Alt 25.04.12, 17:16
Standard XETRA-SCHLUSS/Gute Unternehmensdaten treiben DAX über 6.700 Punkte
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FRANKFURT--Kräftig erholt und wieder über der 6.700er-Marke ist der DAX am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Starke Unternehmenszahlen aus Europa und den USA trieben den deutschen Aktienmarkt nach oben. Die Renditen der EU-Schwellenländer gingen nach unten. Zudem meldeten sich aus Iran versöhnliche Stimmen zum laufenden Atomprogramm. Der Kurseinbruch vom Montag konnte fast vollständig wettgemacht werden. Der Euro pendelte vor der Bekanntgabe des US-Zinsentscheids am Abend um 1,32 Dollar. Den Anstoß für die Kursrally hatten hervorragenden Quartalszahlen des Technologieriesen Apple gegeben. Der iPhone-Hersteller hatte im zweiten Geschäftsquartal seinen Gewinn nahezu verdoppelt. Der DAX stieg um 1,7 Prozent oder 114 auf 6.705 Punkte.

Erfreuliche Unternehmensnachrichten untermauerten die Kurserholung auch fundamental. Unter anderen erhöhten Caterpillar und Boeing in den USA ihre Prognose, in Europa überraschten die spanische Bank BBVA mit guten Zahlen. Finanzwerte und Konjunkturzykliker gehörten damit gleichermaßen zu den Kursgewinnern.

Gut weggesteckt wurden daher die schwächeren US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter. Ohne Verteidigungsausgaben gingen sie im März um 4,6 Prozent zurück; insgesamt wurde ein Minus von 4,2 Prozent verzeichnet, während Volkswirte einen Rückgang um 2 Prozent prognostiziert hatten.

Im Fokus steht nun die Entscheidung der US-Notenbank nach ihrer Zinssitzung. Marktteilnehmer achten hier mit Spannung auf kleinste Hinweise darauf, ob eine weitere quantitative Lockerung möglich sein wird. Auf der Zinsseite stand eine Auktion 30-jähriger Bundesanleihen im Blick. Hier wurde nur mit Unterstützung der Bundesbank das angestrebte Emissionsvolumen von 3 Milliarden Euro erreicht. Den Markt störte dies jedoch nicht, auch wenn die Rendite von 2,41 Prozent die niedrigste war, die jemals für solche Anleihen bezahlt wurde. Dies sei für Anleger schlicht nicht attraktiv genug, hieß es im Handel.

Die Erholung am Markt wurde von den Banken angeführt. Hier stiegen vor allem Frankreichs und Italiens Institute mit bis zu über 6 Prozent Plus an und zogen deutsche mit. Commerzbank sprangen um 5,2 Prozent auf 1,62 Euro und Deutsche Bank um 2,1 Prozent auf 34,13 Euro. Bei Deutscher habe nur die Zurückhaltung vor den Zahlen am Donnerstag etwas gebremst, hieß es.

Siemens legten um 1 Prozent auf 70,53 Euro zu, obwohl der Konzern die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr gesenkt hatte. Mit 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro liegt diese nun deutlich unter den bisher avisierten 6 Milliarden Euro. Der Industriekonzern war mit der neuen Schätzung allerdings nur da angekommen, wo die Prognosen der Analysten schon waren. Probleme bei der Anbindung von Windparks auf hoher See und der Umbau des Gemeinschaftsunternehmens Nokia Siemens Networks haben die Gewinne im zweiten Quartal einbrechen lassen. "Im Energiebereich ist der Wurm drin", meinte Analyst Heino Ruland von Ruland Research. Immerhin laufe das Industriegeschäft gut.

Linde stiegen um 3,4 Prozent auf 128,35 Euro, nachdem der französische Mitbewerber Air Liquide sehr gute Zahlen vorgelegt hatte. Lufthansa sprangen um 3,8 Prozent auf 9,93 Euro. Hier hatte der US-Broker Morgan Stanley die Aktie auf die "Best Ideas"-Liste gesetzt.

K+S verbesserten sich um 4,4 Prozent auf 37,60 Euro nach einer erhöhten Prognose von Mosaic. Der US-Wettbewerber sieht den Absatz nun am oberen Ende der bisher erwarteten Spanne. Zudem wird das globale Absatzpotenzial für Getreide vor einem scharfen Anstieg gesehen.

Von den guten Apple-Zahlen wurde der gesamte Sektor der weltweiten Zulieferer beflügelt. Am deutschen Aktienmarkt profitierten Dialog Semiconductor und stiegen 4,8 Prozent auf 17,19 Euro. MTU gewannen nach guten Zahlen 4,7 Prozent auf 62,55 Euro.

Salzgitter stiegen um 3,9 Prozent auf 39,12 Euro. Kunden von Deutschlands zweitgrößtem Stahlkocher Salzgitter müssen sich auf höhere Stahlpreise einstellen. Im dritten Quartal dürften die Preise steigen, bekräftigte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann am Rande der Hannover-Messe. Sky Deutschland legten nach einer Kursziel-Erhöhung durch die Citigroup um 6,6 Prozent zu auf 1,94 Euro. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9 Prozent beteiligt.

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