Alt 26.07.11, 22:42
Standard Wall Street weiter fest im Griff der Schuldendebatte
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NEW YORK (Dow Jones) Die US-Börsen haben am Dienstag uneinheitlich mit leichterem Grundton tendiert, wobei das Geschehen wie bereits an den Vortagen vom andauernden Streit um eine Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA bestimmt wurde. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,7% bzw 92 Punkte auf 12.501, nachdem er zum Ende des Handels noch einmal unter Druck geraten war. Der S&P-500 gab um 0,4% bzw 5 Punkte auf 1.332 nach, der Nasdaq-Composite um 0,1% bzw knapp 3 Punkte auf 2.840. Der Nasdaq-100 legte dagegen um 0,2% bzw 5 Zähler zu auf 2.429.

Umgesetzt wurden 0,84 (Montag 0,76) Mrd Aktien, wobei es 1.035 Kursgewinner und 1.967 -verlierer gab. Unverändert tendierten 122 Aktien.

Da auch die neuesten Unternehmensergebnisse insgesamt eher gemischt ausgefallenen seien, sei weiter Zurückhaltung und Vorsicht bei den Anlegern zu spüren gewesen, hieß es im Handel. Teilnehmer sprachen von einem nervösen Geschäft und wachsendem Unverständnis wegen der Unfähigkeit der Politiker, in der Schuldendebatte voranzukommen. Noch glaube die Mehrheit zwar an eine Lösung in letzter Minute, doch je näher der 2. August rücke, an dem den USA die Zahlungsunfähigkeit drohe, desto größer werde die Gefahr einer Bonitätsabwertung der USA. "Wir spielen mit dem Feuer", meinte ein Teilnehmer.

Ein anderer Akteur sagte, er sorge sich mehr um die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt und das Konjunkturwachstum. An einen Zahlungsausfall könne er schlicht nicht glauben.

In dieser Gemengelage verblassten die Konjunkturdaten des Tages, die uneinheitlich ausgefallen waren. Der unerwartete Anstieg des Verbrauchervertrauens sei zur Kenntnis genommen, aber nicht in Handlung umgesetzt worden, hieß es.

Bei vielen Einzelwerten sorgten Quartalszahlen für Kursbewegungen. 3M büßten 5,4% ein auf 89,93 USD und waren damit maßgeblich verantwortlich für das vergleichsweise deutliche Minus im DJIA. Die Geschäftszahlen des Unternehmens hätten die Erwartungen zwar übertroffen, der Ausblick für einen der wichtigsten Geschäftsbereiche habe aber enttäuscht, begründeten Händler das Minus.

Ford Motor (-1,7% auf 12,94 USD) hatte im zweiten Quartal wegen Sondereffekten zwar einen Gewinnrückgang um 7% hinnehmen müssen, doch vor Sondereffekten 0,65 USD je Anteil verdient und damit den Analystenkonsens von 0,60 USD übertroffen. Höhere Rohstoffkosten und ein schwächeres Überseegeschäft hätten das Ergebnis gedrückt, berichtete Ford.

Ein uneinheitliches Bild vermittelten die Quartalszahlen der Technologiewerte. Texas Instruments (TI) legten um 0,3% auf 31,57 USD zu. Für die Monate April bis Juni hatte das Unternehmen einen leichten Umsatzrückgang auf 3,46 Mrd USD und einen Nettogewinn von 0,56 USD je Aktie gemeldet. Analysten waren im Schnitt von 0,53 USD ausgegangen. Seine Geschäftsaussichten beurteilte TI eher vorsichtig.

Netflix rutschten um 5,2% ab auf 266,91 USD, nachdem das Unternehmen beim Umsatz und mit der Prognose enttäuscht hatte. Lange Zeit des Handels hatte das Papier noch deutlicher im Minus gelegen, ehe es sich im späten Geschäft etwas erholte. Dagegen legten BroadCom um 9,4% auf 38,20 USD zu. Nach Sonderfaktoren hatte das Unternehmen einen Zweitquartalsgewinn von 0,72 USD je Aktie erzielt, während Analysten mit 0,64 USD gerechnet hatten. Im dritten Quartal sei mit einem Umsatz zwischen 1,9 Mrd USD und 2 Mrd USD zu rechnen, teilte BroadCom weiter mit. Analysten hatten bislang 1,93 Mrd USD erwartet.

RadioShack schossen trotz eines Gewinneinbruchs von 53% im zweiten Quartal um knapp 20% auf 15,69 USD nach oben. Die Aktie der Elektronik-Einzelhandelskette profitierte von der Meldung, im September Mobilfunkgeräte und -dienstleistungen von Verizon zu vertreiben.

Amazon.com gewannen im Vorfeld der nachbörslich anstehenden Quartalszahlen 0,3% auf 214,18 USD. Das Papier des Druckerherstellers Lexmark International sprang um 17,6% auf 33,93 USD nach oben, beflügelt von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen angesichts offenbar überwundener Zuliefererprobleme.

DJG/DJN/gos

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