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NEW YORK (Dow Jones) - Nachdem es zu Handelsbeginn am Dienstag noch nach einer Erholung an Wall Street ausgesehen hatte, sorgte vor allem der deutliche Fall des Euro unter die Marke von 1,22 USD für eine schwächere Tendenz. Die Gemeinschaftswährung markierte damit ein neues Vierjahrestief. Auslöser waren die am Abend beschlossenen Beschränkungen für die Finanzmärkte in Deutschland. Ab Mitternacht wird es Anlegern erschwert, auf fallende Kurse von deutschen Finanzinstituten sowie von Staatsanleihen der Eurozone zu spekulieren. Vor allem die Werte aus dem Bankensektor zeigten sich vor diesem Hintergrund mit Abgaben.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gab um 1,1% bzw 115 Punkte auf 10.511 nach. Der Index handelte dabei in einer Spanne zwischen 10.482 und 10.718 Punkten. Für den S&P-500-Index ging es um 1,4% bzw 16 Punkte auf 1.121 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index reduzierte sich um 1,6% bzw 37 Punkte auf 2.317. Umgesetzt wurden dabei 1,52 (Montag: 1,44) Mrd Aktien. Den lediglich 703 Kursgewinnern standen 2.362 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 78 Titel. Der Euro setzte seine Talfahrt am Berichtstag fort und fiel im Verlauf bis auf 1,2160 USD, den tiefsten Stand seit April 2006. "Die Anleger legen ihren Fokus mehr und mehr auf die Entwicklung der Währungen", so ein Händler. Daher habe der rasche Euro-Rückfall die Wall Street belastet. Auslöser war die Ankündigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorübergehend ungedeckte Leerverkäufe in Aktien der zehn führenden deutschen Finanzinstitute und in Schuldtiteln von Staaten der Eurozone sowie bestimmte Credit Default Swaps (CDS) zu untersagen. "Jeder ist derzeit besorgt über die Märkte", so ein Teilnehmer. "Doch die wirkliche Besorgnis ist wohl, dass derzeit eine Meldung oder Nachricht reicht um den Markt nach unten zu schicken". Die Investoren blieben sensibel gegenüber den anhaltenden offiziellen EU-Aussagen. "Die Märkte würden es lieber sehen, wenn sich die EU-Staaten auf die wirklichen Probleme, nämlich die weiterhin bestehenden konjunkturellen Unsicherheiten und nicht auf die Spekulanten konzentrieren würden", so ein weiterer Händler. Dies zeige, dass es in der Eurozone derzeit eher eine politische als eine wirtschaftliche Krise gebe. Die US-Konjunkturdaten des Tages traten völlig in den Hintergrund. Die US-Baubeginne waren im April stärker gestiegen als erwartet. Dagegen waren die Baugenehmigungen deutlicher gefallen, die Daten sind einer Ökonomin zufolge allerdings durch Förderprogramme verzerrt und daher wenig aussagekräftig. Den Erzeugerpreisdaten misst die Ökonomin keine große Bedeutung bei, da weiterhin kein Inflationsdruck erkennbar sei. Vor allem die Finanzwerte zeigten sich mit teils deutlichen Abgaben. So verloren American Express 3,3% auf 39,84 USD und führten damit die Liste der Verlierer im DJIA an. Bank of America reduzierten sich um 2,4% auf 15,95 USD und J.P.Morgan fielen um 2,1% auf 39,02 USD zurück. Aber auch die Werte aus dem Technologiesektor gaben stärker nach. So fielen Intel um 2,7% auf 21,43 USD und Cisco reduzierten sich um 2,1% auf 24,36 USD. Einziger Gewinner im DJIA waren Wal-Mart, die sich um 1,9% auf 53,71 USD verbesserten. Der Quartalsgewinn des weltgrößten Einzelhändlers übertraf mit 0,88 USD je Aktie die Konsensschätzung von 0,85 USD und auch der Umsatz fiel mit 99 Mrd USD etwas besser aus als erwartet. Besonders das Geschäft außerhalb der USA hat sich gut entwickelt. Der Managementausblick auf das zweite Quartal enttäuschte allerdings etwas. Für Home Depot ging es dagegen um 2,4% nach unten auf 34,73 USD, obwohl die Baumarktkette ihren Ausblick für das laufende Geschäftsjahr angehoben hat. Zudem übertraf der Erstquartalsgewinn die Konsensschätzung. Die nachbörslich von Hewlett-Packard veröffentlichten Ergebnisse für das zweite Quartal wurden von Analysten positiv beurteilt. So erhöhte sich der Umsatz um 31%. Die Aktie legte nachbörslich in einer ersten Reaktion um rund 2% zu. Den regulären Handel hatten Hewlett-Packard noch mit einem Abschlag von 1,5% bei 46,79 USD beendet. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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