Alt 23.02.11, 05:47
Standard Wall Street schließt schwach - Libyen-Krise und Ölpreis belasten
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NEW YORK (Dow Jones)--Die anhaltenden Unruhen in Libyen und ein in der Folge stark gestiegener Ölpreis haben am Dienstag die Kurse an Wall Street belastet und für eine schwache Tendenz gesorgt. Der Dow-Jones-Index verzeichnete dabei den größten Verlust seit dem 16. November, der S&P-500-Index die stärksten Abgaben seit dem 11. August 2010. Der Ölpreis haussierte an der Nymex um 8,5% und stieg auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Das besser als erwartet ausgefallene US-Verbrauchervertrauen konnte das Sentiment nur im frühen Verlauf etwas stützen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduzierte sich am ersten Handelstag nach dem verlängerten Wochenende um 1,4% bzw 178 Punkte auf 12.213, nachdem er im Tagestief schon bis auf 12.176 Punkte gefallen war. Am Montag fand wegen eines Feiertages kein Handel statt. Für den S&P-500 ging es um 2,1% bzw 28 Punkte auf 1.315 nach unten. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 2,7% bzw 78 Punkten auf 2.756. Das Umsatzvolumen belief sich dabei auf 1,39 (Freitag: 1,16) Mrd Aktien. Lediglich 351 Kursgewinnern standen dabei 2.715 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 58 Titel.

Die Kursverluste hatten sich mit einer Rede von Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi im Verlauf ausgeweitet, der in seiner Funktion als "Revolutionsführer" weiter im Land bleiben will. Zudem wurde bekannt, dass alle libyschen Häfen geschlossen wurden. Allerdings ist der Markt nach Aussage von Analysten auch reif für eine Korrektur, nachdem er an insgesamt 16 der vergangenen 20 Handelstage Gewinne erzielt hatte. Am Freitag waren die Aktienkurse zudem auf den höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren gestiegen.

Allerdings werteten es Beobachter auch als gutes Zeichen, dass der Markt auf die sich verschärfende Situation in Libyen mit Abschlägen reagiert habe, nachdem die Entwicklung in Ägypten noch weitgehend ignoriert worden sei. "Wenn der Markt die geopolitischen Sorgen überwindet und diese komplett ignoriert, dann muss man sich ernsthaft Gedanken machen", so ein Analyst.

Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Februar stärker aufgehellt als erwartet und ein neues Dreijahreshoch erreicht. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index auf 70,4. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 66,0 prognostiziert. "Der deutliche Anstieg - und insbesondere das markante Plus bei den Erwartungen - zeugen von wiederkehrendem Vertrauen der US-Bürger in ihre Wirtschaft. Dies legt den Schluss nahe, dass in den kommenden Monaten der private Verbrauch eine wesentliche Stütze der Erholung bleibt", so ein Volkswirt.

Die Aktien von Wal-Mart gehörten zu den schwächsten DJIA-Werten und drückten auf das Sentiment. Der Einzelhandelskonzern hat im vierten Quartal sowohl Umsatz als auch Ergebnis zwar gesteigert, dies jedoch nur aufgrund der guten Entwicklung im internationalen Geschäft. Die Entwicklung in den USA zeige sich dagegen weiter recht schwierig, hieß es. Wal-Mart verloren 3,1% auf 53,67 USD.

Ebenfalls mit einem deutlichen Minus zeigten sich Bank of America, die um 3,9% auf 14,18 USD nachgaben. Die Kreditkartensparte der Bank muss die Bilanzen für acht Quartale korrigieren. Dies ist nach Angaben des Instituts notwendig, weil eine Abschreibung auf den Firmenwert von 20,3 Mrd USD wegen der schlechten Kreditbedingungen und verschärften Regulierungsvorschriften in den vergangen beiden Jahren anfalle.

Home Depot reduzierten sich um 1,0% auf 38,09 USD, obwohl das Unternehmen im Schlussquartal bei leicht höheren Umsätzen einen Gewinnsprung verzeichnet hat. Das Nettoergebnis kletterte auf 587 Mio USD oder 0,36 USD je Aktie. Die Umsätze verbesserte Home Depot um 3,8% auf 15,1 Mrd USD. Analysten hatten im Mittel nur mit einem Umsatz von 14,81 Mrd USD bzw 0,31 USD je Aktie gerechnet. Für das neue Geschäftsjahr ist Home Depot zudem etwas optimistischer als bisher.

ExxonMobil und Chevron profitierten dagegen von den anziehenden Ölpreisen und den steigenden Sorgen um Lieferengpässe. ExxonMobil gewannen 1,1% auf 85,44 USD und Chevron kletterten um 1,6% auf 100,32 USD.

DJG/DJN/ros

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