Alt 26.11.12, 09:19
Standard Leichte Abgaben vor Griechenland-Entscheid
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FRANKFURT--Leicht nach unten geht es mit den Kursen an Europas Börsen am Montag im frühen Geschäft. "Es gibt noch zahlreiche Unsicherheitsfaktoren für die europäischen Märkte", sagt Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Die Blicke richten sich vor allem auf das am Mittag beginnende Treffen der Euro-Finanzminister zum Thema Griechenland. Der Dax verliert 0,1 Prozent auf 7.304 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 2.550 nach unten.

Die Credit Agricole rechnet nicht mit einem Schuldenschnitt für die öffentlichen Gläubiger Griechenlands. Einem solchen habe der EZB-Direktor Asmussen am Wochenende eine klare Absage erteilt. Möglich, wenn auch politisch umstritten, seien eine Stundung der Zinszahlungen bzw längere Laufzeiten. Wichtig für die Märkte ist auch, ob EU und Internationale Währungsfonds eine gemeinsame Linie finden.

Bislang beharrt der IWF auf einer Schuldenquote von 120 Prozent des BIP bis 2020, was vermutlich nur durch einen Schuldenschnitt zu erreichen ist. Nicht auszuschließen ist, dass der IWF die Reißleine ziehen und aus dem Rettungsprogramm für Griechenland ausscheiden wird. Der Euro steht zu Wochenbeginn unter Abgabedruck und rutscht von Ständen um 1,3000 zum Dollar auf 1,2960 zurück.

Dabei belastet nicht nur Griechenland, auch die Parlamentswahlen in Katalonien tragen zur Verunsicherung bei. Die Mehrheit der im dortigen Parlament vertretenen Parteien spricht sich für eine Unabhängigkeit Kataloniens von Madrid aus. Die Credit Agricole hält das Risiko einer baldigen Trennung der Region aber für gering. Katalonien sei nicht nur die reichste Region Spaniens, sondern auch die am höchsten verschuldete. Barcelona hat derzeit keinen Zugang zu den internationalen Finanzmärkten.

Qatar Holdings machen bei Barclays Kasse

Die Hängepartie um den Verkauf von Steel Americas zieht die ThyssenKrupp-Aktie um 3,6 Prozent nach unten. "Die Verzögerungen beim Verkauf der US-Stahlwerke zeigen klar, dass Thyssen hier keinen guten Preis erzielen kann und wohl hohe Abschreibungen vornehmen muss", meint ein Händler. Die angekündigten höheren Sparziele des Konzerns zeigten derweil, wie schwierig das von schwacher Nachfrage und Überkapazitäten geprägte Umfeld für europäische Stahlhersteller sei, sagt Stefan Freudenreich von equinet.

Nach dem Kurseinbruch von Ende Oktober und legt der Kurs der FMC-Aktie wieder leicht zu. "Das Interesse von Baxter an der schwedischen Gambro könnte für Kursfantasie sorgen", sagt ein Händler. Baxter wie auch Gambro sind unter anderem im Geschäft mit Dialyse aktiv, das auch FMC betreibt. Kreisen zufolge will Baxter für Gambro rund vier Milliarden Dollar zahlen. FMC-Titel steigen 0,4 Prozent.

Automobilaktien werden von einer Hochstufung des Sektors auf Overweight durch Morgan Stanley gestützt. BMW-Aktien gewinnen 1,2 Prozent, für Renault-Titel geht es 0,7 Prozent nach unten. Barclays-Aktien verlieren deutlich 3,7 Prozent auf 245 Pence, nachdem die Qatar Holdings angekündigt hat, sie werde ihre verbleibenden 379 Millionen Verkaufs-Optionsrechte ausüben.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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