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Weiter leicht im Minus zeigen sich die europäischen Märkte am Montagmittag. Dem Aktienmarkt fehlen klare Tendenzen. Vor allem der Feiertag in den USA sorgt für Zurückhaltung. Die Wall Street bleibt wegen des "Presidents' Day" geschlossen. Vor den anstehenden Wahlen in Italien ziehen die Renditen der Anleihen dort leicht an. Der Euro pendelt um das Niveau von 1,3350 Dollar. Auch das G-20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure hat kein greifbares Ergebnis geliefert. "Wie zu erwarten war, gab es keine Entschließung der G-20 in Richtung einer nennenswerten internationalen Politik-Koordination", sagt Ulrich Leuchtmann, Devisenstratege bei der Commerzbank. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,4 Prozent auf 2.604 Punkte, der DAX steigt dagegen um 0,1 Prozent auf 7.598 Zähler.
Weil es auf dem G-20-Treffen keine deutliche Kritik an Japan gab, könne die japanische Notenbank ihre aggressive Geldpolitik fortsetzen, sagen Analysten. "Der Mangel an Genauigkeit in der G-20-Erklärung öffnet die Tür für eine weitere ungehinderte Yen-Schwäche in den kommenden Monaten", sagt Analyst Mitul Kotecha von der Bank Credit Agricole. Der US-Dollar kostet weiter rund 94 Yen. "Die Aufmerksamkeit wird sich nun der Politik zuwenden - insbesondere den anstehenden Wahlen in Italien und dem Hilfspaket für Zypern", sagt Kotecha. Anleger fürchten, dass die populistischen Kräfte in Italien bei den Wahlen am Wochenende ein starkes Ergebnis erzielen und den Reformkurs des scheidenden Ministerpräsidenten Mario Monti gefährden könnten. Die Anleiherenditen in Italien ziehen daher um 5 Basispunkte auf nun 4,43 Prozent bei der zehnjährigen Laufzeit an. In Zypern errang der konservative Politiker Nikos Anastasiades einen deutlichen Sieg. Er verfehlte aber die absolute Mehrheit, so dass am kommenden Sonntag eine Stichwahl notwendig wird. Anastasiades genießt bei Analysten hohes Ansehen als wirtschaftlicher "Heilsbringer" für das Land, das seit zwei Jahren in der Rezession steckt. Aktuelle Termine stehen kaum auf der Agenda - weder Unternehmensdaten von der Berichtssaison noch Konjunkturdaten. Die Kurse der Einzelwerte werden an solch einem Tag stark durch Analystenkommentare getrieben. So gewinnen die Aktien der Lufthansa 1,7 Prozent, nachdem die Deutsche Bank den Wert zum Kauf empfohlen hat. Auch die Papiere von Air Berlin empfehlen die Analysten der Deutschen Bank, die Aktie legt um 5,8 Prozent zu. Für die Aktie von BMW geht es dagegen nach einer Herunterstufung durch die UBS um 0,8 Prozent nach unten. Den spanischen IBEX-Index, der rund 1 Prozent verliert, belastet die Schwäche in Telefonica, die Aktie liegt 1,8 Prozent im Minus. Die Abwertung der Währung Venezuelas hat damit ein weiteres Unternehmen getroffen. Die spanische Telefonica rechnet im Geschäftsjahr 2012 deswegen mit einer Belastung von 438 Millionen Euro. Neben Telefonica und Procter & Gamble hatten auch schon die US-Konzerne Merck & Co, Colgate-Palmolive oder Halliburton wegen des schwächeren Bolivar vor Gewinnbelastungen gewarnt. Als "alten Hut" bezeichnet ein Händler einen Bericht über ein Gebot von Siemens für die Finmeccanica-Tochter Ansaldo Energia. Selbst der Kaufpreis von 1,3 Milliarden Euro sei bereits in der Vergangenheit genannt worden. Eine Übernahme dürfte auf einigen politischen Widerstand stoßen, eine Entscheidung wird wohl erst die neue italienische Regierung treffen. Finmeccanica hält 55 Prozent an Ansaldo Energia, 45 Prozent gehören dem US-Fonds First Reserve Corp. Die Siemens-Aktie handelt 0,3 Prozent tiefer. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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