FRANKFURT--Nach einem verhaltenen Handelsstart hat der deutschen Aktienmarkt den Tag doch noch mit einem kleinen Plus beendet. Auf die Stimmung der Investoren schlug zunächst, dass sich die Euro-Finanzminister in der Nacht nicht über die Auszahlung einer weiteren Hilfstranche für Griechenland einigen konnten. Im Tagesverlauf setzte sich dann aber die Überzeugung durch, dass auf der Sitzung am kommenden Montag ein Konsens gefunden wird. Am Ende des Tages notierte das Kursbarometer DAX mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 7.184,71.

Die Eurozone will Griechenland mehr Zeit einräumen, um die Spar- und Reformziele zu erreichen. Dieser Zeitaufschub kostet allerdings Geld. Bisher wurde noch keine Lösung gefunden, wie das neue Milliardenloch gestopft werden kann. Die Bundesregierung rechnet damit, dass bei der nächsten Verhandlungsrunde der Eurogruppe die Ausweitung des griechischen Programmanteils am europäischen Rettungsschirm EFSF beschlossen wird. Durch diese Verschiebung soll das Finanzierungsloch geschlossen werden.

Bei den Aktien aus der ersten Reihe sorgten vor allem Analystenstimmen für Bewegung. Den Kursverlierer des Tages stellte die Aktie von K+S mit einem Minus von 3,1 Prozent auf 32,11 Euro, nachdem die Analysten von J.P. Morgan den Düngemittelhersteller auf "Underweight" abgestuft haben. Für die Analysten der Deutschen Bank ist dagegen die Siemens-Aktie ein Verkaufskandidat, sie haben das Kursziel auf 65 Euro gesenkt. Die Titel quittierten dies mit einem Abschlag von 1,3 Prozent auf 77,60 Euro.

In der zweiten Reihe bewegten dagegen Unternehmensnachrichten die Kurse. Die Aktie des Bezahlsenders Sky honorierte die Nachricht, dass die angehäuften Verlustvorträge offenbar auch bei einer Änderung der Gesellschafterstruktur beibehalten würden mit einem Plus von 8,6 Prozent auf 3,90 Euro. Dies könnte für den Sky-Großaktionär NewsCorp wichtig werden. News Corp, zu der auch Dow Jones Newswires und das Wall Street Journal gehören, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9 Prozent beteiligt. Südzucker litten unter der Platzierung von rund 15 Millionen Aktien und schlossen 3,2 Prozent leichter bei 29,90 Euro. Mittelfristig sollte die Aktie allerdings von dem Schritt profitieren, da mit dem Geld eine Wandelanleihe zurückgekauft wurde.

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