Alt 24.02.11, 22:08
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - Erholung mit Ölpreisrückgang
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Kurse an Wall Street haben am Donnerstag im späten Verlauf mit dem nachgebenden Ölpreis zu einer Erholungsbewegung angesetzt, den Sprung ins Plus aber knapp verpasst. Zu Sitzungsbeginn sah es noch nach dem dritten Handelstag in Folge mit deutlichen Abschlägen aus, nachdem der Ölpreis zwischenzeitlich bis auf 103,41 USD, den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren, gestiegen war. Aussagen der Internationalen Energieagentur, der Organisation Erdöl exportierender Länder sowie der US-Regierung und Saudi-Arabiens, wonach aktuell ausreichend Ölreserven existieren würden um mögliche Lieferausfälle aus Libyen zu kompensieren, sorgten für einen Fall des Ölpreises bis auf 97 USD, was zu einer Erholung am Aktienmarkt führte.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduzierte sich um 0,3% bzw 37 Punkte auf 12.069, nachdem er im Tagestief schon bis auf 11.984 Punkte gefallen war. Für den S&P-500 ging es um 0,1% bzw 1 Punkt auf 1.306 nach unten. Zwischenzeitlich war der Index erneut unter die wichtige Marke von 1.300 Punkten gefallen. Der Nasdaq-Composite stieg dagegen um 0,6% bzw 15 Punkte auf 2.738. Das Umsatzvolumen belief sich auf 1,22 (Mittwoch: 1,32) Mrd Aktien. Den 1.585 Kursgewinnern standen 1.381 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 121 Titel.

Die Hauptsorge der Investoren ist ein verändertes Konsumverhalten der Amerikaner, sollte der Ölpreis länger auf hohem Niveau verharren. Dies könnte zu einer Abschwächung der konjunkturellen Erholung führen, so ein Teilnehmer. "Wenn der Ölpreis bei 115 oder 120 USD liegt, dann wird sich das Konsumverhalten in den USA ändern und das könnte deutliche Auswirkungen haben", ergänzte ein Analyst.

Die am Berichtstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten gaben ein gemischtes Bild ab. So überraschte vor allem der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter. Dieser ist im Januar dank höherer Bestellungen von Flugzeugen überraschend stark gestiegen. Aber auch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fielen positiv aus. So wurde auf saisonbereinigter Basis ein Minus von 22.000 vermeldet. Volkswirte hatten einen Rückgang um 5.000 vorhergesagt. Dagegen hat sich die Zahl der US-Neubauverkäufe zu Jahresbeginn schwächer entwickelt als erwartet. Und auch die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich zu Jahresbeginn abgeschwächt.

Im Fokus standen unter anderem Boeing. Das US-Verteidigungsministerium könnte noch diese Woche über den 35 Mrd USD schweren Tankflugzeugauftrag entscheiden. Bei dem Auftrag konkurrieren die European Aeronautic Defence and Space (EADS) und der US-Wettbewerber Boeing. Bei dem Auftrag geht es um zunächst 179 Tankflugzeuge. Sie sollen die durchschnittlich 50 Jahre alten KC-135-Tankflugzeuge ersetzen. Für Boeing ging es um 0,8% auf 70,76 USD nach oben. Nach dem Kurssturz am Vortag in Folge schwacher Zahlen verloren Hewlett-Packard weitere 3,3% auf 42,17 USD und waren damit schwächster Wert im DJIA.

Unter Druck standen auch die Ölwerte, die zuletzt mit dem steigenden Ölpreis stark zugelegt hatten. Hier belastete nun der Rückgang des Ölpreises. So verloren Chevron 0,2% auf 102,30 USD und die Aktien von Exxon Mobil verzeichneten einen Abschlag von 1,3% auf 85,97 USD.

General Motors (GM) hat im vierten Quartal schwarze Zahlen geschrieben, aber weniger verdient als erwartet. Das Nettoergebnis kletterte zwar auf 510 Mio USD, nach einem Verlust von 3,5 Mrd USD im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente GM nur 0,31 USD, während die von Thomson Reuters befragten Analysten mit 0,42 USD je Aktie gerechnet hatten. Als Grund nannte der Konzern gestiegene Ausgaben für neue Fahrzeugmodelle, eine geringere Produktion von margenstarken Pickups und Belastungen im Zusammenhang mit dem Börsengang im vergangenen Jahr. Die Aktie gab um 4,5% auf 33,02 USD nach.

priceline.com haussierten dagegen um 8,5% auf 462,34 USD, nachdem der Online-Reiseanbieter einen positiven Ausblick abgegeben hat. Für das laufende erste Quartal hat das Unternehmen ein Ergebnis je Aktie zwischen 2,34 und 2,44 USD in Aussicht gestellt, während die Konsensschätzung der Analysten derzeit bei 2,30 USD liegt.

DJG/DJN/ros

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