Alt 04.05.12, 11:54
Standard Schwache Konjunkturdaten belasten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen geben im Handelsverlauf nach. Schwache Konjunkturdaten lasten auf den Kursen. Der Einkaufsmanager-Index für die gesamte Eurozone hat den stärksten Rückgang seit Juni 2011 verzeichnet. "Die Eurokrise ist zurückgekehrt und mit ihr der Zusammenbruch des Vertrauens in die Wirtschaft", meint ein Marktteilnehmer. Dazu kommt der bevorstehende US-Arbeitsmarktbericht. "Die Flüsterschätzungen an der Wall Street lassen erwarten, dass die Ergebnisse enttäuschen", sagt Stan Schamu von IG Markets. Der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittwoch war ein Warnschuss, hat er die Schätzungen der Volkswirte doch deutlich unterboten. Der DAX sinkt um 0,6 Prozent oder 41 auf 6.653 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,6 Prozent auf 2.273 Punkte nach.

Auch am Devisenmarkt herrscht angespannte Ruhe. Die schwachen Einkaufsmanagerindizes belasten den Euro, der mit 1,3126 Dollar notiert. Die durchwachsenen US-Konjunkturdaten der vergangenen Tagen sorgen für Unsicherheit, ob die US-Notenbank dieses Jahr nochmals Maßnahmen zur Stimulierung der Konjunktur ergreifen wird. Nur ein sehr guter Arbeitsmarktbericht wäre ein klares Signal, dass derartige Maßnahmen ausbleiben, meint ein Devisenstratege. "Sollten die Arbeitsmarktdaten nicht extrem stark von den Prognosen abweichen, wird nicht viel passieren," fügt er hinzu. Der Euro profitiert noch von den Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag. EZB-Präsident Mario Draghi stellte klar, dass auf der Notenbanksitzung keine Zinssenkung diskutiert worden ist. Andererseits werfen die Wahlen in Frankreich und Griechenland ihren Schatten voraus. Am Wochenende könnten Kandidaten den Zuschlag erhalten, die den Sparmaßnahmen in der Eurozone skeptisch gegenüber stehen.

Gute Zahlen aus dem Finanzsektor

Im Finanzbereich gibt es einige positive Überraschungen. Die französische Bank BNP Paribas hat ihren Gewinn im ersten Quartal um 10 Prozent gesteigert. Die Restrukturierung trägt damit Früchte. Die Aktie gewinnt 0,6 Prozent auf 29,28 Euro. "Die Societe Generale hat gestern auch ordentliche Zahlen veröffentlicht und trotzdem ist die Aktie ins Minus gedreht. Die Aussicht auf Hollande als neuen französischen Präsidenten, der für die Banken nachteilige Maßnahmen ergreift, lastet auf den französischen Bankaktien", sagt ein Marktteilnehmer. Die Zahlen der Royal Bank of Scotland sind zwar nur durchwachsen ausgefallen. Das reicht aber, die gerupfte Aktie um 2,4 Prozent auf 25 Pence steigen zu lassen.

Als "ausgezeichnet" bezeichnen Händler die Geschäftszahlen von Swiss Re. "Der Nettogewinn ist ja fast doppelt so hoch wie erwartet ausgefallen", staunt ein Marktteilnehmer. Der Sprung zurück in die Gewinnzone sei damit eindrucksvoll gelungen. Die Aktie des Rückversicherers steigt um 1,5 Prozent auf 58,70 Franken.

Französische Baukonzerne überzeugen - Linde mit soliden Zahlen

Der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain hat ebenfalls gute Geschäftszahlen vorgelegt. Dafür war das starke Nordamerika-Geschäft verantwortlich, das die Schwäche in anderen Bereichen ausgeglichen hat. Auch Wettbewerber Lafarge hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Sehr gut habe das Unternehmen auf dem wichtigsten Markt Naher Osten/Afrika und auch in Asien abgeschnitten, lobt ein Händler. Lafarge ziehen um 2 Prozent auf 30,59 Euro an, Saint-Gobain um 0,3 Prozent auf 31,96 Euro. Das geht zulasten von HeidelbergCement. Umschichtungen in die beiden Franzosen lassen die Aktie um drei Prozent auf 39,86 Euro fallen. Damit werde die starke Abhängigkeit von den angeschlagenen europäischen Märkten bestraft, meint ein Händler.

Die Linde-Zahlen sind gewohnt solide ausgefallen. Umsatz und Gewinn haben kräftig zugelegt. Die Aktie des Industriegaseherstellers leidet mit einem Abschlag von 1,2 Prozent auf 126,95 Euro unter Gewinnmitnahmen.

DJG/mif/raz

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