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Schwache Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland sowie die zunehmende Skepsis der US-Notenbank an ihrer eigenen Geldpolitik setzen Europas Aktienbörsen am Donnerstag unter erheblichen Abgabedruck. Einige Fed-Mitglieder haben vor den Gefahren des billigen Geldes gewarnt. Investoren und Banken könnten durch die ultralockere Geldpolitik dazu verleitet werden, zu hohe Risiken einzugehen, ist die Besorgnis der "Falken" innerhalb der US-Notenbank.
Der DAX verliert im frühen Geschäft 1,6 Prozent auf 7.609 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,8 Prozent auf 2.594 nach unten. Die Einkaufsmanagerindizes im Februar in Frankreich und Deutschland sind sowohl im verarbeitenden wie auch im nicht-verarbeitenden Gewerbe unter den Erwartungen geblieben. Die Zahlen erwischen die Anleger auf dem falschen Fuß, die nach einem klar besseren ZEW-Konjunkturbaromter auf wieder bessere Wirtschaftsdaten aus der Eurozone gesetzt hatten. Gewinner der Unsicherheiten ist der Dollar. Der Euro ist nachhaltig unter die wichtige Unterstützung von 1,3250 gefallen und notiert um das Niveau von 1,32. Damit eröffnet sich Abwärtspotenzial bis auf 1,30. Die Fed verschärfe den Ton bezüglich eines Ausstiegs aus der extrem lockeren Geldpolitik, sagt Gary Yau von der Credit Agricole. Eine Drosselung der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank hätte eine geringere Verwässerung des Greenback zur Folge. Daneben sorgen die politischen Unsicherheiten in der Eurozone für eine wachsende Risikoscheu. Anleihen der Eurozone-Peripherie geraten vor der Wahl in Italien am Wochenende erneut unter Abgabedruck. Die Anleger warten nun auf eine Auktion spanischer Staatsanleihen mit einem Volumen von drei bis vier Milliarden Euro im weiteren Verlauf des Vormittags. Bundesanleihen werden indes als sicherer Hafen nachgefragt. Der März-Kontrakt steigt deutlich über die Marke von 143 Prozent. Trotz guter Geschäftszahlen können sich Allianz-Papiere dem Abgabedruck nicht entziehen und fallen 1,3 Prozent. "Die guten Ergebnisse, vor allem im Schaden/Unfall-Geschäft, haben dazu geführt, dass die Combined Ratio deutlich besser ist als erwartet", sagt ein Händler. Im Schaden/Unfall-Geschäft habe das Ergebnis die Konsensschätzung um acht Prozent übertroffen, das sei außerordentlich stark. Die DZ-Bank zeigt sich allerdings enttäuscht, weil die Dividende nicht angehoben wird. Nach schwächeren Zahlen geht es für die Aktie des Allianz-Konkurrenten AXA gleich um 3 Prozent nach unten. Dem negativen Gesamtmarkttrend kann sich aber das Papier von Swiss Re mit einem Plus von 1,7 Prozent entziehen. "Der Nettogewinn liegt um 600 Millionen Dollar über der Konsensprognose. Daraus zahlt der Konzern eine Sonderausschüttung von vier Franken", begründet ein Händler die Aufschläge. Mit Aufschlägen von fast 3 Prozent bietet auch die Schneider-Aktie dem Gesamtmarkt die Stirn. Die Societe Generale spricht von starken Geschäftszahlen und einem ermutigenden Ausblick. Die größte Überraschung sei die Entwicklung in Europa gewesen. Die Region habe sich als deutlich resistenter erwiesen als befürchtet. Der höhere Free Cashflow habe dazu geführt, dass die Dividende stärker als erwartet angehoben worden sei. Die Titel von Rhön-Klinikum zeigen sich nach Zahlenausweis wenig verändert. Die Prognose für den Umsatz 2013 liege deutlich über der Schätzung seines Hauses, die Prognosen für das EBITDA und den Konzerngewinn dagegen leicht darunter, sagt ein Händler. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/flf Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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