Alt 30.04.12, 13:32
Standard Börsen können Gewinne nicht halten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach Eröffnungsgewinnen ist die Erholung an den europäischen Börsen am Montagmittag ins Stocken geraten. Es fehle an guten Nachrichten, um die Kauflaune neu anzufachen, meint ein Händler. Nach der Erholung in der Vorwoche trete der Markt daher auf der Stelle. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 6.814 Punkte. Hier belasten die vermeintlich hohen Verluste von BASF und Bayer, bei denen es sich aber nur um die Dividendenabschläge handelt. Beide Unternehmen verwöhnen ihre Aktionäre mit stattlichen Dividenden, die aus dem Kurs heraus gerechnet werden. Der Euro-Stoxx-50 büßt 0,7 Prozent auf 2.328 Zähler ein.

Das Geschäft verläuft sehr ruhig. Der Feiertag am 1. Mai wirft seinen Schatten bereits voraus, denn viele Marktteilnehmer nutzen den Tag als Brückentag. Zudem sind die Börsen in China und Japan geschlossen, so dass Impulse von dieser Seite fehlen. Mit Erleichterung haben Marktteilnehmer die Zahlen zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal aufgenommen. Das BIP ging um 0,3 Prozent zurück, während Analysten mit einem Minus von 0,4 Prozent gerechnet hatten. "Ein starker Absturz hätte uns den Tag verderben können", sagt ein Händler.

Die Blicke richten sich jetzt schon auf die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). "Vielleicht kommen im Verlauf des Tages wegen des EZB-Treffens in Barcelona am Donnerstag Spekulationen auf", sagt ein Händler. Die konjunkturellen Misere in der Euro-Zone könnte Hoffnungen auf stützende Maßnahmen der Notenbank schüren. Olivier Bizimana von Morgan Stanley meint sogar, die EZB könnte eine Zinssenkung im Juni verbal vorbereiten.

Der Euro ist im Handelsverlauf zurückgefallen und orientiert sich damit an der Börsenentwicklung. Die Gemeinschaftswährung hatte im frühen Handel noch von den enttäuschend ausgefallenen Daten zum US-BIP, die am Freitag veröffentlicht worden waren, profitiert. Die US-Notenbank könnte nun eher zu weiteren stützenden Maßnahmen bereit sein, spekulieren Marktteilnehmer. Das würde die US-Währung schwächen. Notenbankgouverneur Ben Bernanke hatte die Möglichkeit für weitere Anleihekäufe beim jüngsten Treffen der Notenbanker offen gelassen. Große Bedeutung kommt daher dem Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago zu, der am Nachmittag veröffentlicht wird. Volkswirte erwarten, dass er sich mit 60,5 auf weiterhin hohem Niveau befindet.

adidas setzt neue Bestmarke

Für eine La-Ola-Welle in den Handelsräumen sorgen die adidas-Zahlen. Der Sportartikelkonzern hat die Erwartungen deutlich geschlagen. Außerdem hat adidas die Prognose für das laufende Jahr angehoben. Die Analysten von Baader sprechen von einem "beeindruckenden Start" in das Jahr 2012 und bekräftigen ihre Kaufempfehlung. adidas steigen um 5,3 Prozent auf 63,00 und erreichen damit ein neues Allzeithoch.

Weniger Euphorie rufen die Quartalszahlen von Anheuser-Busch InBev hervor. Dass die Konsensprognosen für die Brauerei erfüllt wurden, reicht den Anlegern nicht. "Die Konkurrenz hat besser abgeschnitten als prognostiziert", meint ein Händler. Die Aktie hat zudem seit Jahresbeginn schon um knapp 20 Prozent zugelegt und ist damit anfällig für Gewinnmitnahmen. Sie verliert nun 2,1 Prozent auf 53,92 Euro.

Lage bei Nokia bleibt angespannt

Bei Nokia reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Ein möglicher Verkauf der Luxusmarke Vertu zeige, wie angeschlagen die Finnen seien, sagen Händler. Die "Financial Times" berichtet, die Marke könnte 200 Millionen Euro in Nokias Kasse spülen. Hoffnung macht aber der niedrige Kurs. Die Aktie sei "mittlerweile schon wieder reif für Übernahmespekulationen", sagt ein Marktteilnehmer. Der Kurs legt daher mit einem Prozent auf 2,77 Euro leicht zu.

DJG/mif/flf

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