Alt 17.11.10, 13:09
Standard XETRA-Mittag/Etwas erholt - Warten auf US-Markt
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt kann sich bis zum Mittwochmitttag noch etwas erholen. Der DAX steigt gegen 13.25 Uhr um 0,3% oder 18 auf 6.681 Punkte. Händler sprechen von einer technischen Reaktion auf den Rückgang vom Dienstag; der Markt gilt nach dem kräftigen Abschlag von fast zwei Prozent als kurzfristig überverkauft: "Der Markt ist reif für eine Gegenbewegung", so ein technischer Analyst.

Andererseits wird die Stimmung nach wie vor von der europäischen Schuldenkrise und den Sorgen vor einer weiteren Straffung der Geldpolitik in China belastet. Damit, warnt ein Händler, könnte sich die Erholung als kurzlebig erweisen. "Die Stimmung kann jederzeit kippen", so der Marktteilnehmer.

"Der Markt wartet auf die Wall Street", ergänzt er. Das hohe Abwärtsvolumen vom Dienstag spreche dafür, dass auch der Dow Jones sein Abwärtspotenzial kurzfristig ausgeschöpft habe. Impulse könnten am Nachmittag auch von neuen Daten zum US-Immobilienmarkt ausgehen sowie von den US-Verbraucherpreisen.

Aus technischer Sicht ist der DAX nun bei 6.620 Punkten unterstützt. Das Jahreshoch vom Montag bei 6.813 Punkten ist der nächste Widerstand bei einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen.

Im Verlauf des Vormittaggeschäfts sind auch die China-abhängigen Aktien aus den Bereichen Automobile, Stahl und Rohstoffe auf Erholungskurs eingeschwenkt. An den chinesischen Börsen standen die Kurse erneut unter Druck, darunter hatten im frühen Geschäft noch solche Titel gelitten, die besonders stark vom Wirtschaftsaufschwung in China profitieren. Nun steigen ThyssenKrupp um 0,8% auf 27,45 EUR.

Wie bei ThyssenKrupp ist im Handel auch mit Blick auf die Kursgewinne von HeidelbergCement von einer technischen Erholung die Rede. "Die Aktie konnte die 200-Tage-Linie bei rund 40 EUR verteidigen", heißt es. Nach oben könnte das Papier zunächst bis in den Bereich von 42 EUR laufen. HeidelbergCement steigen um 1,8% auf 40,87 EUR.

Angeführt wird die Gewinnerseite von Infineon mit einem Plus von 2,6% auf 6,38 EUR. Mit Goldman Sachs, der Citibank und der Royal Bank of Scotland haben gleich drei Häuser ihre Kursziele für die Aktie angehoben. Der Kurs war bereits am Dienstag nach den Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr gegen den Trend stark gestiegen.

Die Finanzwerte haben sich von der Schuldenkrise erst einmal abgekoppelt. Deutsche Bank steigen um 1,0% auf 40,56 EUR. "Das Problem ist weniger Irland als vielmehr die Gefahr einer Ansteckung", so ein Teilnehmer mit Blick auf die Schuldenkrise. Und diese Gefahr steige, je länger sich die Rettungsaktion verzögere. Irland fürchte offenbar die mit einem Bailout verbundenen Auflagen und bevorzuge direkte Hilfen für den Bankensektor.

In der zweiten Reihe sind laut Händlern Kabel Deutschland wie auch Sky Deutschland gesucht. Nach Einschätzung eines Händlers dürfte dies auf Aussagen von News Corp zurückzuführen sein. Das Unternehmen spricht von einem "hoffnungsvollen Start" von Sky Deutschland. Angesichts der Zusammenarbeit von Sky und Kabel Deutschland sei das auch für Kabel Deutschland positiv. Jüngst wurde bekannt, dass der Empfang der Programme von Sky nun auch über das CI-Plus-Modul von Kabel Deutschland möglich ist, was für die Kunden eine Vereinfachung bedeutet, da keine zusätzlichen Set-Top-Boxen benötigt werden. Sky gewinnen 4,1% auf 1,30 EUR, für Kabel Deutschland geht es um 5,0% auf 34,19 EUR nach oben. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

Der MDAX steigt um 0,2% und der TecDAX um 0,8%. Die Aktie von Stratec Biomedical profitiert von der bevorstehenden Aufnahme in den TecDAX und legt um 5% auf 20 EUR zu. Wie die Deutsche Börse am Morgen mitgeteilt hatte, rückt die Aktie per 19. November für Smartrac in den Index. Stratec projektiert, entwickelt und produziert mit eigenen Technologien vollautomatische Analysesysteme für die klinische Diagnostik und die Biotechnologie.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
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