Alt 15.11.12, 17:54
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX bleibt mit alten und neuen Sorgen unter Abgabedruck
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FRANKFURT--Der deutsche Aktienmarkt hat auch am Donnerstag unter Abgabedruck gestanden. Das Umfeld an den Finanzmärkten bleibt schwierig. Die Angst vor der Fiskalklippe in den USA hält die Anleger weiter zurück. Zugleich bleibt die Konjunkturlage auf beiden Seiten des Atlantiks undurchsichtig. Während die Wachstumszahlen aus Frankreich besser als erwartet ausfielen, enttäuschten die Daten aus den USA überwiegend. Der DAX verlor 0,8 Prozent oder 59 auf 7.043 Punkte.

US-Präsident Barack Obama hat vor einer Rezession in den USA gewarnt, wenn die Republikaner im Haushaltsstreit nicht nachgeben sollten. "Das ist genau das, was der Markt nicht hören wollte", sagte Andrew Quin von Patersons Research. Erste ernsthafte Verhandlungen werden erst am Freitag erwartet. In Europa könnten die zuletzt schwachen Konjunkturdaten zu Revisionen bei den Gewinnschätzungen führen, warnte Heino Ruland von Ruland Research. "Die Gemengelage ist ungemütlich", so der Analyst. Derzeit sei wenig in Sicht, was die Anleger zu Käufen bewegen könnte.

Immerhin gab es am Donnerstag aus Europa zur Abwechslung etwas bessere Nachrichten auf der Konjunkturseite. In Deutschland stieg die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal zwar wie erwartet nur noch um 0,2 Prozent, in Frankreich zog sie aber entgegen einzelnen Befürchtungen ebenfalls leicht um 0,2 Prozent an.

Enttäuschungen gab es aber aus den USA. Dort stiegen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 78.000 auf 439.000 und damit viel stärker als die erwarteten 375.000. Unklar ist, inwieweit der Wirbelsturm Sandy hier eine Rolle gespielt hat. Auch der Philadelphia-Fed-Index blieb für den Monat deutlich unter den Prognosen. Immerhin: Der Empire-State-Manufacturing-Index fiel etwas besser als erwartet aus. Beobachter glauben, dass die US-Notenbank schon bald wieder die Geldschleusen öffnen könnte.

Auf der Aktienseite geht die Quartalsberichtssaison ihrem Ende entgegen. Positiv bewerteten Marktteilnehmer den Quartalsbericht von Merck KGaA. Operativ hat sich der Pharmakonzern besser entwickelt als erwartet. Die Prognosen für das Gesamtjahr hat Merck leicht angehoben. Der Kurs stieg um 1,3 Prozent auf 99,30 Euro. Die Talfahrt der Aktien von E.ON setzte sich nach dem gesenkten Ausblick des Unternehmens fort. Der Kurs fiel um weitere 1,1 Prozent auf 14,03 Euro. Im Tagestief notierte die Aktie bei 13,97 Euro und damit auf einem neuen Jahrestief.

Tagesverlierer im DAX waren Lufthansa-Papiere mit einem Minus von 5,1 Prozent auf 11,90 Euro. Im Handel war nach dem starken Anstieg der Aktie seit den guten Quartalszahlen von Gewinnmitnahmen die Rede. Positiv bewerteten Händler die Zahlen von Air Berlin. "Das Quartal scheint besser als erwartet gelaufen zu sein, weil das Sparprogramm zu greifen beginnt", sagte ein Marktteilnehmer. Der negative Effekt der steigenden Kerosinpreise sei dadurch mehr als aufgefangen worden. Der Kurs ging unverändert bei 1,54 Euro aus dem Handel.

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