TOKIO (Dow Jones)--Deutliche Kursverluste an der Börse in China haben am Dienstag die Stimmung an der Tokioter Börse belastet. Nachdem der Nikkei-225 zur Handelsmitte noch moderat mit 0,4% im Minus gelegen hatte, baute er seine Verluste vor dem Hintergrund der an der Börse in Schanghai immer weiter abrutschenden Kurse bis zum Ende auf 1,9% bzw 189 Punkte und 9.937 aus 1.966 aus; er schloss damit auf dem Tagestief. Der Topix verlor 1,3% bzw 11 Punkte auf 864.

Auf die Aussagen des chinesischen Staatsrates vom Montag, wonach die Sanktionen bei Verletzungen von Preisvorgaben verschärft werden sollen um der Inflation stärker zu begegnen, habe auch der japanische Markt stark negativ reagiert, da China jüngst bereits eine harte Linie zur Kontrolle der Preise gefahren sei, meinte ein Teilnehmer von Mizuho Securities. Ein Belastungsfaktor sei daneben die Schuldenkrise Irlands gewesen, einhergehend mit einem weiter schwachen Euro.

Für Verunsicherung habe zudem ein Zeitungsbericht gesorgt, wonach jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen zufolge China bereit sein soll, einer Wiederveinigung der beiden koreanischen Staaten zuzustimmen.

Besonders unter Druck hätten Aktien von Unternehmen mit starken Geschäftsbeziehungen zu China gestanden, hieß es. Fanuc gaben 1,9% ab auf 11.990 JPY. Hitachi Construction Machinery verbilligten sich um 3% auf 1.908 JPY und Komatsu um 2,4% auf 2.318 JPY. Die Papiere der beiden Baumaschinenhersteller hätten aber auch unter Gewinnmitnahmen gelitten, hieß es.

Die anhaltende Schwäche des Euro und das für Irland nötig gewordene Rettungspaket in Höhe von 85 Mrd EUR lasteten insbesondere auf exportsensitiven Aktien. Olympus verloren 2,1% auf 2.355 JPY, Canon 2,4% auf 3.945 JPY und Nikon 2,1% auf 1.644 JPY. Sony zeigten sich dagegen zum Handelsende von zwischenzeitlichen Verlusten wieder erholt und gewannen minimal auf 2.971 JPY.

Nintendo gewannen gegen den Trend 4,2% auf 22.880 JPY, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, am viel beachteten US-Einkaufstag "Black Friday" 1,5 Mio Spielkonsolen "DS" und "Wii" verkauft zu haben.

Favorisiert worden seien am Berichtstag als defensiv geltende und binnenkonjunktursensitive Aktien wie die Versorger. Diese verfügten zudem über Nachholbedarf, hieß es. Tokyo Electric Power gewannen 0,2% auf 1.950 JPY, zusätzlich gestützt von einer Kaufempfehlung.

Toyota Motor gaben um 2,4% nach auf 3.220 JPY, nachdem das Unternehmen den freiwilligen Rückruf von 650.000 "Prius" zur Reparatur der Kühlmiitelpumpen bekanntgegeben hatte. Im Vergleich zu früheren Rückrufaktionen sei diese aber eher zu vernachlässigen, sagte ein Analyst. Honda verloren 2,7% auf 3.010 JPY.

Im Pharmasektor sorgten Ängste vor einem Wiederaufleben der Vogelgrippe für Käufe, nachdem der Virus in toten Hühnern in Japan gefunden wurde. Taiko Pharmaceutical gewannen 4,8% auf 1.275 JPY und der Kurs des Herstellers von Atemschutzmasken, Daiwabo Holdings, legte um 5% zu auf 231 JPY.

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