Beitrag gelesen: 1544 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es am Gründonnerstag nach oben. Dabei verlief der Handel mit Blick auf den kleinen Verfall am Terminmarkt sowie der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Aktienhändler in vergleichsweise ruhigen Bahnen. Dagegen geriet der Euro mit der Bestätigung der Leitzinsen und den anschließenden Aussagen unter Druck. Denn wer darauf gesetzt hatte, dass die EZB bereits im Sommer die galoppierende Inflation mit einer Zinsanhebung versuchen könnte einzufangen, wurde enttäuscht. Rein rechnerisch ist der Termin für einen Zinsanhebung nun frühestens der September. Der Euro fiel in der Folge auf 1,0786 Dollar nach 1,0915 Dollar vor der Sitzung.
Der DAX beendete den Tag 0,6 Prozent höher bei 14.164 Punkten. Am Freitag und Montag findet auf Grund der Osterfeiertage in Deutschland kein Handel statt. Nächster Handelstag ist am kommenden Dienstag. Die Aktien von VW schlossen nach ersten Aussagen zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal 1,5 Prozent tiefer. EZB mit erster Zinsanhebung frühestens im September Die EZB hat, wie von Pietro Baffico, Europa-Volkswirt bei Euro abrdn erwartet, ihre Politik unverändert gelassen und den allmählichen Übergang zur Normalisierung der Geldpolitik bestätigt. Die Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde waren insgesamt weniger aggressiv, als der Markt nach dem Inflationsanstieg im März erwartet hatte. Der EZB-Rat habe bestätigt, dass die Nettokäufe von Vermögenswerten im Rahmen des APP im dritten Quartal abgeschlossen sein sollen. Angesichts der Tatsache, dass die EZB offen lasse, wann die Nettokäufe im dritten Quartal eingestellt würden, bestehe immer noch die Möglichkeit, dass die Käufe vor September beendet werden, um die Sitzung im Hinblick auf eine mögliche Zinserhöhung zu nutzen. Andererseits schließe diese Bestätigung die Tür für Spekulationen über eine unerwartete erste Zinserhöhung im Juni oder Juli. VW kann bei Cash-Flow und Ausblick nicht überzeugen VW hat im ersten Quartal 2022 nach vorläufigen Berechnungen ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von rund 8,5 Milliarden Euro und eine operative Umsatzrendite von rund 13,5 Prozent erwirtschaftet. Den Netto-Cashflow des Bereiches Automobile gab der Hersteller mit rund 1,5 Milliarden Euro an. Damit liegt er deutlich unter der Markterwartung von 2,4 Milliarden. Den Ausblick stuften die Analysten von Jefferies als vorsichtig ein, die Kommentare zu den Aussichten seien vage. Drägerwerk brachen nach vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal und einer Gewinnwarnung um 4,7 Prozent ein. Zum einen wurde an der Börse die Bruttomarge bemängelt, die einen Rückfall aufzeige. Zudem kam bei den Investoren nicht gut an, dass zwischen dem Jahresabschluss am 3. März, an dem im 2022er Ausblick eine EBIT-Marge von 1 bis 4 Prozent genannt wurde, und der am Vorabend publizierten Gewinnwarnung, nur gut ein Monat liege. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/ros (END) Dow Jones Newswires April 14, 2022 11:52 ET (15:52 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|