Alt 02.02.11, 17:51
Standard XETRA-SCHLUSS/Uneinheitlich - Automobiltitel unter Druck
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FRANKFURT (Dow Jones)--Uneinheitlich ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Händler sprachen von einem Favoritenwechsel innerhalb der Branchen. Während Automobilwerte und einige Zykliker unter Druck standen, waren Finanzwerte überwiegend gesucht. Der DAX schloss unverändert bei 7.184 Punkten. Im Fokus standen zahlreiche Einzelunternehmen mit Zahlen und Nachrichten. Bei den Konjunkturdaten wurde wenig Überraschendes vermeldet.

So stiegen die Erzeugerpreise in Europa im erwarteten Rahmen und auch der langerwartete ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA überraschte nicht. Hier konnte zwar ein Anstieg der Beschäftigung im privaten Sektor um 187.000 Stellen vermeldet werden, obwohl die Prognosen nur bei 143.000 lagen. Gleichzeitig wurde aber der Vormonat um 50.000 nach unten revidiert, was die übertroffene Prognose genau ausgeglichen habe, kommentierte ein Händler.

Der Markt habe nun eingesehen, dass er den US-Monatsbericht zum Arbeitsmarkt am Freitag abwarten müsse, um genauere Informationen zur Lage in den USA zu erhalten. Die Analysten der Helaba rechnen jedenfalls damit, dass auch der offizielle Arbeitsmarktbericht am Freitag einen Beschäftigungsaufbau zeigen werde. Technische Analysten sehen den DAX bei 7.160 Punkten gut unterstützt. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 108,2 (Vortag: 115,9) Mio Aktien im Wert von rund 4,05 (Vortag: 3,89) Mrd EUR.

Automobilwerte gerieten nach neuen Mehrjahres-Hochs zur Markteröffnung unter Abgabedruck. Trotz guter Absatzzahlen in den USA und Deutschland drehte die Branche ins Minus. Händler verwiesen auf die Geschäftszahlen des schwedischen Lkw-Herstellers Scania, der die hohen Markterwartungen verfehlt hatte. "Die Hoffnungen des Marktes waren wohl zu hoch geschraubt", meinte Alexis Albert von Nomura. Leidtragender Nummer Eins waren MAN, die 3,6% auf 82,30 EUR verloren. VW gaben 2% auf 115,80 EUR ab und Daimler 1,5% auf 52,50 EUR. BMW schlossen indes kaum verändert bei 56,47 EUR. Hier hatte die Citigroup das Kursziel um 12 auf 70 EUR erhöht. Die Daimler-Aktie erhöhten sie auf "Kaufen" von "Halten", VW senkten sie jedoch auf "Halten" von "Kaufen".

Finanzaktien waren gesucht. Deutsche Bank stiegen um 1,2% auf 44,42 EUR und Commerzbank um 0,3% auf 5,69 EUR. Münchener Rück legten sogar um 2% zu auf 117,35 EUR. Der Rückversicherer veröffentlicht am Donnerstag seine Geschäftszahlen.

Beiersdorf stiegen trotz einer Verkaufsempfehlung der Citigroup um 0,8% auf 41,21 EUR. BASF verbesserten sich um 0,1% auf 58,04 EUR, nachdem Händler von einer Aufnahme auf die "Conviction Buy List" von Goldman Sachs berichtet hatten. Zahlreiche positive Analystenkommentare ließen auch Infineon um 1,9% auf 7,97 EUR steigen. K+S profitierten von der Stärke des europäischen Rohstoffsektors und legten um 2,9% auf 56,47 EUR zu. Der Sektor war Tagesgewinner in Europa.

Nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen der Hannover Rück zogen die Aktien des Rückversicherers um 0,8% auf 42,24 EUR an. Aurubis schossen um 3,9% nach oben auf 40,82 EUR. Nach den Kurseinbußen vom Vortag hat die UniCredit die Aktie auf "Kaufen" von "Halten" erhöht.

TUI stiegen um 2,6% auf 10,40 EUR. Die Aktien erholten sich damit von Verlusten nach den Unruhen in Ägypten. Solarworld verteuerten sich um 1,9% auf 7,61 EUR. Der Bonner Solarkonzern will in der Region Zinnwald im Erzgebirge künftig Lithium fördern.
DJG/mod/reh

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