FRANKFURT (Dow Jones)--Einen Tag vor der Entscheidung der US-Notenbank über weitere Stützungsmaßnahmen für die Finanzmärkte hat der deutsche Aktienmarkt Stärke gezeigt und den Handel am Dienstag freundlich beschlossen. "Der Markt wartet zudem auf die Kongresswahlen in den USA", sagte ein Händler. "Sollte die Fed klarstellen, dass sie die Märkte solange ausreichend mit Geld versorgt wie nötig, könnten Aktien weiter steigen", fasste der Händler die Hoffnungen des Marktes zusammen.

Der DAX stieg um 0,7% oder 49 Punkte auf 6.654. Die Umsätze fielen dabei ausgesprochen mäßig aus: Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 70,7 (Vortag: 75,3) Mio Aktien im Wert von rund 2,40 (Vortag: 2,54) Mrd EUR.

Eine ganze Reihe von Quartalsausweisen sorgte bei den Einzelwerten für Bewegung. Zu den Tagesgewinnern im DAX zählten die Vorzugsaktien von Fresenius mit einem Plus von 2,6% auf 64,89 EUR. Der Gesundheitskonzern hat im dritten Quartal die Erwartungen von Analysten übertroffen und die Ziele für das Gesamtjahr nach oben geschraubt. Die Aktien der Tochter Fresenius Medical Care (FMC) gaben dagegen nach Quartalszahlen des Dialyse-Dienstleisters 0,8% auf 45,27 EUR nach. FMC hatte die Konsenserwartungen der Analysten "lediglich" erfüllt.

Deutliche Gewinne von 1,6% auf 50,85 EUR verbuchten K+S. Der nordhessische Düngemittelkonzern legte nicht nur starke Drittquartalszahlen vor, sondern hob auch noch seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr an. Von den guten Aussichten im Agrarbereich profitierten auch BASF mit einem Aufschlag von 3,2% auf 54,23 EUR, womit die Aktie den Tagesgewinner im DAX stellte. Zudem wurde der Wert von der nicht abreißenden Welle von Kaufempfehlungen getragen.

Metro verloren dagegen 1,5% auf 50,63 EUR. Deutschlands größter Handelskonzern hatte nach dem dritten Quartal die Gewinnprognose für das laufende Jahr auf 2,3 Mrd EUR von zuvor 2,2 Mrd EUR erhöht. Nach dem neuen Verlaufshoch in den letzten Wochen sei das Kurspotenzial aber weitgehend ausgeschöpft, begründete ein Analyst die Abgaben.

Linde fielen nach neuen Geschäftszahlen um 0,8% auf 102,95 EUR. "Keine Absatzregion und kein Produktsegment zeigen Schwäche, das ist insgesamt ein sehr solides Bild", meinte Lars Hettche vom Bankhaus Metzler. Händler sprachen jedoch von Gewinnmitnahmen nach dem starken Lauf der Aktie im September und Oktober.

BMW gaben ebenfalls in Folge von Gewinnmitnahmen um 1,2% auf 52,35 EUR nach. Die Aktie war am Montag auf ein neues Rekordhoch von 52,99 EUR gestiegen. Hochtief schlossen nach ihren Quartalszahlen ebenfalls schwächer. Hier konzentriere sich das Interesse von Anlegern nach wie vor auf das Übernahme-Angebot der spanischen ACS, sagten Händler. Zudem sei die Aktie bereits hoch bewertet.

Hugo Boss stiegen um 0,6% auf 47,50 EUR. Der Modekonzern hatte den Nettogewinn im dritten Quartal auf 92,2 Mio EUR von 51,5 Mio EUR im Vorjahreszeitraum gesteigert. Den Anstieg von 4,3% auf 28,28 EUR bei SGL Carbon begründeten Händler mit der Aussicht auf gute Geschäftszahlen und Nachholpotenzial. Sky Deutschland litten dagegen mit einem Abschlag von 13,3% auf 1,11 EUR unter Gewinnmitnahmen, nachdem sie sich in den vergangenen Tagen gewaltig erholt hatten. Die Analysten der UBS hatten den Wert zudem auf "Hold" von "Buy" abgestuft. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

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