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Europas Börsen bauen bis Donnerstagmittag die Gewinne weiter aus. Rekordhochs an den US-Börsen sowie eine gut gelaufene Auktion italienischer Staatsanleihen stützen die Stimmung. In Asien stieg der Nikkei auf ein Viereinhalbjahreshoch. Weder die anhaltenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel noch die Aussicht, dass die US-Notenbank das Volumen der Anleihenkäufe in Zukunft drosseln könnte, lastet auf der Stimmung. "Eine Wende im Sentiment ist nicht in Sicht", meint dazu Garry Yau vom Credit Agricole.
Der DAX steigt 0,5 Prozent auf 7.847 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 2.665 nach oben. Nach der guten Italien-Auktion steigt der Euro nachhaltig über das Niveau von 1,31 Dollar. Trotz der Regierungskrise in Rom stießen die Papiere bei den Investoren auf eine rege Nachfrage, was sich in fallenden Renditen widerspiegelte. Italienische und spanische Benchmarkanleihen ziehen ebenfalls an. Jens Erhardt von DJE Capital meint, der jüngste Renditerückgang sei von der zuletzt expansiveren japanischen Geldpolitik verursacht worden: "Japanisches Geld plus Optimismus in Sachen Eurokrise dürften weltweit die Wertpapierkurse weiter stützen", erwartet Erhardt. Die japanische Notenbank hatte unlängst für Furore an den Finanzmärkten gesorgt, als sie ankündigte, die monetäre Geldbasis bis Ende kommenden Jahres verdoppeln zu wollen. Gefragt ist in Europa der Telekomsektor. Die Hoffnung auf ein Gelingen der Fusion von T-Mobile US mit MetroPCS treibt den Kurs der Deutschen Telekom um 1,5 Prozent voran. MetroPCS waren im US-Handel stark gestiegen, nachdem die Telekom die Konditionen zu einem Zusammengehen mit MetroPCS nachgebessert hatte. Für die Aktie von Telecom Italia geht es 1,7 Prozent nach oben. Hier setzen die Anleger weiter auf einen Deal mit Hutchison Whampoa. Hauptverlierer an den Börsen sind die Stahl- und Rohstoffwerte. Hier belastet der Kurseinbruch des in London gelisteten russischen Minen- und Stahlkonzerns Evraz von 11 Prozent auf ein Rekordtief. Evraz sieht in diesem Jahr "starke Abwärtsrisiken" und will angesichts eines Verlustes von 335 Millionen Dollar keine Dividende zahlen. AngloAmerican und Glencore verlieren deutlich. Die Aktien von ArcerlorMittal fallen um 2 Prozent und ThyssenKrupp sogar um 4,2 Prozent zurück. Automobilwerte müssen mit Abschlägen von 0,9 Prozent ebenfalls Federn lassen. Hier macht sich vor allem das Minus bei Daimler bemerkbar. Das Daimler-Papier wird ex Dividende von 2,20 Euro gehandelt und notiert also nur optisch 3,8 Prozent bzw 1,61 Euro im Minus bei 41,04 Euro. Der Kurs der Deutschen Bank verliert im Umfeld der außerordentlichen Hauptversammlung 1,3 Prozent, nachdem er am Vortag noch deutlicher zugelegt hatte. AXA legen 0,9 Prozent zu; der französische Versicherer hat das US-Geschäft Mony Life Insurance an Protective Life für 1,06 Milliarden US-Dollar verkauft. "Damit hat AXA fast das komplette Lebensgeschäft ihrer Beteiligungen verkauft und kann das frische Geld in die Wachstumsmärkte investieren", sagt ein Händler. Marks & Spencer (M&S) verteuern sich nach der Vorlage des Zwischenberichts um 3,2 Prozent. Die wichtigste Kennziffer, der flächenbereinigte Umsatz im "General Merchandising" sei mit 3,8 Prozent weniger stark zurückgegangen als Analysten erwartet hätten, merkt Investec Securities an. Das Plus von 4 Prozent im Lebensmittelgeschäft sei deutlich besser als die von Investec prognostizierten 2 Prozent Zuwachs und auch besser als die Konsensschätzung von 2,5 Prozent. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/raz Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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