FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat den Donnerstag mit einem kleinen Plus beendet. "Die Berichtssaison im Ganzen liefert die überzeugenden Ergebnisse, um neue Kauforders zu generieren", hieß es aus dem Handel. Einige Investoren, wie Fondsgesellschaften, haben nun Sorge, der Kursentwicklung hinterherzulaufen. Daher kauften sie in die gute Nachrichtenlage hinein, um an einer möglichen Jahresendrally zu partizipieren. Darüber hinaus berichteten Händler von Umschichtungen aus Renten in Aktien.

Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,4% oder 27 Punkten bei 6.595,28. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 103,5 (Vortag: 117,8) Mio Aktien im Wert von rund 3,42 (Vortag: 3,74) Mrd EUR.

Klare Sektortrends ließen sich am Berichtstag nicht erkennen, Gewinner und Verlierer kamen sowohl aus zyklischen als auch aus defensiven Branchen. Die laufende Berichtssaison lieferte den Impulsgeber für die Einzelwerte. Getrieben von guten Quartalszahlen des Wettbewerbers France Telecom stiegen Deutsche Telekom um 3,1% auf 10,44 EUR, der Sektor der europäischen Telekomwerte war mit einem Anstieg um 2% der Tagesgewinner. Die Vorzugsaktien von VW verteuerten sich um 2,8% auf 107,35 EUR, mit 108,70 EUR hatten sie zuvor ein neues 52-Wochen-Hoch markiert. Seit der Vorlage der Zahlen, die eine Reihe von Hochstufungen nach sich gezogen hatten, fließt Geld in die Aktie, hieß es im Handel.

Am anderen Ende des Kurszettels fielen MAN um 2,4% auf 79,18 EUR zurück. Die Zahlen des Nutzfahrzeugherstellers für das dritte Quartal sahen auf den ersten Blick zwar gut aus, Analysten bemängelten allerdings die fehlende Qualität in den Details. Aus Bewertungsgründen passten die Analysten von Warburg Research das Kursziel für MAN leicht nach unten auf 82,50 an. Während das Geschäft in Lateinamerika und in der Diesel-Sparte im Rahmen der Erwartungen gelegen habe, hätte die Entwicklung bei MAN Nutzfahrzeuge leicht enttäuscht.

Daimler kamen nach dem Unternehmensbericht für das vergangene Vierteljahr am Nachmittag deutlicher unter Druck und beendeten den Tag mit einem Minus von 1,3% bei 46,98 EUR. "Die Zahlen und die EBIT-Prognose für Mercedes-Benz sind gut, aber die erhöhte Prognose für das Lkw-Geschäft bleibt hinter den Erwartungen zurück", meinte ein Händler. Zudem hätten die Ergebnisse beträchtlich von Sondererträgen in den USA profitiert, seien also nicht ausschließlich operativer Natur.

Mit dem Verkauf der Pharma-Tochter Theramex an Teva setzt Merck KGaA die Strategie um, sich von Bereichen zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Dabei wurde nach Aussage von Hanns Frohnmeyer, Analyst bei der LBBW, für die auf Frauengesundheit und Gynäkologie spezialisierte Tochter ein guter Preis erzielt. Mit dem Verkaufserlös könne die zuletzt mit dem Kauf von Millipore hochgefahrene Verschuldung etwas heruntergefahren werden. Die Aktie schloss mit einem Plus von 0,8% bei 58,75 EUR.

In der zweiten Reihe ging es für den MDAX um einen auf 9.256 Punkte nach oben, der TecDAX rückte um 1,3% oder 11 auf 822 vor. Im TecDAX legten Aixtron um 1,6% auf 23,37 EUR zu. "Sehr stark", kommentierte equinet-Analyst Adrian Pehl die Zahlen des Anlagenbauers für das dritte Quartal. Besonders positiv hob er den binnen Vierteljahresfrist stark gestiegenen Anteil an G5-Bestellungen der nächsten Generation hervor. Er habe sich auf 30% von 8% erhöht. "Das könnte darauf hindeuten, dass Aixtron Marktanteile gewinnt und würde im Umkehrschluss dann auch die Schwäche des Wettbewerbers Veeco erklären", so Pehl weiter.

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