Alt 03.05.12, 15:01
Standard Gute Zahlen und erfolgreiche Auktionen stützen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Gute Quartalszahlen und erfolgreiche Anleiheauktionen beflügeln die europäischen Börsen. Am Donnerstagmittag steigt der DAX um 1,1 Prozent auf 6.787 Punkte, während der Euro-Stoxx-50 um 1,3 Prozent oder 31 auf 2.321 Punkte anzieht. Frankreich und Spanien haben ihre Staatsanleihen erfolgreich untergebracht. "Obwohl die Renditen in Spanien leicht gestiegen sind, ist alles glatt über die Bühne gegangen", sagt ein Händler. Spanien hat sogar etwas mehr als das maximal angestrebte Volumen von 2,5 Milliarden Euro am Markt untergebracht. In Frankreich sind die Renditen zum Teil leicht zurückgegangen.

Im Zentrum des Interesses steht nun die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Zinsveränderung erwartet zwar niemand, aber um so spannender wird die anschließende Pressekonferenz am Nachmittag werden. Händler spekulieren, dass die EZB die Märkte mittelfristig durch einen erneuten Dreijahrestender mit Liquidität fluten könnte. Entscheidend ist daher, wie sich EZB-Präsident Mario Draghi zur angespannten Lage der Eurozone äußern wird.

Der Euro bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts. Schwache Einkaufsmanagerindexes aus der Euro-Zone haben ihn am Vortag in die Knie gezwungen. Am Nachmittag steht der ISM-Index der US-Einkaufsmanager an. Sollte er überzeugen, dürfte das die Kluft zum Dollar noch vertiefen. Lediglich der enttäuschende ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA hat am Vortag noch stärkere Verluste der Gemeinschaftswährung verhindert. "Sollte sich Draghi skeptisch zur Wirtschaft der Eurozone äußern, wird das den Euro belasten", meint ein Händler. Auch der wahrscheinliche Machtwechsel in Frankreich lastet auf der Gemeinschaftswährung, die mit 1,3135 Dollar weiter zurückgefallen ist. Der sozialistische Herausforderer François Hollande, der beim Rennen um das Präsidentenamt in Front liegt, könnte den Sparkurs des Landes bremsen.

Malaise der Kellerkinder hält an

Die Kellerkinder Lufthansa und Metro kommen nicht aus den negativen Schlagzeilen. Bereits am Vorabend hat die Fluggesellschaft ihre Geschäftszahlen mitgeteilt und die waren erneut nicht gut. Die Hessen haben im ersten Quartal mehr Geld verloren als befürchtet. Das Unternehmen reagiert darauf mit einem massiven Stellenabbau. Das mag der Grund für den Anstieg um 0,6 Prozent auf 9,97 Euro sein. Vor einem Jahr hat die Aktie noch bei über 15 Euro gestanden.

Der Handelskonzern Metro hat seinen Verlust im ersten Quartal ausgeweitet. Preissenkungen bei Media Saturn und Cash & Carry haben das Ergebnis belastet. Zumindest die Prognose hat Metro bekräftigt. Der Umsatz soll 2012 steigen. Der Handelskonzern befindet sich derzeit im Umbruch. Der neue Metro-Vorstandsvorsitzende Olaf Koch hat angekündigt, die Produktivität zu erhöhen und Preise zu senken. Daher wird den Zahlen keine so große Bedeutung mehr beigemessen. Die Aktie steigt um 0,9 Prozent auf 24,30 Euro.

Auch HeidelbergCement hat die Erwartungen verfehlt. Höhere Energie- und Frachtkosten haben das Ergebnis im ersten Quartal belastet. Der Nettoverlust weitete sich auf 204 Millionen Euro aus und fiel damit höher aus, als Analysten erwartet hatten. Nach der starken Entwicklung der Aktie in den vergangenen Tagen gibt sie um 3,4 Prozent auf 41,12 Euro nach. Infineon hat zwar die Prognose angehoben, hält einen Margenanstieg über Jahre hinaus aber für schwierig. Die Aktie gibt nach Anfangsgewinnen um 2,4 Prozent auf 7,34 Euro nach.

BMW überzeugt auf ganzer Linie - Beiersdorf knüpft an alte Zeiten an

Besser sieht es bei BMW aus. Der bayerische Autohersteller spricht vom besten Auftaktquartal der Unternehmensgeschichte und rechnet mit weiter steigenden Gewinnen. Die Aktie rückt um 3,3 Prozent auf 73,41 Euro vor. Auch die Zahlen von Beiersdorf überzeugen. "Die Story stimmt wieder. Die Aktie ist ein Kauf", lautet das Fazit von Oliver Drebing von SRH Alsterresearch. "Die zentrale Botschaft ist, dass das Unternehmen am Markt mit seinen Produkten Erfolg hat", fügt der Analyst hinzu. Nach dem starken Anstieg zuvor tritt die Aktie nun auf der Stelle. Zuvor hat sie aber ein Allzeithoch erreicht. Erfreulich auch Hannover Rück. Nach dem Katastrophenjahr 2011 hat der Versicherer den Gewinn verfünffacht. Die Aktie steigt um 3,3 Prozent auf 46,72 Euro.

Gute Zahlen aus Frankreich

France Telecom hat im ersten Quartal wegen des schärferen Konkurrenzdrucks rund 8 Prozent weniger verdient. Die Quartalszahlen lagen damit trotzdem über den Erwartungen. Außerdem bekräftigte France Telecom die Prognose. Das reicht, um die gebeutelte Aktie um 2,5 Prozent auf 10,50 Euro steigen zu lassen. Gefragt sind auch Societe Generale. Der Gewinn der französischen Großbank ist deutlich höher ausgefallen, als es vom Markt erwartet wurde. Die Aktie steigt um 0,9 Prozent auf 18,19 Euro.

DJG/mif/raz

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