Alt 01.06.11, 18:06
Standard Wall Street am Mittag schwach - Bankenwerte unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuschende Konjunkturdaten drücken am Mittwochmittag die Aktien an Wall Street kräftig nach unten. Sowohl die Daten vom Arbeitsmarkt wie auch der ISM-Einkaufsmanagerindex fielen schwach aus und lassen die Investoren vorsichtiger werden. Die Verlierer der Tages stellen bisher die Banken wie auch die Zykliker. Bis 18.27 Uhr MESZ verliert der Dow-Jones-Index um 1,5% oder 186 auf 12.384 Punkte. Für den S&P-500-Index geht es um 1,4% oder 19 auf 1.326 Punkte nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index sinkt um 1,3% oder 36 auf 2.799 Punkte.

Zunächst kamen enttäuschende Daten vom Arbeitsmarkt. Die Beschäftigung im privaten Wirtschaftssektor ist im Mai wesentlich schwächer ausgefallen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) berichtete, wurden gegenüber April nur 38.000 Stellen geschaffen, Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 190.000 erwartet. "Springt der Arbeitsmarkt nicht an, kann sich auch der Immobilienmarkt in den USA nicht erholen", so ein Händler. Einige Marktteilnehmer gehen sogar davon aus, dass es eher eine weitere Stufe des Quantitative Easing geben werde, anstatt einem ersten Zinsschritt durch die Federal Reserve.

Auch der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel per Mai mit 53,5 Punkten deutlich unterhalb der Konsensschätzung von 57,0 Punkten aus. Auch die Subindizes fielen allesamt schwächer aus. Die Helaba weist darauf hin, dass die bisher veröffentlichten regionalen Umfragen im Verarbeitenden Gewerbe - allen voran der schwache Chicago-PMI - bereits auf einen deutlichen Rückgang beim ISM-Index hingewiesen hatten. Der Index liege zwar weiterhin oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten, dennoch verdichteten sich die Indizien dafür, dass die konjunkturelle Dynamik in den USA an Fahrt verliere. Bezüglich des offiziellen Arbeitsmarktberichtes am Freitag mahne der Rückgang der ISM-Beschäftigungskomponente gemeinsam mit dem schwachen ADP-Report zur Vorsicht.

Eine Wirtschaft, die an Fahrt verliert, ein flauer Arbeitsmarkt und ein Immobilienmarkt, der in diesem Umfeld weiterhin nicht anspringen dürfte - dies ist das Gesamtbild, dass sich den Investoren nun zeigt. So ist es nicht verwunderlich, dass vor allem Banken und Zykliker verkauft werden. So geben J.P. Morgan um 2,7% auf 42,03 USD nach, Bank of America verlieren 3,6% auf 11,33 USD und Alcoa 2,5% auf 16,39 USD.

Der Internetkonzern Yahoo! und der chinesische Onlinehändler Alibaba haben ihren Streit über den Bezahldienst Alipay informierten Kreisen zufolge beigelegt. Die beiden Gesellschaften hätten sich in der vergangenen Woche geeinigt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Allerdings stehe die Zustimmung vom Alibaba-Mehrheitsaktionär Softbank noch aus. Alibaba hatte ihren Bezahldienst kürzlich an eine Gesellschaft übertragen, die CEO Jack Ma gehört. Yahoo! ist mit 43% an Alibaba beteiligt und fühlte sich von diesem Vorgehen überrumpelt. Die Chinesen behaupteten ihrerseits, dass der Transfer legal und Yahoo! informiert gewesen sei. Yahoo! verlieren in dem schwachen Umfeld 3% auf 16,05 USD.

Phillips-Van Heusen legen dagegen um 0,7% auf 66,40 USD zu, nachdem das Unternehmen den Umsatz verdoppelt hat. Phillips-Van Heusen hob ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr an und verbuchte für das erste Quartal einen Gewinn von 0,79 USD je Aktie - nach einem Verlust von 0,53 USD ein Jahr zuvor.

DJG/DJN/raz

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