FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt weitet bis Montagmittag die Korrektur weiter aus. Im Tagestief fiel der DAX bis auf 7.000 Punkte zurück, konnte die Marke jedoch erfolgreich verteidigen. Der MDAX notiert allerdings in der Zwischenzeit unter der auch psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000. Der Druck kommt weiterhin hauptsächlich von zyklischen Werten, die zum Teil aggressiv verkauft werden. Bis 12.34 Uhr verliert der DAX 0,6% oder 44 auf 7.018 Punkte und notiert damit leichter.

Als negativ werten Händler den erneuten Schwächeanfall chinesischer Aktien im späten Geschäft. Die Sorge vor weiteren Leitzinserhöhungen in den kommenden Wochen und Monaten angesichts der steigenden Inflationszahlen liegt den Anlegern auf dem Magen. "Vermutlich machen auch einige Anleger vor der Fed-Sitzung Kasse", sagt ein Händler. Die US-Notenbank könnte ebenfalls "hawkishere Töne" anschlagen, heißt es, also die Inflationsgefahren zunehmend betonen.

Aus technischer Sicht ist der DAX im frühen Geschäft an das Dezember-Hoch bei 7.087 Punkten herangelaufen, konnte dieses aber nicht überwinden. Im Anschluss setzte die Korrektur ein. Nach unten ist der Leitindex bei 7.000 Punkten unterstützt.

Wie bereits an den Vortagen geht es für Zykliker kräftig nach unten. BASF verlieren 2,5% auf 55,24 EUR, Henkel 2,3% auf 43,67 EUR, K+S 2,4% auf 51,31 EUR und Lufthansa 1,7% auf 15,54 EUR. Bei Henkel wird auch auf steigende Rohstoffpreise verwiesen, die das Unternehmen nach eigener Aussage teilweise selbst auffangen müsse.

Weiter gegeben wird der Automobilsektor, der ein besonders starkes Exposure nach China hinein hat: BMW verlieren 2% auf 54,61 EUR, Daimler 1,6% auf 53,92 EUR, VW 2,7% auf 110,90 EUR und MAN 1,9% auf 82,82 EUR. Thyssen geben um 2,7% bzw 0,80 auf 29,15 EUR nach. Allerdings schüttet das Unternehmen am Berichtstag 0,45 EUR an die Aktionäre aus, was die Verluste relativiert.

Siemens können sich mit einem Anstieg von 0,3% hingegen im Plus halten. Obgleich der Geschäftsausweis bei Philips insgesamt schwach ausgefallen ist, überzeugte die auch für die Münchener wichtige Medizinsparte. "Möglicherweise positionieren sich einige Investoren im Vorfeld der Siemens-Zahlen am Dienstag", so Händler.

Die bislang als Stütze agierenden defensiven Sektoren kommen zunehmend ebenfalls unter Abgabedruck. "Bei den Versorgern kommt es nach dem guten Jahresauftakt zu ersten Gewinnmitnahmen", sagen Teilnehmer. E.ON verlieren 0,2% auf 25,02 EUR, RWE geben deutlich um 1,8% auf 54,29 EUR nach. Deutsche Telekom halten sich mit einem Aufschlag von 0,3% auf 9,97 EUR im Plus, ebenfalls wie Munich Re - das Papier steigt um 0,8% auf 116,40 EUR.

Metro gewinnen gegen den Trend 0,2% auf 52,84 EUR. Hier stützen laut Händlern auch Aussagen von Haniel-Chef Jürgen Kluge. Demnach wolle Haniel keine Metro-Anteile verkaufen. "Damit nimmt Haniel anders lautenden Spekulationen den Wind aus den Segeln", so ein Marktteilnehmer.

In der zweiten Reihe ziehen Klöckner nach einer Kaufempfehlung der UniCredit um 1% an. Wincor Nixdorf fallen nach Zahlen mit Gewinnmitnahmen 1,6% auf 57,29. Die Geschäftszahlen werden von der BHF-Bank als "gut, aber unspektakulär" eingestuft. Douglas rücken um 1,2% auf 39,46 EUR vor, gestützt von der Anteilsaufstockung durch den Drogerie-Unternehmer Erwin Müller.

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