Alt 25.01.22, 17:40
Standard Ausverkaufstimmung wegen Ukraine-Konflikt und Zinssorgen
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Land unter an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien: Auf breiter Front ist es am Dienstag mit den Indizes steil abwärts gegangen. Dass es an der Wall Street im Handelsverlauf am Montag zu einer spektakulären Erholung gekommen war und die US-Indizes sogar im Plus schlossen, stützte nicht. Die Börsen der Region schlossen sich mehr der Vorgabe aus Europa an, wo es zu Wochenbeginn teils panikartige Verkäufe gegeben hatte.

Nach einer anfangs teils noch knapp behaupteten Tendenz, hatten im Verlauf die Verkäufer klar die Oberhand gewonnen. Schlusslicht war Seoul mit einem Minus von 2,6 Prozent. Dass das BIP in Südkorea im vierten Quartal 2021 etwas stärker wuchs als erwartet und zugleich so stark wie zuletzt vor elf Jahren, ging unter. In Tokio verlor der Nikkei-Index 1,7 Prozent auf 27.131 Punkte.

Für Verkaufsdruck sorgten Befürchtungen über eine noch aggressivere Straffung der US-Geldpolitik als ohnehin schon erwartet. Die US-Notenbank wird am Mittwoch die Beschlüsse ihrer zweitägigen Beratungen verkünden. Bislang wird wegen der hohen Inflation mehrheitlich im laufenden Jahr mit vier Zinserhöhungen gerechnet, mit der ersten im März. Befeuert wurden die globalen Zinserhöhungssorgen noch von Verbraucherpreisen aus Australien, die im vierten Quartal 2021 stärker gestiegen sind als erwartet.

Hinzu kamen als Belastungsfaktor die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen des Ukraine-Konflikts. In Tokio verwiesen Marktteilnehmer auch noch auf die Corona-Pandemie. Die japanische Regierung erwägt für weitere Regionen schärfere Restriktionen, um die Ausweitung der Omikron-Welle einzudämmen.

Evergrande-Euphorie weiter verflogen

Unter den Einzelwerten in Hongkong (-1,9% im Späthandel) ging es für China Evergrande weiter nach unten, der Kurs des Immobilienriesen lag zuletzt 5,4 Prozent im Minus. Am Vortag war er anfangs um über 20 Prozent nach oben geschossen, um dann nur rund 6 Prozent fester aus dem Handel zu gehen. Für nur zwischenzeitliche Euphorie hatte gesorgt, dass das hochverschuldete Unternehmen offenbar auf staatliche Unterstützung bauen kann.

In Seoul konnten sich Hyundai Motor (-1,3%) der Marktschwäche nicht entziehen. Der Autohersteller konnte laut neuen Zahlen Umsatz und Gewinn vergangenes Jahr trotz Chipkrise deutlich steigern. Im vierten Quartal verdiente Hyundai Motor unter dem Strich zwar weniger als im Vorjahr, konnte operativ aber spürbar zulegen.

In Sydney verloren Beach Energy 7,8 Prozent, zusätzlich belastet von Rückgängen bei der Öl-und Erdgasproduktion im zweiten Quartal. Fortescue sackten um 5,0 Prozent ab. Der Eisenerzförderer hatte für das jüngste Quartal 20 Prozent höhere Kosten berichtet. Zip büßten 2,1 Prozent ein. Das Unternehmen ist in frühen Verhandlungen zur Übernahme des Bezahldienstleisters Sezzle mit Sitz in Nordamerika.

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January 25, 2022 02:12 ET (07:12 GMT)

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