Alt 02.06.10, 16:03
Standard Wall Street im Verlauf etwas fester - Ölwerte kräftig erholt
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit etwas festerer Tendenz zeigen sich die Kurse an Wall Street am Mittwochvormittag (Ortszeit). Damit ist die erwartete Erholung nach den Kursabschlägen im späten Dienstagsgeschäft eingetreten. Gute Daten vom US-Immobilienmarkt und Schnäppchenjäger in den ausverkauften Energiewerten treiben den Markt. Auch Finanzwerte zeigen sich überwiegend fester.

Der S&P-500-Index legt gegen 16.51 Uhr MESZ um 0,5% oder 6 auf 1.077 Punkte zu, der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte steigt um 0,4% oder 44 auf 10.065 Zähler und der Nasdaq-Composite um 0,7% oder 16 auf 2.238 Punkte. Die "hauseigene" Nachrichtenlage in den USA ist nach wie vor dünn. Nachrichtlich im Fokus steht der Rücktritt des japanischen Premierministers. Das Thema Eurozone ist demgegenüber leicht in den Hintergrund getreten, obwohl am Berichtstag die Kreditversicherungen auf italienische Staatsanleihen auf Rekordniveau gestiegen sind.

In Japan war Premierminister Yukio Hatoyama am Morgen nach nur neun Monaten Amtszeit zurückgetreten. Allerdings weist Paul Donovan, Volkswirt bei der UBS, darauf hin, dass der Markt politische Turbulenzen in Japan gewöhnt sei. Alle drei Vorgänger Hatoyamas seien weniger als 12 Monate im Amt geblieben. Das Euro-Dollar-Verhältnis dürfte aber weiter aufmerksam beobachtet werden. Treibend auf den Dollar wirkten derzeit Berichte, der Iran wolle 45 Mrd EUR seiner Devisenreserven wieder in den Dollar zurückschichten.

Bei den Konjunkturdaten stießen die Verkäufe bestehender Häuser (Pending Home Sales) auf Gefallen. Sie wiesen im April einen Anstieg zum Vorjahr von 22,4% aus. Wie die National Association of Realtors (NAR) mitteilte, kletterte der Index auch gegenüber dem Vormonat um 6,0%. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 5,0% zum Vormonat erwartet.

Insgesamt wird aber erwartet, dass der Handel bis Freitag von Zurückhaltung geprägt wird. Vor dem offiziellen monatlichen US-Arbeitsmarktbericht wollten sich nur wenige Anleger aus dem Fenster lehnen. Davor werde noch auf die Arbeitsmarktdaten von Automatic Data Processing (ADP) am Donnerstag gewartet. Mit dem Challenger-Job-Cut-Report für Mai ist daneben ein erster Job-Indikator veröffentlicht wurden. Die Massenentlassungen in den USA sind gegenüber dem Vorjahr um 65 Prozent auf 38.810 gesunken. Der Report gilt als Vorbote für die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktdaten. Er untermauere, dass der US-Arbeitsmarkt eine Kehrtwende zur Besserung vollzieht, kommentieren dazu CMC Markets.

In den Energie-Werten zeigen sich die ersten Schnäppchenjäger. Unter anderem springen Schlumberger um 6,2%, Smith International um 6,7% und Halliburton um 7,3%. Die ADRs auf BP handeln jedoch weiter volatil seitwärts. Die Aktie wird unverändert als belastet angesehen, nachdem das U.S. Justice Department Ermittlungen gegen den Öl-Riesen aufgenommen hat. "Der Markt fürchtet sich noch vor einer Welle von Herunterstufungen für die Öl-und Ölfeld-Aktien", sagte ein Händler bereits vorbörslich. Immerhin rechne der Markt bei BP mittlerweile mit einem möglichen Schadens-Szenario von 15 bis 20 Mrd USD. Die Analysten von Morgan Stanley weisen zudem darauf hin, dass der Kurs von BP daneben vom politischen Druck getrieben wird. Das "Value"-Argument werde den Titel auf absehbare Zeit nicht stützen können.

Amgen springen um 7,7% auf 54,65 USD, nachdem eine Erlaubnis der Aufsichtsbehörde FDA für das Medikament "Prolia" erteilt wurde. Die Zulassung kommt damit zwei Monate früher als vom Markt erwartet.

AT&T legen leicht zu um 0,4% auf 24,42 USD. Die Telefongesellschaft senkt die Preise einiger Mobilfunktarife. Gleichzeitig stellt sie damit auf volumenbasierte Tarife um, die sich nach der Internetnutzung richten. Dies dürfte besonders Nutzer von iPhones ansprechen, heißt es im Handel. J.P. Morgan steigen um 0,4% auf 38,69 USD. Die UBS hat die Einstufung der Investmentbank auf "Buy" nach "Neutral" erhöht. Hewlett-Packard legen um 1,7% auf 46,35 USD zu. Hier hat die Kartellbehörde die Erlaubnis zur Übernahme von Palm erteilt.

Collective Brands brechen um 9,1% auf 19,58 USD ein. Der Schuhhändler meldete zwar einen Gewinnanstieg um 43%. Jedoch ging der flächenbereinigte Umsatz leicht zurück, und der Gesamtumsatz lag unter der Analystenerwartung.

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