Alt 27.07.11, 14:10
Standard Wall Street im Minus erwartet - Schuldenstreit und Orders belasten
Beitrag gelesen: 366 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Die Hängepartie um eine Anhebung des US-Schuldenlimits dürfte die Aktienkurse an Wall Street auch zum Start in den Mittwoch belasten. "Wir bleiben zwar bei unserer Meinung, dass es zu einer Einigung auf den letzten Drücker kommen wird. Doch momentan scheint es, als bereiteten sich mehr und mehr Investoren auf ein 'Was-Wäre-Wenn-Szenario' vor", sagt ein Händler. Auf eine etwas leichtere Eröffnung lassen auch die vorbörslichen Stände der Futures auf wichtige Indizes schließen. So verliert der Kontrakt auf den S&P-500 bis 14.56 Uhr MESZ 0,4%, für den Future auf den Nasdaq-100 geht es um 0,6% nach unten.

Für zusätzliche schlechte Stimmung sorgen die vor der Eröffnungsglocke veröffentlichten US-Konjunkturdaten. So sind die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter für die US-Industrie im Juni um 2,1% gegenüber Mai eingebrochen. Ökonomen hatten im Mittel ihrer Prognosen hingegen mit einem Plus von 0,4% binnen Monatsfrist gerechnet.

"Für das unerwartete Minus sind vor allem gesunkene Flugzeug-Bestellungen verantwortlich. Enttäuschend ist zudem der Rückgang bei den Investitionsgütern", sagt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Dies deute darauf hin, dass die Möglichkeit, 2011 getätigte Investitionen zu 100% abschreiben zu können, bislang bei den Unternehmen nicht zu überbordender Ausgabenbereitschaft geführt habe.

Um 20.00 Uhr MESZ wird die US-Notenbank dann noch ihr so genanntes Beige Book vorlegen. Dabei handelt es sich um eine lose Sammlung von Eindrücken zu Beschäftigung, Inflation und Wachstum in den Distrikten des Federal-Reserve-Systems. Mit dem Beige Book bereitet die US-Notenbank ihre nächste geldpolitische Entscheidung vor; die ist für den 9. August avisiert.

Boeing steigen im vorbörslichen Geschäft um 2,8%. Der Flugzeughersteller hat nach einem guten zweiten Quartal den Jahresausblick angehoben. Für 2011 stellt das Unternehmen nun ein Ergebnis je Aktie zwischen 3,90 USD und 4,10 USD in Aussicht. Bislang hatte die Bandbreite bei 3,80 USD bis 4,00 USD gelegen. Im Gesamtjahr sollen nun zwischen 485 und 495 Maschinen an die Kunden übergeben werden nach 462 im vergangenen Jahr. Im April hatte Boeing noch bis zu 500 Auslieferungen in Aussicht gestellt.

Für Dow Chemical geht es um 2,2% nach oben. Der Chemiekonzern hat seinen Gewinn im zweiten Quartal vor allem dank höherer Preise und einer weiter anziehenden Nachfrage um 73% gesteigert. Das Nettoergebnis kletterte auf bereinigter Basis auf 0,85 USD je Aktie von 0,54 USD je Aktie im Vorjahr. Analysten waren von einem Gewinn von 0,81 USD je Aktie ausgegangen.

amazon.com ziehen um 5,3% an. Das Internet-Kaufhaus hat mit seinem Quartalsbericht die Erwartungen des Markts übertroffen. amazon.com meldete einen Nettogewinn von 0,41 USD je Aktie und ein Umsatzplus von 51% auf 9,91 Mrd USD. Analysten hatten lediglich mit 0,35 USD respektive 9,37 Mrd USD gerechnet. Zudem bezifferte amazon.com den erwarteten Umsatz im laufenden dritten Quartal auf 10,3 Mrd bis 11,1 Mrd USD, verglichen mit bisherigen Analystenschätzungen von 10,35 Mrd USD.

Fester zeigen sich mit einem vorbörslichen Plus von 1,1% auch Electronic Arts. Der Videospiele-Entwickler hatte auf bereinigter Basis einen Verlust von 0,37 USD je Aktie ausgewiesen. Die Markterwartung lag hingegen bei 0,40 USD je Aktie.

Northrop Grumman verteuern sich um 0,8%. Der Hersteller von Kampfflugzeugen wie der F-14 Tomcat und dem Tarnkappenbomber B-2 hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr bereits zum zweiten Mal angehoben. Nunmehr rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn von 6,75 USD bis 6,90 USD je Aktie. Im April hatte das Management nur 6,50 USD bis 6,70 USD je Aktie in Aussicht gestellt.

Am Dienstag tendierten die US-Börsen uneinheitlich mit leichterem Grundton. Wie bereits an den Vortagen wurde das Geschehen vom andauernden Streit um die Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA bestimmt. Der Dow Jones verlor 0,7% oder 92 auf 12.501 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,4% oder 5 auf 1.332 Punkte nach, der Nasdaq-Composite um 0,1% oder 3 auf 2.840 Punkte.

DJG/DJN/jej/cln

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 17:17 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]