Alt 13.01.11, 18:02
Standard XETRA-SCHLUSS/Gut behauptet - Konsolidierung nach Vortagesrally
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Kursfeuerwerk des Vortags ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag um den Vortagesschluss gependelt. Die erfolgreich verlaufenen Anleiheauktionen in Spanien und Italien zogen damit keine weiteren Gewinne nach sich. Die Märkte seien stark überkauft und daher kurzfristig immer wieder anfällig für Gewinnmitnahmen, meinte ein Händler.

Die hohe Gewichtung zyklischer Aktien, die mehr oder minder stark nachgaben, verhinderten zudem einen deutlicheren Anstieg. Der DAX gewann 0,1% oder 6 Punkte auf 7.075, während der Euro-Stoxx-50 um 1,3% zulegte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 181,9 (Vortag: 121,4) Mio Aktien im Wert von rund 4,40 (Vortag: 3,84) Mrd EUR.

Die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) brachte die erwartete Bestätigung des bestehenden Leitzinsniveaus. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hob bei der anschließenden Pressekonferenz die inflationären Risiken hervor. Allerdings betonte er auch, dass die mittelfristige Preisstabilität nicht in Gefahr sei. Damit dürfte eine Zinsanhebung erst im ersten Halbjahr 2012 erfolgen, meinte ein Volkswirt.

Zentrales Thema am deutschen Aktienmarkt war die Kapitalerhöhung der Commerzbank. Der Markt sog innerhalb weniger Stunden die Kapitalerhöhung auf, mit der sich die Bank für die strengeren Eigenkapitalregeln wappnen will. "Die Nachfrage war sehr hoch", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Commerzbank verloren 1,2% auf 5,57 EUR. Die Kapitalerhöhung wurde für 5,30 EUR je Aktie abgeschlossen.

Am Nachmittag legte SAP zeitlich wie qualitativ überraschende Geschäftszahlen vor. Neben dem Produktumsatz, der über den Erwartungen lag, habe die Margenentwicklung selbst optimistische Prognosen übertroffen, meinte ein Analyst. Bei den Lizenzverkäufen habe das Unternehmen ebenfalls deutlich zugelegt und damit eine signifikante Indikation für künftige Einnahmen geliefert. Die Aktie schoss daraufhin um 3,5% auf 40,40 EUR in die Höhe.

Von Umschichtungen aus zyklischen Titel profitierten E.ON und RWE, die um 2,6% auf 23,62 EUR bzw 2,1% auf 52,98 EUR zulegten. Das Bundeskartellamt hatte in seiner Sektoruntersuchung des Stromgroßhandels keine "systematische und gravierende Zurückhaltung von Erzeugungskapazitäten" festgestellt. Dank der erfolgreichen Auktionen stiegen Deutsche Bank um 1,4% auf 42,85 EUR und Allianz um 3,3% auf 95,00 EUR. Bei beiden Werten wurde, ebenso wie bei den Versorgertiteln, auch von Nachholpotenzial gesprochen.

Unter den zyklischen Papieren verloren VW 3,6% auf 125,70 EUR und HeidelbergCement 3,3% auf 47,37 EUR. Beide Werte hatten zuletzt deutlich zugelegt.

Auch im MDAX bestimmen Kaptialmaßnahmen das Geschehen: Der Kupferkonzern Aurubis nahm ebenfalls eine Kapitalerhöhung vor. Unter der teilweisen Ausnutzung des genehmigten Kapitals erhöhte der Konzern sein Grundkapital über die Ausgabe von rund 4,1 Mio neuen Stückaktien um rund 10,5 Mio EUR. "Die Gründe sind nachvollziehbar und das Umfeld ist gut", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Anstieg der Kupferpreise und der Verwendung der Mittel für mehr Wachstum. Für Aurubis ging es um 8% auf 42,10 EUR nach unten. Die Platzierung wurde zu 41,50 EUR je Aktie durchgeführt.

ProSiebenSat.1 verbilligten sich um 3,2% auf 23,75 EUR, nachdem die Beteiligungsgesellschaften KKR und Permira sich von einem Teil ihrer Anteile an dem Medienkonzern getrennt hatten. Institutionellen Investoren wurden 8 Mio Vorzugsaktien für 24,20 EUR verkauft. Dies entspricht etwa 3,7% des Grundkapitals von ProSiebenSat.1. Die Anteile der Beteiligungsgesellschaften wurden zu je 24,20 EUR platziert.

MTU Aero Engines zogen dagegen um 2,5% auf 54,00 EUR an. Hier hatten die Analysten von Goldman Sachs ihr Anlagevotum auf "Buy" von "Neutral" angehoben. Unter den Technologiewerten setzten MorphoSys im TecDAX ihren Anstieg vom Vortag fort und gewannen 3,8% auf 20,67 EUR. Das Unternehmen hatte am Vortag eine Meilensteinzahlung vom schweizerischen Pharmakonzern Novartis erhalten. Dialog Semiconductor litten dagegen unter einer Abstufung und daraus resultierenden Gewinnmitnahmen, die die Aktie um 6,3% auf 18,34 EUR drückten.

DJG/mif/flf

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