Alt 12.11.10, 09:47
Standard XETRA-START/Schwächer - Irland-Krise sorgt für Gewinnmitnahmen
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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Verlusten ist der deutsche Aktienmarkt in den Handel am Freitag gestartet. Bis 10.10 Uhr verliert der DAX 1,1% oder 70 Punkte auf 6.653 Punkte. Händler verweisen auf Gewinnmitnahmen infolge der wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückten Schuldenkrise einiger Euroländer. Hinzu kommen schwache Vorgaben aus Asien, insbesondere der chinesischen Börsen.

Die Irland-Krise hat den deutschen Aktienmarkt im frühen Geschäft am Freitag fest im Griff. "Die Federal Reserve hat die erwartete Geldmengenausweitung geliefert, die Berichtssaison ist wie erhofft abermals ausgesprochen positiv verlaufen. Jetzt braucht der Markt ein neues Thema und hat sich dabei wieder auf die Schuldenkrise im Euroraum eingeschossen", sagt ein Händler. Zwar stünden die Iren nicht unmittelbar vor einem Staatsbankrott, wie im Fall von Griechenland drohe das Thema jedoch eine Eigendynamik zu entwickeln.

Die erste Veröffentlichung des deutschen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal ist derweil leicht unter den Erwartungen geblieben. Das Wachstumsplus gegenüber dem Vorquartal hat sich auf 0,7% belaufen, erwartet worden war ein Anstieg von 0,8%. Am Nachmittag dürfte dann die erste Veröffentlichung der von der Universität Michigan ermittelten Stimmung der US-Verbraucher im Zentrum der Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer stehen. Von Dow Jones befragte Volkswirte erwarten einen Anstieg auf 69 Punkte nach 67,7 Punkten zuvor.

"Die schlechten Konjunkturdaten sind eine Einladung für Gewinnmitnahmen", meint ein Händler. Dies zeige sich vor allem darin, dass sich unter den größten Verlierern im DAX jene Titel befänden, die seit Jahresanfang die beste Kursentwicklung abgeliefert hätten. So geht es für BMW 1,9% nach unten auf 53,33 EUR. Die Aktie hat sei Jahresbeginn 68% zugelegt. Daimler fallen 1,8% auf 48,65 EUR. BASF geben 2,7% nach auf 55,10 EUR.

Auf der anderen Seite des DAX stehen Fresenius Medical Care mit einem Plus von 0,5% auf 44,74 EUR. Deutsche Post legen 0,4% zu auf 44,74 EUR.

In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarkts fallen Salzgitter nach endgültigen Zahlen 2,3% auf 53,54 EUR. "Berücksichtigt man die Hedging-Kosten, entspricht die neue Guidance eigentlich den Markterwartungen", sagt ein Händler mit Blick auf die präzisierte Gesamtjahresprognose. Der Stahlkocher hält für 2010 nunmehr einen Vorsteuergewinn im niedrigen zweistelligen Millionenbereich für machbar.

IVG Immobilen fallen nach Zahlen 0,3% auf 5,76 EUR und halten sich damit besser als der Gesamtmarkt. Positiv sei für IVG insbesondere die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt hervorzuheben, meint Thomas Martin, Analyst bei HSBC Trinkaus. "Die Entwicklung steigender Mieten verstetigt sich", so Martin. Zudem sei die Finanzierung des Großprojekts "THE SQUAIRE" am Frankfurter Flughafen so gut wie gesichert. Auf der anderen Seite seien die "Funds from Operations", ein Maß für die operative Ertragskraft des Unternehmens, recht schwach ausgefallen.

Ebenfalls stärker als der Gesamtmarkt sind EADS, die 0,1% leichter handeln bei 18,96 EUR. Ein Händler verweist auf den angehobenen Ausblick für den freien Cashflow und Auftragseingang bei Airbus.

Im TecDAX kann sich nach zuletzt schwacher Entwicklung die Aktie von Q-Cells erholen. Das Papier steigt im frühen Geschäft um 4,6% auf 2,80 EUR. Das Unternehmen hat am Morgen überraschend gute Zahlen vorgelegt.

DJG/mgo/cln

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