Alt 30.04.12, 18:31
Standard XETRA SCHLUSS/Wochenauftakt nicht geglückt - adidas stark
Beitrag gelesen: 356 x 

FRANKFURT (Dow Jones) - Der Start in die Woche ist dem deutschen Aktienmarkt nicht geglückt. Nach einem Handelsauftakt im Plus bröckelten die Kurse über den Tag gesehen. Am Nachmittag trübten schwächere Konjunkturdaten aus den USA die Stimmung am Aktienmarkt. Die Überraschung des Tages lieferte dagegen adidas mit einem tollen Jahresauftakt. Am Ende des Tages verzeichnete der DAX ein Minus von 0,6 Prozent und schloss bei 6.761,19 Punkten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 112,7 (Vortag: 159,7) Millionen Aktien im Wert von rund 2,68 Milliarden Euro. Am Dienstag ruht der Handel wegen des Feiertags Tag der Arbeit.

Einmal mehr gab es keine guten Nachrichten aus Spanien. Die Wirtschaft Spaniens ist im ersten Quartal 2012 in die Rezession gerutscht. Zwar schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt mit 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal etwas weniger als befürchtet. Zugleich wurde damit aber offiziell bestätigt, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone in einer Rezession steckt.

Die Daten unterstrichen zudem, dass Spanien noch weit von einer wirtschaftlichen Erholung entfernt ist. Der Sparkurs des Staates bremst das Wachstum, was es der Regierung umso schwerer macht, die ambitionierte Ziele zur Haushaltssanierung einzuhalten. Die Renditen der spanischen Staatsanleihen zeigten sich kaum beeindruckt und kamen gegenüber dem Vortag sogar leicht zurück. Die Gemeinschaftswährung geriet kurzfristig unter Abgabedruck, konnte sich im Verlauf allerdings leicht erholen. Gegenüber dem Dollar verabschiedete sich der Euro mit Kursen um 1,3230 US-Dollar aus dem europäischen Geschäft.

Enttäuschend fiel am Nachmittag der Einkaufsmanager-Index der Region Chicago aus. Mit 56,2 für den April verfehlte er die Prognose von 60,9 deutlich. Während die Beschäftigungskomponente überzeugte, enttäuschte der Auftragseingang. "Damit sind die Indikationen für den wichtigen ISM-Index gemischt", hieß es aus dem Hause der Helaba. Per Saldo dürfte der am 1. Mai zur Veröffentlichung anstehende ISM-Index leicht nachgeben, aber weiterhin deutlich in der Expansionszone liegen.

Der abgelaufene April war kein so guter Börsenmonat. Die wieder aufflackernde Eurokrise setzte den im DAX gelisteten Bankenwerten besonders stark zu. Während das Kursbarometer DAX rund 2 Prozent im April abgegeben hat, verlor die Aktie der Deutschen Bank 11 und die der Commerzbank rund 13 Prozent. Deutlicher gaben nur Metro nach. Volkswagen führten auf der anderen Seite die Gewinnerliste an. Der Automobilhersteller veröffentlichte in der Vorwoche exzellente Geschäftszahlen für das erste Quartal. Ansonsten gehörten zu den Gewinnern die Aktien der eher defensiven Kosumgüterhersteller wie Beiersdorf oder Henkel.

Der Sportartikelhersteller adidas setzte seinen Erfolgskurs fort und legte einen fulminanten Jahresstart hin. Vor allem in China und Japan lief es für den Konzern besser als erwartet. Und auch in Europa, wo es für den Rivalen Puma zuletzt schwächer lief, kletterten bei adidas die Erlöse. Die Prognose für das laufende Jahr erhöhte die Nummer zwei der Branche. Anleger reagierten begeistert, die Aktie stieg 5,3 Prozent auf 63,00 Euro, zuvor notierte der DAX-Wert mit 63,75 Euro auf einem Allzeithoch.

Die zweite Reihe kratzte bereits wieder am Jahreshoch. Mit 10.968 Punkten erreichte der MDAX am Vormittag den höchsten Stand seit dem vergangenen Juli. Seit dem Jahreswechsel hat der MDAX knapp 22 Prozent gewonnen, der DAX knapp 14 Prozent. Viele Zykliker wie die exportorientierten Maschinenbauer und Autozulieferer in der zweiten Reihe profitierten vom Investitionsgüter-Boom in Asien sowie der guten Autokonjunktur in Asien. Andere Aktien wie die Konsumwerte wurden von der deutschen Sonderkonjunktur und besonders von der guten Binnennachfrage in Deutschland beflügelt.

"Die mittleren Unternehmen sind für ihre Ertragssituation deutlich zuversichtlicher als die Großen", sagte Philip Gisdakis, Kredit-Analyst des UniCredit. Das zeige sich im immer weiter steigenden ifo-Geschäftsklima-Index. Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe gefällt vor allem die gute Kassenlage vieler MDAX-Unternehmen. "Die zweite Reihe hat ihre Hausaufgaben gemacht", so der Analyst. Viele Unternehmen hätten ihre Verschuldung zurückgefahren und sich damit unabhängig von der Finanzierung durch die Banken gemacht.

DJG/thl/flf

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 08:10 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]