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FRANKFURT (Dow Jones)--Zunehmende Rezessionssorgen haben zum Wochenausklang den deutschen Aktienmarkt auf Talfahrt geschickt. Der DAX rutschte auf ein neues Jahrestief bei 12.181 Punkten. Für Abgabedruck sorgten auch enttäuschende Einkaufsmanager-Indizes aus Europa Aber auch Unternehmensnachrichten, wie die Gewinnwarnungen von Hypoport oder Varta, belasteten das Sentiment. Auch Anleihen wurden verkauft, die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg über 2 Prozent. Der Euro setzte derweil seine Talfahrt fort und fiel bis auf 0,97 Dollar. Die wirtschaftlich trüben Aussichten innerhalb der Eurozone locken momentan keinen Investor auf die Kaufseite, hieß es. Der DAX schloss 2,0 Prozent tiefer bei 12.284 Punkten.
Deutschland steuert in eine Rezession Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich weiter eingetrübt, was nach Aussage der Marktstrategen der Helaba auf die geopolitische Verunsicherung und hohe Inflationsraten sowie die Gaskrise zurückzuführen ist. Unabhängig von den Stimmungsindikatoren werde die Europäische Zentralbank die Leitzinsen wohl weiter erhöhen. Sie sei auf die Reduzierung der Inflationsrate fokussiert. Eine schwächere Konjunktur werde dabei in Kauf genommen, wenn nicht sogar als Mittel zum Zweck angesehen. Gewinnwarnung von Hypoport auch für Immobilienmarkt ein Warnzeichen Die Aussetzung der Jahresprognose sorgte bei der Hypoport-Aktie für einen Absturz um 46 Prozent. Die Nachfrage in der Immobilienfinanzierung sowie im Corporate-Finance-Geschäft sei im zweiten Halbjahr bisher sehr schwach. Wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie der Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise hielten sich Verbraucher mit Transaktionen zurück. Beobachter hatten damit gerechnet, dass sich die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen nach einem starken ersten Halbjahr abschwächen würde, allerdings nicht in dieser Höhe und Geschwindigkeit. Seit Tagen steht die Aktie von Varta (-34,2%) unter Druck, sie gehörte in der Vergangenheit zu den positiven Outperformern. Nun kann der Batteriehersteller seine bereits gesenkte Prognose für dieses Jahr nicht halten. Grund sind einmal mehr die gestiegenen Kosten für Energie und der Rohstoffpreise bei limitierter und verzögerter Weitergabemöglichkeit an die Kunden. Nachdem Kion jüngst die Börse mit einer Gewinnwarnung geschockt hat, konkretisierte Jungheinrich überraschend den Ausblick und liegt bei den wichtigen Kennziffern oberhalb der Markterwartung. Die Aktie legte um 3,5 Prozent zu. Die Aktien von Wacker Chemie verloren 5,7 Prozent, nachdem die europäischen Einkaufsmanagerindex darauf hindeuten, dass sich der wirtschaftliche Rückgang in der Eurozone im vierten Quartal verschärft. Separate Daten zeigen zudem einen weiteren Rückgang der Preise für Silikone in China, sagte Berenberg-Analyst Sebastian Bray. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/ros (END) Dow Jones Newswires September 23, 2022 11:45 ET (15:45 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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