggesellschaft aus Hongkong grenzte die Verluste im ersten Halbjahr deutlich ein.

China-Inflation auf Zweijahreshoch

In China sind sowohl die Erzeuger- als auch die Verbraucherpreise für Juli nicht ganz so deutlich gestiegen wie befürchtet. Gleichwohl erreichten die Verbraucherpreise den höchsten Stand seit zwei Jahren. Händler sahen auch in diesen Daten Hinweise einer wirtschaftlichen Abkühlung.

Auch im chinesischen Kernland gaben die Aktienkurse nach, wenngleich nicht mit der Dynamik wie in Hongkong. Der Schanghai-Composite verlor 0,5 Prozent, der Shenzhen-Composite 0,4 Prozent und das Startup-Segment ChiNext 1,3 Prozent - auch belastet von erneut gestiegenen Covid-19-Fällen.

In Tokio büßte der Nikkei-225 rund 0,7 Prozent ein. Elektronikwerte belasteten den Markt wegen des unsicheren Ausblicks. Terumo gaben 1,6 Prozent nach, nachdem das Ergebnis im ersten Quartal um 20 Prozent auf Jahressicht eingebrochen war. Auch Trend Micro (-2,2%) verbuchte einen deutlichen Ergebnisrückgang. Dagegen stiegen Idemitsu Kosan um 3,4 Prozent - gestützt von einem optimistischen Ausblick.

In ähnlicher Größenordnung wie in Tokio ging es in Seoul abwärts, der Kospi wurde von der Schwäche der Sektoren Elektronik, Halbleiter und Fintech gedrückt. Der schwache Ausblick des US-Konzerns Micron Technology belastete den Halbleitersektor, Samsung Electronics büßten 1,5 Prozent ein - der Halbleiterwert SK Hynix verlor 3,5 Prozent.

Der australische S&P/ASX-200 schloss etwas leichter. Außer den Sektoren Versorgung und Finanzwesen verbuchten alle Segmente Verluste. Technologiewerte wurden auch hier von Micron belastet. In Singapur stieg der FTSE Straits Times Index nach der Feiertagspause des Vortages.

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DJG/DJN/flf/smh

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August 10, 2022 03:41 ET (07:41 GMT)

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