FRANKFURT--Nach ermutigenden Wirtschaftsdaten aus China und zum Teil auch aus Europa ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag mit kräftigen Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Auch ohne die Unterstützung von Wall Street schaffte der DAX ein Plus von 0,8 Prozent oder 60 auf 7.245 Punkte. Die US-Märkte blieben wegen Thanksgiving geschlossen. Die Angst vor der zum Jahresende drohenden Fiskalklippe in den USA bzw einer möglichen Pleite Griechenlands ist damit erst einmal in den Hintergrund getreten.

Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Frankreich waren im November etwas besser als erwartet ausgefallen. Besonders die Zahlen aus Frankreich sorgten für Erleichterung. "Gerade nach der erneuten Abstufung der Bonität nimmt der Markt Frankreich immer genauer unter die Lupe", sagte ein Händler. In China deutet der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC erstmals seit 13 Monaten sogar auf eine Expansion der Wirtschaft hin.

Kursbewegende Impulse waren rar. Lufthansa-Aktien stiegen um 4,9 Prozent auf 12,51 Euro. Finanzvorstand Simone Menne will die Nettoverschuldung der Fluggesellschaft unter vier Milliarden Euro halten. Derzeit liege sie bei knapp über drei Milliarden Euro. Mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 77,83 Euro blieben Siemens-Papiere hinter dem Gesamtmarkt zurück. Die Münchener bekommen die technischen Probleme beim Bau der neuen ICE-Züge für die Deutsche Bahn nicht in den Griff. Die Übergabe der ICE-3-Züge verzögert sich über Anfang Dezember hinaus.

Nach einer Gewinnwarnung verloren im MDAX Vossloh-Aktien 2 Prozent auf 74,77 Euro. Wegen der Schwäche im Bereich Rail Services geht das Unternehmen nur noch von leicht anziehenden Umsätzen im kommenden Jahr aus. Die DZ-Bank hatte bislang ein Umsatzplus von 6,6 Prozent erwartet. Beim EBIT erwartet das Unternehmen 2013 nun nur noch etwa 100 Millionen Euro. Im Vergleich dazu ging die DZ-Bank bislang von 124 Millionen Euro aus.

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