Alt 07.01.22, 19:43
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX gibt Gewinne der Woche nahezu wieder ab
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FRANKFURT (Dow Jones)--Wie gewonnen, so zerronnen: Nach einem starken und fast euphorischen Start des DAX an den ersten drei Tagen des neuen Jahres, bei dem das Rekordhoch nur um fünf Pünktchen verfehlt wurde, ging es seitdem wieder bergab. Die Entwicklung kann dahingehend interpretiert werden, dass nach den Wiederanlagen zum Jahresbeginn die Anschlusskäufe fehlten. Dazu trugen maßgeblich die weltweit steigenden Marktzinsen bei angesichts immer mehr um sich greifender Zinserhöhungsspekulationen. Mit dem Blick darauf wurde die Luft über 16.000 Punkte dünn.

Am Freitag schloss der DAX 0,6 Prozent tiefer bei 15.948 Punkten. Gegenüber dem Jahresschluss 2021 notiert der DAX nur noch 0,4 Prozent im Plus, für den TecDAX mit den einigen besonders zinsreagiblen Wachstumswerten ging es seitdem bereits um 5,4 Prozent nach unten.

Inflation steigt auf Rekordhoch

Im Euroraum ist die Inflationsrate im Dezember entgegen den Erwartungen weiter auf nun 5,0 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Wert seit Beginn der Währungsunion. Die Volkswirte von Berenberg sind der Ansicht, dass der zunehmende Preisdruck eine geldpolitische Reaktion der Europäischen Zentralbank zu einem früheren Zeitpunkt erforderlich macht, als es der derzeitige EZB-Ausblick erwarten lasse.

Steigende Zinsen sind derweil aber günstig für die Banken, die schon lange unter den Niedrigzinsen leiden. Daher überrascht nicht, dass Deutsche Bank seit Jahresbeginn bereits 12,2 Prozent im Plus liegen (Tagesentwicklung +1,8%) und Commerzbank sogar 17,5 Prozent (+3,5%). Hier gab es einmal mehr Spekulationen über Kaufinteresse, wobei meist Namen von Wettbewerbern aus Frankreich genannt werden.

Steigende Zinsen sind dagegen Gift für Aktien von hochbewerteten Unternehmen, wie viele Technologiewerte. Aber auch für Immobilienwerte, die in der Regel einen hohe Verschuldung in der Bilanz aufweisen, sind steigende Zinsen negativ zu werten. Am Freitag gaben im DAX Vonovia um 2,2 Prozent nach.

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January 07, 2022 11:59 ET (16:59 GMT)

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